So entwickelst du deine eigene Stimme – ohne andere zu kopieren

by | Feb 27, 2025 | Magazin, Podcast

Copycats haben keine Chance! So findest du deine authentische Positionierung

So entwickelst du deine eigene Stimme – ohne andere zu kopieren

Wie findest du deine wahre Persönlichkeit und nutzt sie als Erfolgsfaktor im Business? In dieser Episode spreche ich mit Bettina Bergmann, der Persönlichkeitsschürferin, darüber, warum Copycats langfristig nicht erfolgreich sind und weshalb dein authentisches Ich dein größtes Alleinstellungsmerkmal ist. Wir tauchen ein in die Themen Authentizität, Individualität und warum es so wichtig ist, sich nicht an anderen zu orientieren. Erfahre, wie du deine Einzigartigkeit gezielt einsetzt, um deine Wunschkunden anzuziehen und dich klar am Markt zu positionieren.

Viel Spaß beim Hören 💛
deine Anika

 

In der Podcastfolge erfährst du, …

  • Warum es wichtig ist, deine Persönlichkeit als Coach sichtbar zu machen
  • Wieso Copycats langfristig scheitern und wie du dich abhebst
  • Welche Rolle Authentizität im Business spielt und wie du sie für dich nutzt
  • Wie du das Vertrauen deiner Wunschkunden durch deine Einzigartigkeit gewinnst
  • Welche Denkweisen dich daran hindern, dein Potenzial voll auszuschöpfen

Transkription Folge #235

Copycats haben keine Chance! So findest du deine authentische Positionierung

Anika: In dieser Podcast-Episode ist Bettina Bergmann zu Gast. Sie nennt sich selbst die Persönlichkeitsschürferin, denn ihr geht es darum, bei ihren Kunden das Besondere, die eigenen Stärken und Ressourcen ans Licht zu bringen.Dabei begleitet sie Coaches auf dem Weg in die Selbstständigkeit und unterstützt sie dabei, sich authentisch zu zeigen, anstatt sich an anderen zu orientieren. Warum das genau der Schlüssel ist zu einem erfolgreichen Business und weshalb Copycats langfristig nicht weiterkommen, darüber sprechen wir in dieser Podcast-Episode. Ich sag mal, los geht’s, viel Spaß beim Schauen und beim Hören.

 

Was zeichnet Bettina als Persönlichkeitsschürferin aus?

Anika: Du bezeichnest dich ja selbst als die Persönlichkeitsschürferin. Was verstehst du denn so unter dem Begriff ganz persönlich für dich und wie hat es so deinen Weg mit dem Coaching beeinflusst?

Bettina Bergmann: Das ist eigentlich so die ganz zentrale Frage für das, glaube ich, auch, was mich ausmacht und was mich bewegt. Ich habe etwas länger gebraucht, bis ich so den Begriff hatte, weil das ist ja auch manchmal so, dass man so in seiner Arbeit erstmal tut, erstmal macht und dann irgendwann bündelt sich das Ganze in einem Begriff. Und für mich ist das unheimlich wichtig. Ich begleite ja Coaches auf dem Weg in die Selbstständigkeit und ich habe aber vorher auch Lehrer begleitet in ihren Beruf, in der Ausbildung. Und für mich ist das eigentlich so die zentrale Message zu gucken, ja zu schürfen nach dem, was hast du eigentlich Besonderes, was ist in dir, was sind deine Ressourcen, was sind deine Stärken. Und ich bin da so fest von überzeugt, jeder hat das und jeder hat seine Besonderheiten und die muss man einfach entdecken. Und Schürferin auch deshalb, weil es ist auch manchmal ein bisschen anstrengend zu entdecken, so als würde ich Gold schürfen oder nach Diamanten suchen. Erstens mal sind ja Gold und Diamanten ganz wertvolle Edelsteine. Sowas suchen wir dann auch. Aber die Tätigkeit, das zu finden, also das ist eben auch manchmal, das dauert manchmal. Und ja, es braucht ein bisschen vielleicht auch Mut und Geduld, so in sich zu suchen, was macht mich denn letztlich aus, um dazu dann auch zu stehen. Und das finde ich ist gerade, wenn man, ja ich denke in jedem Beruf, aber wenn man in die Selbstständigkeit geht, vielleicht nochmal mehr wichtig,weil ich ja auch Selbstbewusstsein brauche, zu mir zu stehen, wenn ich mich dauernd suche. Also in der Öffentlichkeit auch präsentiere. Das finde ich, ja, das braucht einfach Mut und den finde ich in mir und den finde ich nicht im Außen.

Anika: Ja, und das ist auch so, ich finde, das ist auch so ein Thema an sich. Also so, ich glaube, wir werden so in diese Welt geboren, dass wir oft gar nicht wissen, wer wir eigentlich von unserer Persönlichkeit her sind. Und auch in unserer Gesellschaft wird es ja auch gar nicht so richtig gefördert, ja auch individuell zu leben. Also du als Lehrerin oder ehemalige Lehrerin in dem Bereich wirst es wahrscheinlich auch. Also ich glaube, das ist halt so auch schon so ein Thema. Wir werden ja irgendwie so ein bisschen erzogen, so alle der Masse hinterher zu laufen und am besten nicht so individuell wie möglich zu sein.

Bettina Bergmann: Ja, und gerade Frauen haben auch ganz oft diesen Glaubenssatz, mach’s allen recht. Also guck im Außen, was wird von dir erwartet und dann mach mal so, wie die anderen das von dir erwarten. Und das ist ein Punkt, den finde ich sehr problematisch. Und ich meine, durch so Social-Media-Plattformen wie Instagram und Co. wird das ja auch noch weiter forciert. Man guckt so viel im Außen, das sieht alles so perfekt aus, so glatt gebügelt und ja, so will ich auch sein. Und die sind total erfolgreich und wie kann ich das auch schaffen? Und dann ist man auch ganz schnell in dieser Schleife von Copy, Nachmachen.

Und das finde ich, das ist auch immer so ein Punkt, der, das geht eigentlich, das führt nie zu einem Erfolg und auch nie zu einem,zu einer befriedigenden Art zu arbeiten, zu einem befriedigenden Gefühl, weil ich immer irgendwas hinterherhetze,was aber gar nicht aus mir herauskommt. Und im Übrigen ist auch, wenn man jetzt nochmal so ein bisschen marketingtechnisch denkt, Persönlichkeit ist das, was das Einzige, was ununterscheidbar ist. Damit kann ich mich zeigen, damit habe ich ein Alleinstellungsmerkmal, was eben auch nicht kopierbar ist. Aber dazu muss ich meine Persönlichkeit eben auch erstmal dann entdecken.

 

Die Gefahr des Vergleichens und die Kraft der eigenen Identität

Anika: Ja, und vor allen Dingen kann so eine Persönlichkeit ja auch von einer KI ja gar nicht kopiert werden. Und auch nicht von anderen, weil das kommt ja da nicht echt drüber, ne?

Ja, gerade so das Thema so Copycats, ne, was du gerade angesprochen hast. Ich erlebe das so im Umfeld und habe auch selber auch schon die Erfahrung gemacht, dass andere Experten da draußen so gerne, ich sag mal ein bisschen mehr als sich inspirieren lassen. Und sehr vieles auch übernehmen. Und das finde ich dann halt immer ein bisschen schade, weil man steckt als selbstständige Content Creatoren, sehr viel Arbeit und auch sehr viel Gehirnschmalz ja auch in die ganzen Themen mit rein. Und das ist dann natürlich immer ein bisschen schade.

Bettina Bergmann: Ich hatte die Situation neulich mal, ich habe länger an meinem Aufmacher gebastelt und habe da die Sätze auch immer wieder überarbeitet und, und, und. Und irgendwann habe ich den woanders wiedergefunden. Und dann dachte ich im ersten Augenblick, Scheiße, so, das ist jetzt ja irgendwie total fies und ich habe da so lange dran rumgebrütet.Und jetzt, es klang wirklich, ich kann es nicht belegen, aber es klang sehr abgekupfert. So, und dann habe ich, im Ersten, dann habe ich mich so ein bisschen neben mich gestellt und habe gedacht, okay, warum ärgerst du dich jetzt?

Ja, du ärgerst dich vielleicht, weil du denkst, jetzt hat die andere Erfolg mit deiner Idee. Und dann habe ich gedacht, halt, stopp, was erzählst du eigentlich immer deinen Kundinnen? Du erzählst, die Persönlichkeit zählt. Und dann habe ich mir gedacht, das kann ruhig jemand abschreiben, aber bei dem anderen wird es anders wirken und ist es anders im Kontext. Und dann habe ich gedacht, okay, ich vertraue auf meine Persönlichkeit und sollen die Menschen abschreiben, im Ganzen wird das sowieso nicht meins dann sein. Und ja, dann habe ich gedacht, okay, jetzt entspann dich.

 

Herausforderungen und Chancen im Coaching

Anika: Ja, ich finde es auch immer total wertvoll, dann wieder den Blick auf sich zu richten. Es ist natürlich auch manchmal schade, aber ich finde auch, dass es ja manchmal auch nicht so viel bringt, so viel Energie da reinzustecken.

Bettina Bergmann: Ja, ist auch wieder ein Beispiel dafür, eigentlich bei sich zu bleiben. Auch nicht in den Ärger gehen über irgendwas, was draußen passiert, sondern ja, bei sich bleiben und gucken, was für einen selber wichtig ist.

 

Authentizität und Haltung in der Online-Welt

Anika: Ja, das hat ja auch viel mit Authentizität zu tun, ne? Was heißt für dich Authentizität?

Bettina Bergmann: Das ist sozusagen eigentlich das, was dann der nächste Schritt ist, nenne ich, wenn ich geschürft habe und wenn ich meine Persönlichkeit gefunden habe, dass ich dann überlege, was von dem bringe ich nach draußen, wie will ich dann auch wirken, wie will ich erscheinen oder vielleicht ist das auch falsch formuliert, gar nicht so sehr, wie will ich, sondern eher, dann bin ich, wie ich bin und so präsentiere ich mich auch. Und das finde ich ein Stück weit authentisch, auch mit der Bedeutung, ich sage, wozu ich stehe, ich sage auch, was ich nicht mag und warum ich das nicht mag. Ich zeige Haltung. Das ist, finde ich, auch gerade in dieser Zeit von KI so ganz zentral.

Texte produzieren geht auf Knopfdruck, aber Haltung zeigen ist was anderes. Und das ist dann letztlich das, was, glaube ich, auch uns so ausmacht in der Online-Welt, in der Selbstständigkeit. Dass wir so zeigen, wofür wir stehen und wer wir sind. Eben Haltung zeigen, ehrlich sein, auch zeigen, was habe ich eigentlich für Werte, was geht für mich, was geht für mich nicht. Das ist dann letztlich authentisch. Und ich habe auch immer die Erfahrung gemacht, ich habe ja nun viel mit Menschen gearbeitet, jetzt in den letzten Jahren mit Coaches, früher mit angehenden Lehrerinnen und immer, wenn ich wirklich so ich selbst war und auch mal wirklich gezeigt habe, was ich gerade in dem Moment fühle. Dann hatte ich Aufmerksamkeit. Ich erinnere mich an eine Situation, das ist jetzt schon eine ganze Weile her, da war ich noch in der Schule, in der Klasse, vor 15 Jahren. Damals ist mein Mann gestorben und da war ich drei Wochen krankgeschrieben und dann bin ich wieder in die Klasse gekommen und da war es mucksmäuschenstill. Und dann habe ich gesagt, ich kann mir jetzt vorstellen, ihr wisst vielleicht nicht so genau, wie geht man damit um.

Warum fragt man jetzt, wie geht es Ihnen denn und so oder ist das peinlich? Also diese, da gibt es ja ganz viel Unsicherheiten. Und da war ich einfach, ich ganz offen, ganz ehrlich und habe gesagt, ich erzähle euch einfach mal ein bisschen von mir, wie es mir geht. Ich stehe hier wieder und ich glaube, ich kann auch wieder arbeiten und natürlich bin ich traurig und so Dinge erzählt. Und das war ein Moment, ich kriege jetzt noch Gänsehaut, wenn ich davon rede, weil es so, da war in dem Moment, war, ich war ganz, ich war ganz, ich war ganz, ich war ganz, ich war ganz, ich war ganz, ich ganz authentisch und genauso hatte ich dann auch die Reaktion. Also das, das ist ja sofort auch ein Spiegel, wenn man, ja, wenn man sich eben authentisch zeigt.

Anika: Ja, es ist ja auch dieses, wenn man sich verlässlich auch zeigt und sich öffnet, dann öffnet es ja auch wieder den Raum, dass sich das Gegenüber dann auch wieder öffnet. Also das ist ja dann auch wieder so ein Gefühl von Verbundenheit. Ja, also ich finde so Authentizität, das ist ja auch im Marketing, also ich finde so die letzten Jahre, wenn man sich das mal so, wenn man das mal so beobachtet, das Wort wurde ja auch so ein bisschen ausgeschlachtet, so.

Also ich finde, das wurde sehr, sehr inflationär genutzt, um das mal so zu sagen. Und ich habe manchmal auch so ein bisschen so die Erfahrung gemacht, dass es Menschen von sich selber im Marketing auch so behaupten, so ich bin so sehr authentisch und ich schreibe den authentischsten Newsletter der Welt, habe ich da manchmal so gelesen, dachte mir manchmal so, kann man das? Ich habe, also das war so eine Frage, die ich mir gestellt habe, kann man das von sich selbst behaupten? Dass man so authentisch ist? Aber das können doch manchmal auch andere Menschen eher besser beurteilen, die einen kennen, so das Umfeld, oder? Oder was sagst du dazu?

Bettina Bergmann: Ja, wahrscheinlich schon. Als du jetzt gerade anfingst, davon zu sprechen, habe ich so gedacht, es ist auch wahrscheinlich nicht so authentisch zu sagen, ich bin authentisch, sondern eher es zu zeigen. Also show, don’t tell. Also zeig, zeig dich auf eine Weise. Und da sind wir ja auch in dem ganzen Feld von Storytelling, also aus dem eigenen Leben etwas zu erzählenund dadurch letztlich eine Wirkung zu erzeugen bei den anderen, die es lesenund die dann sagen, boah, das finde ich jetzt aber ganz irgendwie interessant, wie sie da eine Entscheidung in ihrem Leben getroffen hat. Oder ich bleibe hängen, weil das ist eine spannende Geschichte. Und das ist, also Authentizität kann man erschließen, aber sich nicht, so bezeichnen. Das finde ich auch, damit machst du ja auch nochmal so einen Link, so wie schreibe ich eigentlich Texte? Also ich finde auch so eine Aneinanderreihung von Dingen, was weiß ich, ich bin irgendwie immer guter Laune, ich bin optimistisch, ich bin authentisch, ich bin ethisch hochwertig und was weiß ich nicht. Das ist eine Auflistung, die bringt keinem was und die bringt auch keine Emotionen bei denen, die es lesen. Da entsteht keine Verbindung, da entsteht kein Dialog, kein Resonanz. Und die Resonanz kriege ich ja nur, wenn ich dann wirklich auch von mir erzähle und dadurch letztlich schon authentisch bin, aber nicht sage, dass ich authentisch bin, sondern authentisch wirke.

Anika: Ja, absolut. Und da kommen wir dann ja auch schon wieder, eine Authentizität hat ja auch wieder viel mit Einzigartigkeit auch zu tun. Andere Personen sind da draußen ja nicht so, wie ich das bin oder wie du das bist. Genau. Und im Marketing oder beziehungsweise ja auch im Online-Business, nicht nur im Marketing, ist es ja schon sehr wichtig, auch herauszustechen und sich abzuheben von anderen.

Jetzt ist natürlich immer die Frage, wie mache ich das? Wie hebe ich mich denn von anderen ab? Wie grenze ich mich ab?

Bettina Bergmann: Da geht eigentlich der goldene Faden durch unser Gespräch gerade weiter, nämlich wieder auch durch Persönlichkeit. Also durch die Verbindung von Persönlichkeit und Fachkompetenz. Ich bin ja ein Fan von Über-mich-Seiten. Und ich finde, wenn man seine Website schreibt, dann ist die Über-mich-Seite, das ist im Übrigen ja auch die am zweithäufigsten geklickt nach der Startseite, weil die Leute etwas über mich erfahren wollen. Und das ist ein Versprechen. Und dieses Versprechen darf ich auch einlösen, wenn ich dann etwas wirklich über mich schreibe.

Und wenn ich über mich nur schreibe, ich bin jetzt systemischer Coach für dies und das, dann habe ich eine Fortbildung in NLP gemacht und dann bin ich hypnotherapeutisch weitergebildet und so weiter. Und studiert habe ich auch mal irgendwas. Das kann man. .. Abnicken und zur Kenntnis nehmen.

Aber das wäre nie ein Grund zu sagen, yo, die Coach muss ich jetzt aber unbedingt buchen, um mein Problem zu lösen. Setzt das dann auch an, etwas zu erzählen von mir, wo ich in meinem Leben auch schon vielleicht mal Schwierigkeiten hatte und diese Schwierigkeiten dann überwunden habe und sagen kann, ich habe ein bisschen gelernt, wie es geht. Ich kann ja nicht sagen, wie es geht, aber ich kann meine Erfahrungen teilen. Und das kann ich dann eben anreichern mit einer gewissen Professionalität, die ich natürlich erworben habe mit meinen ganzen Weiterbildungen.

Aber ich habe die Verbindung von meinen eigenen Erfahrungen, meinen eigenen Erkenntnissen mit meiner Professionalität. Und diese Verbindung, die ist einzigartig. Und die finde ich wichtig rauszustellen. Wenn du fragst, wie kann ich mich da auf dem Markt behaupten, dann so, indem ich das geschickt hinkriege, meine eigenen Schlüsselmomente, in meinem Leben zu finden, zu gucken, wo habe ich besondere, besonders intensive Emotionen gehabt, in die eine wie in die andere Richtung. Wo war ich völlig wütend, ärgerlich, irgendwas? Worüber?

Zeige ich dir auch was über meine Werte, wenn ich mich entsprechend ärgere? Wo war ich mal ganz traurig oder wo war ich total fröhlich? Und dann sowas im Nachhinein zu analysieren. Woran lag das? Was hat das mit mir zu tun gehabt? Und daraus dann letztlich die, die, die Marke formen. Ich habe, ich habe so selber die, die Erfahrung gemacht in meinem Leben, dass es häufig günstig war, auch mal gegen Stimmen von außen etwas zu tun. Und dann habe ich wahrgenommen, das scheint auch sowas zu sein, was sich ein bisschen durch mein Leben zieht, wo ich den Mut gehabt habe, auch gegen warnende Stimmen Dinge zu tun.

Das fing schon an mit dem Studium. Ich habe mal irgendwann Musik studiert und meine Tante war Leiterin der Musikschule in Essen. Und die hat gesagt, Musik studieren, das schaffst du nicht. Und dann dachte ich, okay, krass, ist ja nicht gerade motivierend. Und dann habe ich aber gedacht, und ich schaffe es. Ich habe es dann auch geschafft und sehr gut geschafft. Und das hat mir natürlich auch stolz gemacht. Oder später mal habe ich mich auf eine Beförderungsstelle beworben. Und dann kam auch jemand an und sagte, du willst das mal? Traust du dir das zu? Und ich dachte, wie kommt der darauf? Im Moment hat es mich völlig irritiert und etwas aus der Bahn geworfen für eine Zeit. Und dann dachte ich, wie kommt der eigentlich dazu, mir sowas zu unterstellen? Ich könnte das nicht. Der hat nie eine Situation erlebt, die da eine Grundlage dafür sein könnte. Und dann finde ich das auch immer, ganz abgesehen davon, was das mit mir gemacht hat, ich finde es einfach übergriffig, andere Menschen so an etwas hindern zu wollen. Und es gibt noch eine dritte Situation. Das war so eine ganz andere Warnung. Ich hatte in der Schule Spanisch und habe immer davon geträumt, ich muss unbedingt mal nach Südamerika. Das war so wirklich mein Traumziel.

Und dann, auch damals, waren immer die warnenden Stimmen. Oh, in Peru, damals gab es da noch Sendero Luminoso, so eine Guerilla-Organisation. Und man konnte im Zug, musste man sein Gepäck anschnallen, weil man sonst ausgeraubt wurde. Und die Leute, die das hier wussten, da willst du hin? Ich habe gesagt, ja, will ich. Und habe ich auch gemacht. Und ich bin heile wieder zurückgekommen und habe Erinnerungen, wenn auf dem Huayna Picchu, das ist so ein Berg oberhalb dieser Inka-Anlage da in Peru. Und wenn man da mal stand und guckt in diese Anden-Gebirgslandschaft, das hat sich in mir eingemeißelt, das ist 30 Jahre her. Und das sind so die Dinge, ich komme nochmal wieder zu, schließe den Bogen mal wieder zu deiner Frage, wie kann ich mich unterscheiden?

Indem ich zum Beispiel erzähle von Geschichten, wo ich selber in meinem Leben Mut bewiesen habe und die dann auch zu guten Ergebnissen geführt haben, zu guten Erkenntnissen. Und so, dass ich daraus auch sagen kann, es lohnt sich, hab Mut, geh den Schritt, mach es, versuch es. Du kannst auch übermorgen andere Schritte gehen, aber jetzt ist es erstmal gut, diesen zu gehen.

Anika: Ja, ich finde sowas immer total inspirierend. Also wenn man seinen eigenen Horizont erweitert. Also gerade, ich kenne das auch von mir, also wenn dann halt jemand sagt, du schaffst es nicht, oder das ist zu hoch für dich oder irgendwas, das hat mich auch immer noch mehr angetrieben, dann die Dinge zu machen, von wegen jetzt zeige ich es dir erst recht. Weil das so, keine Ahnung, ich finde sowas auch immer total übergriffig. Und mittlerweile weiß ich auch, also das habe ich früher natürlich auch nicht gewusst, als ich jünger war, aber das sind halt die Glaubenssätze der anderen, die sie auf dich übertragen wollen. Und das ist halt einfach, na, das ist nicht cool.

Bettina Bergmann: Ja, ja. Und das finde ich so, auch so einen ganz wichtigen Punkt, warum es mich so begeistert, mit Coaches zu arbeiten. Weil ich wirklich denke, wir können eigentlich nicht genug Coaches haben, die letztlich dazu einen Beitrag leisten, dass immer mehr Menschen erkennen, wie sie von anderen auch beeinflusst werden, auch negativ beeinflusst werden. Und dass solche Coaches einen Beitrag dazu leisten, erstens so innerlich stark zu sein und seinen eigenen Wert wirklich zu erkennen und zu sehen. Das finde ich, ja, das ist so hilfreich und nützlich, um wirklich einigermaßen entspannt durchs Leben zu kommen. Denn die meisten Menschen, die hadern sehr mit sich, wenn sie in so einer Situation sind und sie sind irgendwie unzufrieden und wissen aber nicht so recht, warum.

Und man kommt da in der Regel auch nicht alleine drauf. Es hat ja nicht jeder irgendeinen Background, wo er sich mit solchen Themen theoretisch mal beschäftigt hat. Und dann vielleicht mal zuordnen kann. Und selbst wenn man das kann, braucht man trotzdem noch einen, mit dem man darüber reflektieren kann. Ich kann das als Coach auch nicht mit mir selber immer alles ausmachen. Also diesen Dialog zu haben, um an seinen eigenen Themen zu arbeiten, das finde ich unglaublich wertvoll. Das finde ich auf der Ebene wertvoll, wie Coaches direkt mit ihren Klienten arbeiten.

Das finde ich aber auch zum Beispiel für meine Arbeit wertvoll, wenn ich im 1 zu 1 mit meinen Kundinnen arbeite. Weil auch da im Dialog, da entsteht etwas, da kommt man alleine nicht drauf. Ich habe ganz viele, die am Anfang sagen, ich bin es jetzt so leid, ich habe mich zehnmal im Kreis gedreht, ich brauche jetzt mal einen, mit dem ich darüber sprechen kann. Und genau das ist es dann ja auch. Neben natürlich noch fachlichen Hinweisen, die man gibt. Aber es ist auch dieses, da ist einer, der hört zu, der sortiert, der gibt dann Feedback, der spiegelt. Und daraus kann ich selber wieder weiterdenken. Das ist in vielen. .. Auf vielen Ebenen finde ich es ganz, ganz wertvoll.

 

Podcast als effektives Medium für Coaches

Anika: Ja, und der holt dann auch aus den eigenen limitierenden Glaubenssätzen wieder raus. Denn so im Alltag verfängt man sich ja auch schnell wieder an so einem Muster, wenn man nicht dabei bleibt. Also so meine Erfahrung. Und ich finde, so ein Coach ist dann halt einfach wertvoll an der Seite zu haben, um da halt nicht wieder in so eine Spirale reinzurutschen.

Bettina Bergmann: Ja, ein bisschen schade finde ich, aber das ist vielleicht jetzt nicht unser Thema heute. Aber diese öffentliche Diskussion darüber, also die Coachs stehen ja nicht immer nur in dem besten Licht, weil der Begriff nicht geschützt ist. Und deswegen ist es natürlich, ich meine, man kann aufmerksam sein, man kann gucken, nach welchen standardisierten Ausbildung hat jemand seine Weiterbildung hat. So kann ich mir ja schon, wenn ich ein, sagen wir mal, kluger Leser bin, kann ich mich informieren. Aber das können nicht alle. Und vor allen Dingen in der Öffentlichkeit wird ja immer viel vereinfacht. Und das finde ich manchmal ein bisschen schade für den Ruf, der Coach ist, wenn dann wieder solche großen Blasen und Scharlatane irgendwie vorgeführt werden oder in einer langen Fernsehdiskussion präsentiert werden. Und man denkt dann, oh, das ist Coaching? Nee, das will ich nicht.

Anika: Ja, das finde ich auch immer ein bisschen schade. Und ja, also man hört ja aus dem Umfeld, also ich habe das auch schon, meine Schwester hat auch schon zum Beispiel so schlechte Erfahrungen gemacht mit so jemandem. Und das war halt irgendwie nicht so cool, wenn ich dann sowas hört. Ich kenne halt super viele gute Menschen, also gute Coaches da draußen. Und es ist dann halt einfach schade, dass kein Fernsehsender in dieser Welt darüber berichtet.

Bettina Bergmann: Ja, das ist einfach langweilig. Das hat nicht diesen, oder ist vordergründig langweilig, hat nicht diesen, ja, den Abenteuer Charakter. Ja, schade. Das, mir fällt dazu auch noch ein, was du hast vorhin ja, nach diesem, was ist eigentlich ethisch gefragt. Dazu, wenn wir jetzt auch bei den Coaches sind zum Beispiel, das finde ich auch völlig unethisch, wenn im Marketing Coaches oder wie sie sich dann auch immer nennen oder Mentoren anbieten und ja, ihre Produkte verkaufen, indem sie sagen, was weiß ich, in vier Wochen hast du so und so viele Kunden Und dann bist du fünfstellig und dann bist du sechsstellig.

Und das ist auch, das finde ich zum Beispiel in hohem Maße unethisch. Und wenn ich überlege, wie kann ich mich dagegen absetzen, manchmal tue ich es zum Beispiel, indem ich sehr bewusst schreibe, was ich nicht mache. Also ich schreibe da nicht, ich mache jetzt hier ethische Angebote, sondern ich schreibe dann, bei mir hörst du nicht, dass du in vier Wochen das und das erreicht hast und in den nächsten drei Monaten schon sechsstellig bist, weil ich das einfach nicht verantwortlich finde. Jeder geht anders an sein Business ran. Manche gründen nebenberuflich, andere nehmen sich auch ganz viel Zeit dafür, weil sie gar nicht sofort den riesigen Umsatz brauchen. Andere springen gleich rein. Und geben auch ganz viel Gas.

Die haben natürlich auch ganz andere Erfolge, schneller. Und weil sie auch einfach viel mehr Netzwerktermine wahrnehmen und, und, und. Die Bedingungen sind so unterschiedlich. Und dann nur so reißerisch die Zahlen zu präsentieren, das finde ich zum Beispiel, das ärgert mich sehr, weil ich auch denke, da werden falsche Hoffnungen geweckt. Und manchmal auch an Stellen oder auf eine Art und Weise, die so subtil geschehen. Und ich glaube, das ist auch eine Art und Weise, dass wirklich auch dann Menschen darauf reinfallen, obwohl sie klug sind. Ich habe schon zweimal im Erstgespräch Frauen gehabt, die gesagt haben, ich habe gerade so ein Programm gemacht, da war ich völlig enttäuscht, weil. .. Und dann kamen genau diese Dinge. Viel versprochen und dann aber letztlich im Kleingedruckten doch nicht eingehalten. Und das ist etwas, da möchte ich mich ganz deutlich von distanzieren. Das finde ich unethisch.

Anika: Nicht nur das nach außen, das Marketing, was man liest oder hört, sondern auch, wenn man dann in so einem Kennenlerngespräch oder Verkaufsgespräch ist, da habe ich auch schon so das eine oder andere gehört, dass da Menschen gar nicht Nein sagen können, weil man dann so manipulativ in so eine Ecke gedrängt wird. Ja, das ist halt mal ein bisschen schade.

Bettina Bergmann: Ich bin ja nicht auf den Mund gefallen. Und ich kriege auch immer wieder dann Anrufe von Leuten, die irgendwie bei mir Kaltakquise machen wollen. Und ich selber musste auch, mir richtig überlegen, wie halte ich mir die jetzt vom Hals? Also welche Sätze sage ich, um nicht gleich in diese Gesprächs. .. Die sind ja auch geübt, um nicht gleich in diese Gesprächs Schleifen.

Wenn ich dann sage, nee, das interessiert mich im Moment nicht, dann kommt ja wann denn? Oder so, ne? Also immer dieses Nachfassen, um dann doch dran zu bleiben. Und jetzt inzwischen habe ich mir angewöhnt, wenn ich da schon irgendwie die Stimme höre, sage ich, ich habe keine Lust auf Kaltakquise. Tschüss. Tschüss. Also wirklich sofort. Sofort ganz krass, weil ich möchte nicht so angesprochen werden. Es kann mir ja jemand eine Mail schreiben, wenn er noch meint, er muss was loswerden, aber nicht so.

Anika: Ja, das ist auf jeden Fall nicht so cool. Also selbst Mail schreiben. Also wie oft kriegen wir Mails mit Kaltakquise-Nachrichten? Also ich kriege da auch jeden Tag irgendwie was und das ist manchmal ein bisschen nervig. Ich denke mir immer so, wenn ich Bock habe, mit jemandem zusammenzuarbeiten, meine Devise ist, ich, die Person, dann suche ich mir im Internet quasi. Also, ne? Dass ich mir einen Podcast anhöre, dass ich mir einen Blog durchlese, dass ich die Website mir angucke und dann gucke, ob das passt. Und das aber nach meinen Bedürfnissen. Also wenn da was, also ich gehe da aktiv auf die Suche und lasse mich da nicht irgendwie kalt. Also das ist irgendwie, finde ich irgendwie komisch.

Bettina Bergmann: Ja, und da sind wir zum Beispiel nämlich auch wieder an der Stelle, was ist authentisch? Dann ist es für dich authentisch, in so einem Moment eben so zu handeln, weil das zu deiner Person passt. Du sagst, ich will da nicht überfallen werden, ich gucke selber, ich lese mir die Blogbeiträge durch, ich gucke, ob das passt und so.

Und das ist dann ein Stück weit, ja, authentisches, Teil von einem authentischen Marketing. Und da würde ich auch für stehen, oder da stehe ich auch für, dass man dann sagt so, was passt dann da zu mir? Bin ich überhaupt die Person, die irgendwo mal anruft und irgendwie dreist sagt, du brauchst ein Coaching? Oder bin ich eher diejenige, die einfach mal ruhig vor sich hin einen Text schreibt und versucht, da mit gutem Storytelling, mit interessantem Aufbau, mit guten Botschaften zu überzeugen?

Anika: Ja, total. Und das ist auch ganz wichtig, also da halt so wirklich nach der Person auch zu gucken, nach seinen eigenen Bedürfnissen. Das ist halt einfach so, es ist ja genauso, wenn man sich Marketingkanäle anguckt, was man sich da jetzt aussucht. Ich finde auch, dass nicht jeder Marketingkanal zu jeder Person passt.

Bettina Bergmann: Nee, nee. Ich fange meine Zusammenarbeit mit meinen Kundinnen an, die fange ich oft an mit dem Link-Personality-Profiler. Das ist ein Persönlichkeitstest, der sich bezieht auf die Big Five. Das ist ja so ein anerkanntes Persönlichkeitsanalyse-Element. Und dieser Test gibt auch noch Auskunft über die Motive, die einen steuern in einem Leben und in dem eigenen Leben und über die Kompetenzen und die eigene Ausprägung. Und das ist total interessant insofern, weil man daran nämlich auch schön gucken kann, was könnte gemäß deines Big Five, also deiner Charaktereigenschaften, deiner Ausprägungen gut zu dir auch passen, bezogen auf Marketing. Also ich habe beispielsweise ganz viele, die so in, es gibt so eine Dimension Bescheidenheit versus Selbstdarstellung. Und viele, die starten, die haben einen sehr breiten Balken Richtung Bescheidenheit und noch wenig Ausprägung Richtung Selbstdarstellung. Und dann ist das zum Beispiel so ein schöner Ansatzpunkt zu gucken, so wie könnte denn jetzt auch ein erster Schritt in die Selbstdarstellung sein?

Kann ja auch eine Entwicklung sein. Ich muss ja nicht gleich mit einem Videokanal anfangen, sondern ich kann ja erstmal mit kleinen Posts anfangen. Und da kann man auch eine ganz schöne Verbindung ziehen, um wirklich auch zu gucken, so was passt zu mir, was passt zu meiner Persönlichkeit? Und diese Erkenntnisse dann eben auch für, da sind wir wieder bei dem Wort, authentische Marketingentscheidungen nutzen, weil dann passen sie zu mir, wenn ich das wirklich, wenn ich so eine Basis habe.

 

Die Rolle von Podcasts im Marketing

Anika: Wenn wir uns das jetzt auch noch mal angucken, wie du jetzt auch gesagt hast mit dem Test-Podcast an sich, würdest du sagen, das ist für Coaches ein super guter Kanal oder kommt es da auch wieder darauf an?

Bettina Bergmann: Also zur ersten Frage würde ich sagen, ja, es ist ein super guter Kanal und es kommt darauf an. Also super guter Kanal deshalb, weil, also ich habe ja seit anderthalb, inzwischen schon zwei Jahren meinen Podcast und es war nicht das erste Mal, das erste Long-Content-Format, was ich angefangen habe, sondern ich habe, ich habe mich vor gut fünf Jahren selbstständig gemacht und habe dann erstmal mit Webseite und Blog angefangen und Social Media und habe dann nach einigen Jahren den Podcast dazu genommen. Und für mich ist der Podcast ein ganz wertvolles Element, weil der Podcast noch eine Spur, eine Spur ist zu wenig, eigentlich noch ein ganz viel Mehrwert.

Und der von mir, glaube ich, auch zeigt, als ich das in schriftlichen Texten kann. Ich glaube schon auch, dass man Texte so schreiben kann, dass sie große Wirkung haben, dass sie auch berühren, dass die große Welt des Copywriting kann man ja auch, oder Elemente davon mindestens mal kann man auch gut lernen. Aber im Podcast kommt noch die Stimme dazu. Und ich hatte zum Beispiel mal eine Frau im Erstgespräch, die dann auch Kundin wurde, die sagte, ich fand deine Stimme so sympathisch. Und das ist, das ist, glaube ich, das ist natürlich nicht der einzige Buchungsgrund. Das kann es ja nicht sein. Aber da kommt im Vorfeld, hat man die Chance über einen Podcast, die Menschen gut kennenzulernen. Und das, finde ich, ist eine Riesenchance. Denn wenn ich auch zum Beispiel gerade an Coaches denke, ich suche mir ja einen Coach für ein oft sehr persönliches Problem. Also selbst Business-Themen und Business-Coaches arbeiten ja mit ihren Klienten sehr schnell auch auf das Thema hin. Das hat ja immer was mit der Persönlichkeit zu tun, auch wenn ich meine Führungsrolle optimieren will.

Und das heißt, ich möchte, ich muss Vertrauen haben. Ich muss, ich muss den, den, muss ein Gespür dafür haben. Und ich muss es fühlen, dass dieser Mensch, dieser Coach der Richtige für mich ist. Und da kann ich, glaube ich, mit der Stimme im Podcast viel bewirken, weil es einfach direkt im Ohr ist. Also als ganz konkret, wenn die Menschen hören, hören, haben sie meist einen Knopf im Ohr. Und ich bin damit aber auch mit meiner Stimme eben in ihren Ohren und bin einfach auch schnell da. Und vor allen Dingen, was man auch kann, ich kann sagen, ich kann Vertrauen gewinnen, aber ich kann auch genauso schnell vielleicht bei Menschen, die Klarheit schaffen, nee, die ist nichts für mich.

Und das finde ich auch wertvoll. Also dieses mag ich, mag ich nicht, kann ich, glaube ich, bei einer Podcast-Stimme und bei der Art zu sprechen ganz schnell klar haben. Wahrscheinlich noch, das, glaube ich, geht auch schneller. Und besser als mit schriftlichen Texten. Mir geht das ganz oft so, ich höre in irgendeinen Podcast rein und denke nach drei Sätzen, no, nicht meins. Und bei anderen bleibe ich gleich hängen und denke, oh, das finde ich jetzt aber sympathisch oder freundliche Stimme oder nette Art zu kommunizieren, wenn es Interviews sind. Und zack, bleibe ich hängen. Das ist deswegen, also deswegen ist es auch jetzt vielleicht nochmal so die Frage, wie integriere ich es beispielsweise in mein Marketing?

Und ich mache manche Sachen doppelt. Also ich schreibe weiterhin Blogartikel, die schreibe ich aber nicht so ganz regelmäßig. Aber wenn ich einen Blog-Artikel schreibe, dann nehme ich den auch als Podcast und spreche das aber natürlich nicht wie einen abgelesenen Text, sondern versuche, das etwas dynamischer zu sprechen, sodass es eben auch gesprochen wirkt. Und habe da auch einfach beide Kanäle zu bedienen, weil manche hören lieber, andere lesen lieber. Das ist mir an der Stelle wichtig. Und ansonsten mache ich aber alle 14 Tage, regelmäßig eine Folge. Ich bin immer noch nebenberuflich selbstständig. Deswegen habe ich auch gesagt, ich muss gucken, was ich mir zumuten kann. Jede Woche wäre mir einfach zu viel. Deswegen alle 14 Tage. Aber das wirst du ja deinen Kundinnen auch erzählen.

Die Regelmäßigkeit ist einfach ganz, ganz wichtig. Und das erlebe ich auch, dass so eben sukzessive auch mehr Downloads kommen und die Reichweite größer wird. Das, ja, das glaube ich auch, wenn ich jetzt nochmal so überlege, mit welchem Zweck. Ich glaube, mein Podcast ist nicht so sehr dafür da, neue Leute reinzuholen, als vielmehr wirklich bei denen, die mir eh schon folgen, noch mehr von mir zu zeigen und da einfach noch mehr Vertrauen aufzubauen, sodass die dann auch über das, was ich im Podcast erzähle, überzeugt werden und irgendwann sagen, oh Mensch, da mit der Person könnte ich mir auch vorstellen, zu arbeiten.

Anika: Ja, ich sehe den Podcast auch immer, so als Kennenlern Instrument. Also du hast es ja eben auch schon so gesagt. Also die Podcast-Hörer die Möglichkeit, einen als Person auch kennenzulernen. Und das finde ich halt super machtvoll, also machtvoll ist vielleicht nicht das richtige Wort, aber super effektiv, sagen wir es mal so, weil das halt einfach wirklich ist anders. Weil wenn ich jetzt ein Video gucke beispielsweise, dann bin ich abgelenkt durch wie mir geht es, durch irgendwelche anderen Faktoren, auch andere Videos, die dann vielleicht aufblinken oder Werbung und beim Podcast höre ich wirklich nur die Stimme und kann mich darauf konzentrieren, was die Person mir erzählt. Und das ist schon echt so sehr intim.

Bettina Bergmann: Ja, ich nutze den Podcast ja auch für zwei Bereiche, also einmal mit Solo-Folgen und eben auch mit Interviews. Und das finde ich auch für mich persönlich, ist das eine charmante Mischung, weil ich das Gefühl habe, ich kann auch jetzt den Menschen, die mir da folgen, eine breitere Palette von Expertise bieten. Also ich habe beispielsweise im Interview gehabt, die Frau, die die Fotosession für meine Webseite gemacht hat, als Fotografin, die dann erzählt hat, worauf kommt es eigentlich an, wenn du gute Fotos für die Webseite brauchst? Oder du kommst zu mir auch in den Podcast zu der Frage, wofür kann ich den Podcast gebrauchen? Wie kann ich einen Podcast starten?

Ich hatte eine Frau im Interview, die über die Besonderheiten von Website-Design gesprochen hat. Worauf kann ich da achten, damit es auch die Persönlichkeit spiegelt? Da sind wir eben auch wieder bei dem Thema Persönlichkeit. Und ja, das sind alles Dinge, das sind so Randthemen, von denen ich insgesamt auch hier und da natürlich was gelernt habe, aber wo ich nicht die Expertin bin. Und wenn man dann so im Interview mit den Menschen spricht, die gerade das vertreten, das finde ich persönlich einfach sehr spannend. Also ich finde diese Interviews immer ganz inspirierend. Und ich denke eben auch, auch für die Menschen, die zuhören, erweitert es den Horizont.

Anika: Absolut. Also ich bin auch ein absoluter Fan von diesem Mix Solo-Episoden und Interviews, weil es einfach mehr Spielraum gibt und auch mehr Varianz innerhalb der Podcast-Folgen. Das ist schon echt cool. Und Podcast-Interviews sind halt auch einfach cool, weil du sprichst mit einer Person. Ich finde, da kann man als Hörer auch immer ganz gut mitnehmen, so ein bisschen, wie arbeitet die Person eigentlich und wie interagiert die mit einer anderen Person? Das ist auch immer ganz schön so zu erleben.

Bettina Bergmann: Ja, und das ist ja auch noch ein Plus im Vergleich zu reinen Texten. Wenn man so guckt, wie sind wir jetzt hier im Dialog? Jeder, der jetzt hier zuhört, der kann ein bisschen was davon erspüren, wie wir aufeinander reagieren. Und dann eben natürlich den Transfer leisten, so wie reagieren die Kundinnen und Kunden.

 

Tipps zur Verbreitung und Vermarktung von Podcasts

Anika: Wenn wir uns jetzt auch mal so dein Marketing anschauen rund um den Podcast, was sind da so für dich auch so wichtige, wichtige Schritte, damit dein Podcast quasi in die Ohren der Menschen kommt?

Bettina Bergmann: Ich habe seit Anfang der Selbstständigkeit sofort eine E-Mail-Liste aufgebaut und habe auch ein kostenfreies Angebot, so einen Fünf-Tage-Kurs-Start in die Selbstständigkeit. Und das ist sozusagen mein Newsletter. Und das ist für viele der Weg in meine E-Mail-Liste. Und wenn ich jetzt einen neuen Podcast, eine neue Podcast-Folge habe, ich schreibe jeden Mittwoch einen Newsletter, dann verweise ich in dem Newsletter auf die neue Folge. Also ich erzähle ein bisschen was, worum es da geht, was man davon zu erwarten hat und verlinke und kriege auf dem Weg die Menschen, die in meiner E-Mail-Liste sind, in meinen Podcast. Und ich finde dann auch, man kann ja auch so ein bisschen checken im E-Mail-System, so wie schnell sind die Reaktionen, wie viel Prozent öffnen die E-Mails, wie viel Prozent klicken.

Und das. .. So kriegt man auch eine ganz schöne Rückmeldung dann, wie interessant das Thema gerade ist. Also es gibt Themen, da wird ganz schnell sofort ganz viel geklickt. Ich habe jetzt gerade neulich eine Folge gehabt, aus dem Gefühl, nicht gut genug zu sein, beschäftigt offenbar sehr viele Frauen. Ich arbeite ja mit Frauen und da war sofort eine hohe Klickrate und dann gibt es Folgen, die sind dann vielleicht nicht ganz so prickelnd oder wie auch immer, aber das dann auch zu sehen, dann kann man natürlich auch gucken, was interessiert besonders und davon mache ich dann in Zukunft mehr. Deswegen ist das auch eine ganz schöne Rückmeldung dann für die Marketingstrategie mit dem Podcast.

Also das ist ein Weg. Dann habe ich als Social-Media-Kanal nur LinkedIn. Und auf Instagram habe ich vor einem guten Jahr meinen letzten Post zu Weihnachten geschrieben. Das ist nicht mein Kanal. Das ist mir da viel zu hektisch und was man heute postet, ist morgen Geschichte und das ist einfach nicht mein Kanal.

Zu schnell, zu hektisch und dabei noch mit hohem Aufwand für mich. Das wollte ich nicht. Und ja, bei LinkedIn bin ich aber mit einer, sagen wir mal, reduzierten Aktivität, aber regelmäßig. Das schreibe ich auch einmal die Woche Newsletter, wo ich das auch. .. .. . als Post habe und es gibt einen zweiten Post, den ich pro Woche habe und wenn es dann eine neue Podcast-Folge gibt, dann mache ich da entweder so einen Clip aus dem Podcast als Post oder ich verweise einfach in einem Text-Bild-Post auf den Podcast, sodass dann auch meine Follower bei LinkedIn informiert sind und dann auch Richtung Podcast gelenkt werden.

Anika: Ja, geil. Und das ist ja, da sieht man ja auch wieder schön, dass man gar nicht so viel Heckmeck machen muss, in Anführungszeichen, sondern dass es einfach, dass es auch einfach sein kann.

Bettina Bergmann: Ja, und ich finde auch wirklich Podcast, ich habe, als ich anfing, mich selbstständig zu machen, habe ich wirklich für alles einen Kurs gebucht. Ich habe unglaublich viel gelernt. Ich habe mir alles Mögliche angeeignet, technischer Art, Marketing, strategischer Art und, und, und. Und beim Podcast habe ich gedacht, ne. Das kriegst du jetzt auch irgendwie mal so hin. Da fängst du jetzt einfach mal an. Und dann habe ich mir das ein bisschen überlegt.

Was ist jetzt, was könnte der Host sein und wie kannst du das machen? Und dann kamen hinterher noch so ein paar Sachen dazu, die ich am Anfang nicht hatte. Ich habe mir dann einen Musiker noch organisiert, der mir ein Klavier-Intro und Outro komponiert hat, weil Klavier habe ich mal gespielt und irgendwie hatte ich einen Bezug zu dem Instrument und dachte, das könnte gut zu mir passen. Das wollte ich dann haben. Aber das muss ja alles von Anfang an nicht dabei sein.

Man kann auch erst mal schlicht starten. Und dann ausbauen. Und man kann auch sich dann später nochmal jemanden dazu holen, wenn man es perfektionieren will, wenn man es weiter auch an SEO, mit SEO optimieren will. Das sind ja auch alles wichtige Punkte. Das kann man natürlich auch alles von Anfang an machen. Aber ich erlebe so oft die, die Furcht, es ist so viel und ich kann das nicht alles gleichzeitig. Und deswegen würde ich auch empfehlen, klein anzufangen und, und erst mal vielleicht auch erste Schritte zu gehen. Mit einem kleinen Kanal erst mal. Vielleicht mit, wenn es passt, mit einer Zielgruppe mit LinkedIn. Und dann in einem nächsten Schritt zu sagen, wenn ich das jetzt am Laufen habe, dann nehme ich mir mein nächstes Projekt vor. Meinetwegen Podcast.

Anika: Das ist ganz, ganz wichtig. Und vor allen Dingen, einen Podcast zu starten. Ich meine, viele machen das super schnell. Das sehe ich auch. Aber ich finde, der Prozess darf gerne reifen. Das ist wie bei so einer Geburt. Das Baby ist ja auch nicht gleich da. Das braucht ja auch ein bisschen Zeit, um zu reifen. Und so sehe ich das auch beim Podcast und auch beim Business. Das ist ja auch genauso. Das muss halt nicht alles gleich schnell rausgeschossen werden. Manchmal braucht es halt einfach Zeit.

Bettina Bergmann: Ja, und kombiniert mit der Zeit wirklich auch so die innere Ruhe und auch letztlich das Selbstbewusstsein, sich zu sagen, das ist in Ordnung, dass es Zeit dauert. Also sich da die Erlaubnis auch zu geben. Und nicht den Abend auf dem Sofa bei Insta zu scrollen und zu gucken, wie weit die anderen schon.  Sondern dann wirklich zu sagen, nein, ich habe andere Bedingungen. Ich habe einen anderen Rahmen und ich mache es in meiner Zeit und in meinem Tempo. Das finde ich auch ganz wichtig, weil die Bedingungen sind nicht vergleichbar. Die sind höchst unterschiedlich. Und dann muss ich gucken, was ich leisten.

Anika: Das ist auch nochmal super wertvoll. Das ist Vergleichen. Das ist ja auch immer so ein Ding.

Bettina Bergmann: Ja, und dieses Vergleichen, das passiert immer ungesund. Wir vergleichen uns nämlich in der Regel mit denen, die irgendwie schöner, schneller, größer, besser, erfolgreicher sind. Und wir gucken selten nach denen, die da, ja, die weniger weit sind. Ich rede dann immer gerne von meiner Mutter. Meine Mutter ist 93 und ist noch einigermaßen fit. Und die vergleicht sich immer, ich sage mal, nach unten.

Die sagt, die muss schon mit Rollator laufen. Ich kann auch auf meinen eigenen Beinen stehen. Oder die hat ein Problem mit ihrer Makula und die kann nicht. Ich kann wunderbar lesen. Gerade hat sie die dicke Biografie von Frau Merkel gelesen. So mit 93. Finde ich klasse. Und daraus schöpft meine Mutter ganz viel Dankbarkeit für das, was sie noch kann. Und ich glaube, das würde uns auch gut tun, so im Business zu überlegen, was habe ich schon? Was gelingt mir? Wo bin ich einfach auch? Wo kann ich mit mir zufrieden sein und dafür auch dankbar sein? Das ist ein ganz kräftiges Gefühl. Und ich glaube, das hilft uns auch, dann die Geduld zu entwickeln für die nächsten Schritte.

Anika: Total. Finde ich sehr wertvoll. Ja, und wenn wir uns jetzt nochmal, Thema Podcast angucken, eine Frage, die mich immer brennend interessiert ist: Welche Podcasts hörst du denn selber gerne? Hast du da eine Empfehlung?

Bettina Bergmann: Ich höre, ich springe in verschiedene Podcasts rein. Ich selber habe das Problem, dass mir Podcasts häufig zu lange dauern und ich gar nicht weiß, wann ich sie hören soll. Ich habe so viel zu tun. Deswegen nutze ich manchmal beim Autofahren die Zeit zum Podcast hören. Da finde ich es ganz gut. Wenn ich im Wald bin, möchte ich es nicht, weil ich da bewusst sage, ich will jetzt hier Natur erleben. Und wenn ich hier so abends auf dem Sofa statt Fernsehen, das ist auch manchmal Podcast. Aber das sind nicht so jeden Tag viele Stunden. Das schaffe ich leider nicht.

Und wenn ich dann höre, ich bin die letzte Zeit viel hängen geblieben an Youri Keifens, der Copywriter für leckere Texte. Da kann ich unglaublich viel noch weiter lernen, weil der seine Art zu schreiben sehr fundiert hinterlegt mit Erkenntnissen aus dem NLP. Das finde ich also ganz, ganz spannend. Da höre ich gerne rein. Dann höre ich auch ab und zu die Coaching-Bande, weil ich auch denke, das ist ein Podcast, wo wahrscheinlich viele Coaches eben natürlich Zuhörerinnen sind. Und das lasse ich mich selber auch mal ein bisschen inspirieren. Was sind interessante Themen? Was sind wichtige Themen? Was habe ich noch? Eine ganze Reihe, die so Richtung Achtsamkeit gehen. Ich habe ja auch Resilienz als im Grunde Oberthema.

Ich bin ja auch Resilienz Trainerin und bin jetzt etwas weg von diesem Podcast, von dieser Denkrichtung oder dieser Themenrichtung. Aber so ab und zu höre ich da auch. Und da gibt es einen neuen Rethink Resilience von Sebastian Mauritz. Bei dem habe ich meine Ausbildung gemacht, eine Resilienztrainer-Ausbildung. Und der ist immer im Dialog mit Ruben Langwahrer. Und ja. Der entwickelt sehr anspruchsvoll auch seine Gedanken dazu Resilienz. Da muss man schon auch wach sein, den zu hören. Interessiert mich aber sehr. Finde ich auch total spannend. Dann folge ich auch Alexandra Polunin und Rini Pega mit dem Blick auf Achtsamkeit, achtsames Marketing. Das finde ich auch sehr spannend.

Anika: Ja, spannend. Ja, der Youri, der war auch schon mal zu Gast hier.

Bettina Bergmann: Ja, der kommt. Der kommt bei mir am Freitag. Der ist bei mir auch demnächst zu Gast. Freue ich mich auch sehr drauf.

Anika: Mega cool. Ja, ich habe auch gerade von ihm das Buch gelesen. Fällt mir ein dazu. Das Copywriting-Geheimrezept*. Das ist eine gute Empfehlung. Also da sind echt coole Tipps drin. Also wenn man sich für Copywriting interessiert oder sich weiterbilden möchte, ist das auf jeden Fall eine Anlaufstelle. Ja, ich danke dir. Das war ein richtig tolles Gespräch. Hat Spaß gemacht.

Bettina Bergmann: Ja, mir auch. Ich freue mich. Es war schön.

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So wirst du zu einem besseren Podcaster und

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So entwickelst du deine eigene Stimme – ohne andere zu kopieren

by | Feb 27, 2025 | Magazin, Podcast

Copycats haben keine Chance! So findest du deine authentische Positionierung

So entwickelst du deine eigene Stimme – ohne andere zu kopieren

Wie findest du deine wahre Persönlichkeit und nutzt sie als Erfolgsfaktor im Business? In dieser Episode spreche ich mit Bettina Bergmann, der Persönlichkeitsschürferin, darüber, warum Copycats langfristig nicht erfolgreich sind und weshalb dein authentisches Ich dein größtes Alleinstellungsmerkmal ist. Wir tauchen ein in die Themen Authentizität, Individualität und warum es so wichtig ist, sich nicht an anderen zu orientieren. Erfahre, wie du deine Einzigartigkeit gezielt einsetzt, um deine Wunschkunden anzuziehen und dich klar am Markt zu positionieren.

Viel Spaß beim Hören 💛
deine Anika

 

In der Podcastfolge erfährst du, …

Warum es wichtig ist, deine Persönlichkeit als Coach sichtbar zu machen.

Wieso Copycats langfristig scheitern und wie du dich abhebst.

Welche Rolle Authentizität im Business spielt und wie du sie für dich nutzt.

Wie du das Vertrauen deiner Wunschkunden durch deine Einzigartigkeit gewinnst.

Welche Denkweisen dich daran hindern, dein Potenzial voll auszuschöpfen.

Transkription Folge #235

Copycats haben keine Chance! So findest du deine authentische Positionierung

Anika: In dieser Podcast-Episode ist Bettina Bergmann zu Gast. Sie nennt sich selbst die Persönlichkeitsschürferin, denn ihr geht es darum, bei ihren Kunden das Besondere, die eigenen Stärken und Ressourcen ans Licht zu bringen.Dabei begleitet sie Coaches auf dem Weg in die Selbstständigkeit und unterstützt sie dabei, sich authentisch zu zeigen, anstatt sich an anderen zu orientieren. Warum das genau der Schlüssel ist zu einem erfolgreichen Business und weshalb Copycats langfristig nicht weiterkommen, darüber sprechen wir in dieser Podcast-Episode. Ich sag mal, los geht’s, viel Spaß beim Schauen und beim Hören.

 

Was zeichnet Bettina als Persönlichkeitsschürferin aus?

Anika: Du bezeichnest dich ja selbst als die Persönlichkeitsschürferin. Was verstehst du denn so unter dem Begriff ganz persönlich für dich und wie hat es so deinen Weg mit dem Coaching beeinflusst?

Bettina Bergmann: Das ist eigentlich so die ganz zentrale Frage für das, glaube ich, auch, was mich ausmacht und was mich bewegt. Ich habe etwas länger gebraucht, bis ich so den Begriff hatte, weil das ist ja auch manchmal so, dass man so in seiner Arbeit erstmal tut, erstmal macht und dann irgendwann bündelt sich das Ganze in einem Begriff. Und für mich ist das unheimlich wichtig. Ich begleite ja Coaches auf dem Weg in die Selbstständigkeit und ich habe aber vorher auch Lehrer begleitet in ihren Beruf, in der Ausbildung. Und für mich ist das eigentlich so die zentrale Message zu gucken, ja zu schürfen nach dem, was hast du eigentlich Besonderes, was ist in dir, was sind deine Ressourcen, was sind deine Stärken. Und ich bin da so fest von überzeugt, jeder hat das und jeder hat seine Besonderheiten und die muss man einfach entdecken. Und Schürferin auch deshalb, weil es ist auch manchmal ein bisschen anstrengend zu entdecken, so als würde ich Gold schürfen oder nach Diamanten suchen. Erstens mal sind ja Gold und Diamanten ganz wertvolle Edelsteine. Sowas suchen wir dann auch. Aber die Tätigkeit, das zu finden, also das ist eben auch manchmal, das dauert manchmal. Und ja, es braucht ein bisschen vielleicht auch Mut und Geduld, so in sich zu suchen, was macht mich denn letztlich aus, um dazu dann auch zu stehen. Und das finde ich ist gerade, wenn man, ja ich denke in jedem Beruf, aber wenn man in die Selbstständigkeit geht, vielleicht nochmal mehr wichtig,weil ich ja auch Selbstbewusstsein brauche, zu mir zu stehen, wenn ich mich dauernd suche. Also in der Öffentlichkeit auch präsentiere. Das finde ich, ja, das braucht einfach Mut und den finde ich in mir und den finde ich nicht im Außen.

Anika: Ja, und das ist auch so, ich finde, das ist auch so ein Thema an sich. Also so, ich glaube, wir werden so in diese Welt geboren, dass wir oft gar nicht wissen, wer wir eigentlich von unserer Persönlichkeit her sind. Und auch in unserer Gesellschaft wird es ja auch gar nicht so richtig gefördert, ja auch individuell zu leben. Also du als Lehrerin oder ehemalige Lehrerin in dem Bereich wirst es wahrscheinlich auch. Also ich glaube, das ist halt so auch schon so ein Thema. Wir werden ja irgendwie so ein bisschen erzogen, so alle der Masse hinterher zu laufen und am besten nicht so individuell wie möglich zu sein.

Bettina Bergmann: Ja, und gerade Frauen haben auch ganz oft diesen Glaubenssatz, mach’s allen recht. Also guck im Außen, was wird von dir erwartet und dann mach mal so, wie die anderen das von dir erwarten. Und das ist ein Punkt, den finde ich sehr problematisch. Und ich meine, durch so Social-Media-Plattformen wie Instagram und Co. wird das ja auch noch weiter forciert. Man guckt so viel im Außen, das sieht alles so perfekt aus, so glatt gebügelt und ja, so will ich auch sein. Und die sind total erfolgreich und wie kann ich das auch schaffen? Und dann ist man auch ganz schnell in dieser Schleife von Copy, Nachmachen.

Und das finde ich, das ist auch immer so ein Punkt, der, das geht eigentlich, das führt nie zu einem Erfolg und auch nie zu einem,zu einer befriedigenden Art zu arbeiten, zu einem befriedigenden Gefühl, weil ich immer irgendwas hinterherhetze,was aber gar nicht aus mir herauskommt. Und im Übrigen ist auch, wenn man jetzt nochmal so ein bisschen marketingtechnisch denkt, Persönlichkeit ist das, was das Einzige, was ununterscheidbar ist. Damit kann ich mich zeigen, damit habe ich ein Alleinstellungsmerkmal, was eben auch nicht kopierbar ist. Aber dazu muss ich meine Persönlichkeit eben auch erstmal dann entdecken.

 

Die Gefahr des Vergleichens und die Kraft der eigenen Identität

Anika: Ja, und vor allen Dingen kann so eine Persönlichkeit ja auch von einer KI ja gar nicht kopiert werden. Und auch nicht von anderen, weil das kommt ja da nicht echt drüber, ne?

Ja, gerade so das Thema so Copycats, ne, was du gerade angesprochen hast. Ich erlebe das so im Umfeld und habe auch selber auch schon die Erfahrung gemacht, dass andere Experten da draußen so gerne, ich sag mal ein bisschen mehr als sich inspirieren lassen. Und sehr vieles auch übernehmen. Und das finde ich dann halt immer ein bisschen schade, weil man steckt als selbstständige Content Creatoren, sehr viel Arbeit und auch sehr viel Gehirnschmalz ja auch in die ganzen Themen mit rein. Und das ist dann natürlich immer ein bisschen schade.

Bettina Bergmann: Ich hatte die Situation neulich mal, ich habe länger an meinem Aufmacher gebastelt und habe da die Sätze auch immer wieder überarbeitet und, und, und. Und irgendwann habe ich den woanders wiedergefunden. Und dann dachte ich im ersten Augenblick, Scheiße, so, das ist jetzt ja irgendwie total fies und ich habe da so lange dran rumgebrütet.Und jetzt, es klang wirklich, ich kann es nicht belegen, aber es klang sehr abgekupfert. So, und dann habe ich, im Ersten, dann habe ich mich so ein bisschen neben mich gestellt und habe gedacht, okay, warum ärgerst du dich jetzt?

Ja, du ärgerst dich vielleicht, weil du denkst, jetzt hat die andere Erfolg mit deiner Idee. Und dann habe ich gedacht, halt, stopp, was erzählst du eigentlich immer deinen Kundinnen? Du erzählst, die Persönlichkeit zählt. Und dann habe ich mir gedacht, das kann ruhig jemand abschreiben, aber bei dem anderen wird es anders wirken und ist es anders im Kontext. Und dann habe ich gedacht, okay, ich vertraue auf meine Persönlichkeit und sollen die Menschen abschreiben, im Ganzen wird das sowieso nicht meins dann sein. Und ja, dann habe ich gedacht, okay, jetzt entspann dich.

 

Herausforderungen und Chancen im Coaching

Anika: Ja, ich finde es auch immer total wertvoll, dann wieder den Blick auf sich zu richten. Es ist natürlich auch manchmal schade, aber ich finde auch, dass es ja manchmal auch nicht so viel bringt, so viel Energie da reinzustecken.

Bettina Bergmann: Ja, ist auch wieder ein Beispiel dafür, eigentlich bei sich zu bleiben. Auch nicht in den Ärger gehen über irgendwas, was draußen passiert, sondern ja, bei sich bleiben und gucken, was für einen selber wichtig ist.

 

Authentizität und Haltung in der Online-Welt

Anika: Ja, das hat ja auch viel mit Authentizität zu tun, ne? Was heißt für dich Authentizität?

Bettina Bergmann: Das ist sozusagen eigentlich das, was dann der nächste Schritt ist, nenne ich, wenn ich geschürft habe und wenn ich meine Persönlichkeit gefunden habe, dass ich dann überlege, was von dem bringe ich nach draußen, wie will ich dann auch wirken, wie will ich erscheinen oder vielleicht ist das auch falsch formuliert, gar nicht so sehr, wie will ich, sondern eher, dann bin ich, wie ich bin und so präsentiere ich mich auch. Und das finde ich ein Stück weit authentisch, auch mit der Bedeutung, ich sage, wozu ich stehe, ich sage auch, was ich nicht mag und warum ich das nicht mag. Ich zeige Haltung. Das ist, finde ich, auch gerade in dieser Zeit von KI so ganz zentral.

Texte produzieren geht auf Knopfdruck, aber Haltung zeigen ist was anderes. Und das ist dann letztlich das, was, glaube ich, auch uns so ausmacht in der Online-Welt, in der Selbstständigkeit. Dass wir so zeigen, wofür wir stehen und wer wir sind. Eben Haltung zeigen, ehrlich sein, auch zeigen, was habe ich eigentlich für Werte, was geht für mich, was geht für mich nicht. Das ist dann letztlich authentisch. Und ich habe auch immer die Erfahrung gemacht, ich habe ja nun viel mit Menschen gearbeitet, jetzt in den letzten Jahren mit Coaches, früher mit angehenden Lehrerinnen und immer, wenn ich wirklich so ich selbst war und auch mal wirklich gezeigt habe, was ich gerade in dem Moment fühle. Dann hatte ich Aufmerksamkeit. Ich erinnere mich an eine Situation, das ist jetzt schon eine ganze Weile her, da war ich noch in der Schule, in der Klasse, vor 15 Jahren. Damals ist mein Mann gestorben und da war ich drei Wochen krankgeschrieben und dann bin ich wieder in die Klasse gekommen und da war es mucksmäuschenstill. Und dann habe ich gesagt, ich kann mir jetzt vorstellen, ihr wisst vielleicht nicht so genau, wie geht man damit um.

Warum fragt man jetzt, wie geht es Ihnen denn und so oder ist das peinlich? Also diese, da gibt es ja ganz viel Unsicherheiten. Und da war ich einfach, ich ganz offen, ganz ehrlich und habe gesagt, ich erzähle euch einfach mal ein bisschen von mir, wie es mir geht. Ich stehe hier wieder und ich glaube, ich kann auch wieder arbeiten und natürlich bin ich traurig und so Dinge erzählt. Und das war ein Moment, ich kriege jetzt noch Gänsehaut, wenn ich davon rede, weil es so, da war in dem Moment, war, ich war ganz, ich war ganz, ich war ganz, ich war ganz, ich war ganz, ich war ganz, ich ganz authentisch und genauso hatte ich dann auch die Reaktion. Also das, das ist ja sofort auch ein Spiegel, wenn man, ja, wenn man sich eben authentisch zeigt.

Anika: Ja, es ist ja auch dieses, wenn man sich verlässlich auch zeigt und sich öffnet, dann öffnet es ja auch wieder den Raum, dass sich das Gegenüber dann auch wieder öffnet. Also das ist ja dann auch wieder so ein Gefühl von Verbundenheit. Ja, also ich finde so Authentizität, das ist ja auch im Marketing, also ich finde so die letzten Jahre, wenn man sich das mal so, wenn man das mal so beobachtet, das Wort wurde ja auch so ein bisschen ausgeschlachtet, so.

Also ich finde, das wurde sehr, sehr inflationär genutzt, um das mal so zu sagen. Und ich habe manchmal auch so ein bisschen so die Erfahrung gemacht, dass es Menschen von sich selber im Marketing auch so behaupten, so ich bin so sehr authentisch und ich schreibe den authentischsten Newsletter der Welt, habe ich da manchmal so gelesen, dachte mir manchmal so, kann man das? Ich habe, also das war so eine Frage, die ich mir gestellt habe, kann man das von sich selbst behaupten? Dass man so authentisch ist? Aber das können doch manchmal auch andere Menschen eher besser beurteilen, die einen kennen, so das Umfeld, oder? Oder was sagst du dazu?

Bettina Bergmann: Ja, wahrscheinlich schon. Als du jetzt gerade anfingst, davon zu sprechen, habe ich so gedacht, es ist auch wahrscheinlich nicht so authentisch zu sagen, ich bin authentisch, sondern eher es zu zeigen. Also show, don’t tell. Also zeig, zeig dich auf eine Weise. Und da sind wir ja auch in dem ganzen Feld von Storytelling, also aus dem eigenen Leben etwas zu erzählenund dadurch letztlich eine Wirkung zu erzeugen bei den anderen, die es lesenund die dann sagen, boah, das finde ich jetzt aber ganz irgendwie interessant, wie sie da eine Entscheidung in ihrem Leben getroffen hat. Oder ich bleibe hängen, weil das ist eine spannende Geschichte. Und das ist, also Authentizität kann man erschließen, aber sich nicht, so bezeichnen. Das finde ich auch, damit machst du ja auch nochmal so einen Link, so wie schreibe ich eigentlich Texte? Also ich finde auch so eine Aneinanderreihung von Dingen, was weiß ich, ich bin irgendwie immer guter Laune, ich bin optimistisch, ich bin authentisch, ich bin ethisch hochwertig und was weiß ich nicht. Das ist eine Auflistung, die bringt keinem was und die bringt auch keine Emotionen bei denen, die es lesen. Da entsteht keine Verbindung, da entsteht kein Dialog, kein Resonanz. Und die Resonanz kriege ich ja nur, wenn ich dann wirklich auch von mir erzähle und dadurch letztlich schon authentisch bin, aber nicht sage, dass ich authentisch bin, sondern authentisch wirke.

Anika: Ja, absolut. Und da kommen wir dann ja auch schon wieder, eine Authentizität hat ja auch wieder viel mit Einzigartigkeit auch zu tun. Andere Personen sind da draußen ja nicht so, wie ich das bin oder wie du das bist. Genau. Und im Marketing oder beziehungsweise ja auch im Online-Business, nicht nur im Marketing, ist es ja schon sehr wichtig, auch herauszustechen und sich abzuheben von anderen.

Jetzt ist natürlich immer die Frage, wie mache ich das? Wie hebe ich mich denn von anderen ab? Wie grenze ich mich ab?

Bettina Bergmann: Da geht eigentlich der goldene Faden durch unser Gespräch gerade weiter, nämlich wieder auch durch Persönlichkeit. Also durch die Verbindung von Persönlichkeit und Fachkompetenz. Ich bin ja ein Fan von Über-mich-Seiten. Und ich finde, wenn man seine Website schreibt, dann ist die Über-mich-Seite, das ist im Übrigen ja auch die am zweithäufigsten geklickt nach der Startseite, weil die Leute etwas über mich erfahren wollen. Und das ist ein Versprechen. Und dieses Versprechen darf ich auch einlösen, wenn ich dann etwas wirklich über mich schreibe.

Und wenn ich über mich nur schreibe, ich bin jetzt systemischer Coach für dies und das, dann habe ich eine Fortbildung in NLP gemacht und dann bin ich hypnotherapeutisch weitergebildet und so weiter. Und studiert habe ich auch mal irgendwas. Das kann man. .. Abnicken und zur Kenntnis nehmen.

Aber das wäre nie ein Grund zu sagen, yo, die Coach muss ich jetzt aber unbedingt buchen, um mein Problem zu lösen. Setzt das dann auch an, etwas zu erzählen von mir, wo ich in meinem Leben auch schon vielleicht mal Schwierigkeiten hatte und diese Schwierigkeiten dann überwunden habe und sagen kann, ich habe ein bisschen gelernt, wie es geht. Ich kann ja nicht sagen, wie es geht, aber ich kann meine Erfahrungen teilen. Und das kann ich dann eben anreichern mit einer gewissen Professionalität, die ich natürlich erworben habe mit meinen ganzen Weiterbildungen.

Aber ich habe die Verbindung von meinen eigenen Erfahrungen, meinen eigenen Erkenntnissen mit meiner Professionalität. Und diese Verbindung, die ist einzigartig. Und die finde ich wichtig rauszustellen. Wenn du fragst, wie kann ich mich da auf dem Markt behaupten, dann so, indem ich das geschickt hinkriege, meine eigenen Schlüsselmomente, in meinem Leben zu finden, zu gucken, wo habe ich besondere, besonders intensive Emotionen gehabt, in die eine wie in die andere Richtung. Wo war ich völlig wütend, ärgerlich, irgendwas? Worüber?

Zeige ich dir auch was über meine Werte, wenn ich mich entsprechend ärgere? Wo war ich mal ganz traurig oder wo war ich total fröhlich? Und dann sowas im Nachhinein zu analysieren. Woran lag das? Was hat das mit mir zu tun gehabt? Und daraus dann letztlich die, die, die Marke formen. Ich habe, ich habe so selber die, die Erfahrung gemacht in meinem Leben, dass es häufig günstig war, auch mal gegen Stimmen von außen etwas zu tun. Und dann habe ich wahrgenommen, das scheint auch sowas zu sein, was sich ein bisschen durch mein Leben zieht, wo ich den Mut gehabt habe, auch gegen warnende Stimmen Dinge zu tun.

Das fing schon an mit dem Studium. Ich habe mal irgendwann Musik studiert und meine Tante war Leiterin der Musikschule in Essen. Und die hat gesagt, Musik studieren, das schaffst du nicht. Und dann dachte ich, okay, krass, ist ja nicht gerade motivierend. Und dann habe ich aber gedacht, und ich schaffe es. Ich habe es dann auch geschafft und sehr gut geschafft. Und das hat mir natürlich auch stolz gemacht. Oder später mal habe ich mich auf eine Beförderungsstelle beworben. Und dann kam auch jemand an und sagte, du willst das mal? Traust du dir das zu? Und ich dachte, wie kommt der darauf? Im Moment hat es mich völlig irritiert und etwas aus der Bahn geworfen für eine Zeit. Und dann dachte ich, wie kommt der eigentlich dazu, mir sowas zu unterstellen? Ich könnte das nicht. Der hat nie eine Situation erlebt, die da eine Grundlage dafür sein könnte. Und dann finde ich das auch immer, ganz abgesehen davon, was das mit mir gemacht hat, ich finde es einfach übergriffig, andere Menschen so an etwas hindern zu wollen. Und es gibt noch eine dritte Situation. Das war so eine ganz andere Warnung. Ich hatte in der Schule Spanisch und habe immer davon geträumt, ich muss unbedingt mal nach Südamerika. Das war so wirklich mein Traumziel.

Und dann, auch damals, waren immer die warnenden Stimmen. Oh, in Peru, damals gab es da noch Sendero Luminoso, so eine Guerilla-Organisation. Und man konnte im Zug, musste man sein Gepäck anschnallen, weil man sonst ausgeraubt wurde. Und die Leute, die das hier wussten, da willst du hin? Ich habe gesagt, ja, will ich. Und habe ich auch gemacht. Und ich bin heile wieder zurückgekommen und habe Erinnerungen, wenn auf dem Huayna Picchu, das ist so ein Berg oberhalb dieser Inka-Anlage da in Peru. Und wenn man da mal stand und guckt in diese Anden-Gebirgslandschaft, das hat sich in mir eingemeißelt, das ist 30 Jahre her. Und das sind so die Dinge, ich komme nochmal wieder zu, schließe den Bogen mal wieder zu deiner Frage, wie kann ich mich unterscheiden?

Indem ich zum Beispiel erzähle von Geschichten, wo ich selber in meinem Leben Mut bewiesen habe und die dann auch zu guten Ergebnissen geführt haben, zu guten Erkenntnissen. Und so, dass ich daraus auch sagen kann, es lohnt sich, hab Mut, geh den Schritt, mach es, versuch es. Du kannst auch übermorgen andere Schritte gehen, aber jetzt ist es erstmal gut, diesen zu gehen.

Anika: Ja, ich finde sowas immer total inspirierend. Also wenn man seinen eigenen Horizont erweitert. Also gerade, ich kenne das auch von mir, also wenn dann halt jemand sagt, du schaffst es nicht, oder das ist zu hoch für dich oder irgendwas, das hat mich auch immer noch mehr angetrieben, dann die Dinge zu machen, von wegen jetzt zeige ich es dir erst recht. Weil das so, keine Ahnung, ich finde sowas auch immer total übergriffig. Und mittlerweile weiß ich auch, also das habe ich früher natürlich auch nicht gewusst, als ich jünger war, aber das sind halt die Glaubenssätze der anderen, die sie auf dich übertragen wollen. Und das ist halt einfach, na, das ist nicht cool.

Bettina Bergmann: Ja, ja. Und das finde ich so, auch so einen ganz wichtigen Punkt, warum es mich so begeistert, mit Coaches zu arbeiten. Weil ich wirklich denke, wir können eigentlich nicht genug Coaches haben, die letztlich dazu einen Beitrag leisten, dass immer mehr Menschen erkennen, wie sie von anderen auch beeinflusst werden, auch negativ beeinflusst werden. Und dass solche Coaches einen Beitrag dazu leisten, erstens so innerlich stark zu sein und seinen eigenen Wert wirklich zu erkennen und zu sehen. Das finde ich, ja, das ist so hilfreich und nützlich, um wirklich einigermaßen entspannt durchs Leben zu kommen. Denn die meisten Menschen, die hadern sehr mit sich, wenn sie in so einer Situation sind und sie sind irgendwie unzufrieden und wissen aber nicht so recht, warum.

Und man kommt da in der Regel auch nicht alleine drauf. Es hat ja nicht jeder irgendeinen Background, wo er sich mit solchen Themen theoretisch mal beschäftigt hat. Und dann vielleicht mal zuordnen kann. Und selbst wenn man das kann, braucht man trotzdem noch einen, mit dem man darüber reflektieren kann. Ich kann das als Coach auch nicht mit mir selber immer alles ausmachen. Also diesen Dialog zu haben, um an seinen eigenen Themen zu arbeiten, das finde ich unglaublich wertvoll. Das finde ich auf der Ebene wertvoll, wie Coaches direkt mit ihren Klienten arbeiten.

Das finde ich aber auch zum Beispiel für meine Arbeit wertvoll, wenn ich im 1 zu 1 mit meinen Kundinnen arbeite. Weil auch da im Dialog, da entsteht etwas, da kommt man alleine nicht drauf. Ich habe ganz viele, die am Anfang sagen, ich bin es jetzt so leid, ich habe mich zehnmal im Kreis gedreht, ich brauche jetzt mal einen, mit dem ich darüber sprechen kann. Und genau das ist es dann ja auch. Neben natürlich noch fachlichen Hinweisen, die man gibt. Aber es ist auch dieses, da ist einer, der hört zu, der sortiert, der gibt dann Feedback, der spiegelt. Und daraus kann ich selber wieder weiterdenken. Das ist in vielen. .. Auf vielen Ebenen finde ich es ganz, ganz wertvoll.

 

Podcast als effektives Medium für Coaches

Anika: Ja, und der holt dann auch aus den eigenen limitierenden Glaubenssätzen wieder raus. Denn so im Alltag verfängt man sich ja auch schnell wieder an so einem Muster, wenn man nicht dabei bleibt. Also so meine Erfahrung. Und ich finde, so ein Coach ist dann halt einfach wertvoll an der Seite zu haben, um da halt nicht wieder in so eine Spirale reinzurutschen.

Bettina Bergmann: Ja, ein bisschen schade finde ich, aber das ist vielleicht jetzt nicht unser Thema heute. Aber diese öffentliche Diskussion darüber, also die Coachs stehen ja nicht immer nur in dem besten Licht, weil der Begriff nicht geschützt ist. Und deswegen ist es natürlich, ich meine, man kann aufmerksam sein, man kann gucken, nach welchen standardisierten Ausbildung hat jemand seine Weiterbildung hat. So kann ich mir ja schon, wenn ich ein, sagen wir mal, kluger Leser bin, kann ich mich informieren. Aber das können nicht alle. Und vor allen Dingen in der Öffentlichkeit wird ja immer viel vereinfacht. Und das finde ich manchmal ein bisschen schade für den Ruf, der Coach ist, wenn dann wieder solche großen Blasen und Scharlatane irgendwie vorgeführt werden oder in einer langen Fernsehdiskussion präsentiert werden. Und man denkt dann, oh, das ist Coaching? Nee, das will ich nicht.

Anika: Ja, das finde ich auch immer ein bisschen schade. Und ja, also man hört ja aus dem Umfeld, also ich habe das auch schon, meine Schwester hat auch schon zum Beispiel so schlechte Erfahrungen gemacht mit so jemandem. Und das war halt irgendwie nicht so cool, wenn ich dann sowas hört. Ich kenne halt super viele gute Menschen, also gute Coaches da draußen. Und es ist dann halt einfach schade, dass kein Fernsehsender in dieser Welt darüber berichtet.

Bettina Bergmann: Ja, das ist einfach langweilig. Das hat nicht diesen, oder ist vordergründig langweilig, hat nicht diesen, ja, den Abenteuer Charakter. Ja, schade. Das, mir fällt dazu auch noch ein, was du hast vorhin ja, nach diesem, was ist eigentlich ethisch gefragt. Dazu, wenn wir jetzt auch bei den Coaches sind zum Beispiel, das finde ich auch völlig unethisch, wenn im Marketing Coaches oder wie sie sich dann auch immer nennen oder Mentoren anbieten und ja, ihre Produkte verkaufen, indem sie sagen, was weiß ich, in vier Wochen hast du so und so viele Kunden Und dann bist du fünfstellig und dann bist du sechsstellig.

Und das ist auch, das finde ich zum Beispiel in hohem Maße unethisch. Und wenn ich überlege, wie kann ich mich dagegen absetzen, manchmal tue ich es zum Beispiel, indem ich sehr bewusst schreibe, was ich nicht mache. Also ich schreibe da nicht, ich mache jetzt hier ethische Angebote, sondern ich schreibe dann, bei mir hörst du nicht, dass du in vier Wochen das und das erreicht hast und in den nächsten drei Monaten schon sechsstellig bist, weil ich das einfach nicht verantwortlich finde. Jeder geht anders an sein Business ran. Manche gründen nebenberuflich, andere nehmen sich auch ganz viel Zeit dafür, weil sie gar nicht sofort den riesigen Umsatz brauchen. Andere springen gleich rein. Und geben auch ganz viel Gas.

Die haben natürlich auch ganz andere Erfolge, schneller. Und weil sie auch einfach viel mehr Netzwerktermine wahrnehmen und, und, und. Die Bedingungen sind so unterschiedlich. Und dann nur so reißerisch die Zahlen zu präsentieren, das finde ich zum Beispiel, das ärgert mich sehr, weil ich auch denke, da werden falsche Hoffnungen geweckt. Und manchmal auch an Stellen oder auf eine Art und Weise, die so subtil geschehen. Und ich glaube, das ist auch eine Art und Weise, dass wirklich auch dann Menschen darauf reinfallen, obwohl sie klug sind. Ich habe schon zweimal im Erstgespräch Frauen gehabt, die gesagt haben, ich habe gerade so ein Programm gemacht, da war ich völlig enttäuscht, weil. .. Und dann kamen genau diese Dinge. Viel versprochen und dann aber letztlich im Kleingedruckten doch nicht eingehalten. Und das ist etwas, da möchte ich mich ganz deutlich von distanzieren. Das finde ich unethisch.

Anika: Nicht nur das nach außen, das Marketing, was man liest oder hört, sondern auch, wenn man dann in so einem Kennenlerngespräch oder Verkaufsgespräch ist, da habe ich auch schon so das eine oder andere gehört, dass da Menschen gar nicht Nein sagen können, weil man dann so manipulativ in so eine Ecke gedrängt wird. Ja, das ist halt mal ein bisschen schade.

Bettina Bergmann: Ich bin ja nicht auf den Mund gefallen. Und ich kriege auch immer wieder dann Anrufe von Leuten, die irgendwie bei mir Kaltakquise machen wollen. Und ich selber musste auch, mir richtig überlegen, wie halte ich mir die jetzt vom Hals? Also welche Sätze sage ich, um nicht gleich in diese Gesprächs. .. Die sind ja auch geübt, um nicht gleich in diese Gesprächs Schleifen.

Wenn ich dann sage, nee, das interessiert mich im Moment nicht, dann kommt ja wann denn? Oder so, ne? Also immer dieses Nachfassen, um dann doch dran zu bleiben. Und jetzt inzwischen habe ich mir angewöhnt, wenn ich da schon irgendwie die Stimme höre, sage ich, ich habe keine Lust auf Kaltakquise. Tschüss. Tschüss. Also wirklich sofort. Sofort ganz krass, weil ich möchte nicht so angesprochen werden. Es kann mir ja jemand eine Mail schreiben, wenn er noch meint, er muss was loswerden, aber nicht so.

Anika: Ja, das ist auf jeden Fall nicht so cool. Also selbst Mail schreiben. Also wie oft kriegen wir Mails mit Kaltakquise-Nachrichten? Also ich kriege da auch jeden Tag irgendwie was und das ist manchmal ein bisschen nervig. Ich denke mir immer so, wenn ich Bock habe, mit jemandem zusammenzuarbeiten, meine Devise ist, ich, die Person, dann suche ich mir im Internet quasi. Also, ne? Dass ich mir einen Podcast anhöre, dass ich mir einen Blog durchlese, dass ich die Website mir angucke und dann gucke, ob das passt. Und das aber nach meinen Bedürfnissen. Also wenn da was, also ich gehe da aktiv auf die Suche und lasse mich da nicht irgendwie kalt. Also das ist irgendwie, finde ich irgendwie komisch.

Bettina Bergmann: Ja, und da sind wir zum Beispiel nämlich auch wieder an der Stelle, was ist authentisch? Dann ist es für dich authentisch, in so einem Moment eben so zu handeln, weil das zu deiner Person passt. Du sagst, ich will da nicht überfallen werden, ich gucke selber, ich lese mir die Blogbeiträge durch, ich gucke, ob das passt und so.

Und das ist dann ein Stück weit, ja, authentisches, Teil von einem authentischen Marketing. Und da würde ich auch für stehen, oder da stehe ich auch für, dass man dann sagt so, was passt dann da zu mir? Bin ich überhaupt die Person, die irgendwo mal anruft und irgendwie dreist sagt, du brauchst ein Coaching? Oder bin ich eher diejenige, die einfach mal ruhig vor sich hin einen Text schreibt und versucht, da mit gutem Storytelling, mit interessantem Aufbau, mit guten Botschaften zu überzeugen?

Anika: Ja, total. Und das ist auch ganz wichtig, also da halt so wirklich nach der Person auch zu gucken, nach seinen eigenen Bedürfnissen. Das ist halt einfach so, es ist ja genauso, wenn man sich Marketingkanäle anguckt, was man sich da jetzt aussucht. Ich finde auch, dass nicht jeder Marketingkanal zu jeder Person passt.

Bettina Bergmann: Nee, nee. Ich fange meine Zusammenarbeit mit meinen Kundinnen an, die fange ich oft an mit dem Link-Personality-Profiler. Das ist ein Persönlichkeitstest, der sich bezieht auf die Big Five. Das ist ja so ein anerkanntes Persönlichkeitsanalyse-Element. Und dieser Test gibt auch noch Auskunft über die Motive, die einen steuern in einem Leben und in dem eigenen Leben und über die Kompetenzen und die eigene Ausprägung. Und das ist total interessant insofern, weil man daran nämlich auch schön gucken kann, was könnte gemäß deines Big Five, also deiner Charaktereigenschaften, deiner Ausprägungen gut zu dir auch passen, bezogen auf Marketing. Also ich habe beispielsweise ganz viele, die so in, es gibt so eine Dimension Bescheidenheit versus Selbstdarstellung. Und viele, die starten, die haben einen sehr breiten Balken Richtung Bescheidenheit und noch wenig Ausprägung Richtung Selbstdarstellung. Und dann ist das zum Beispiel so ein schöner Ansatzpunkt zu gucken, so wie könnte denn jetzt auch ein erster Schritt in die Selbstdarstellung sein?

Kann ja auch eine Entwicklung sein. Ich muss ja nicht gleich mit einem Videokanal anfangen, sondern ich kann ja erstmal mit kleinen Posts anfangen. Und da kann man auch eine ganz schöne Verbindung ziehen, um wirklich auch zu gucken, so was passt zu mir, was passt zu meiner Persönlichkeit? Und diese Erkenntnisse dann eben auch für, da sind wir wieder bei dem Wort, authentische Marketingentscheidungen nutzen, weil dann passen sie zu mir, wenn ich das wirklich, wenn ich so eine Basis habe.

 

Die Rolle von Podcasts im Marketing

Anika: Wenn wir uns das jetzt auch noch mal angucken, wie du jetzt auch gesagt hast mit dem Test-Podcast an sich, würdest du sagen, das ist für Coaches ein super guter Kanal oder kommt es da auch wieder darauf an?

Bettina Bergmann: Also zur ersten Frage würde ich sagen, ja, es ist ein super guter Kanal und es kommt darauf an. Also super guter Kanal deshalb, weil, also ich habe ja seit anderthalb, inzwischen schon zwei Jahren meinen Podcast und es war nicht das erste Mal, das erste Long-Content-Format, was ich angefangen habe, sondern ich habe, ich habe mich vor gut fünf Jahren selbstständig gemacht und habe dann erstmal mit Webseite und Blog angefangen und Social Media und habe dann nach einigen Jahren den Podcast dazu genommen. Und für mich ist der Podcast ein ganz wertvolles Element, weil der Podcast noch eine Spur, eine Spur ist zu wenig, eigentlich noch ein ganz viel Mehrwert.

Und der von mir, glaube ich, auch zeigt, als ich das in schriftlichen Texten kann. Ich glaube schon auch, dass man Texte so schreiben kann, dass sie große Wirkung haben, dass sie auch berühren, dass die große Welt des Copywriting kann man ja auch, oder Elemente davon mindestens mal kann man auch gut lernen. Aber im Podcast kommt noch die Stimme dazu. Und ich hatte zum Beispiel mal eine Frau im Erstgespräch, die dann auch Kundin wurde, die sagte, ich fand deine Stimme so sympathisch. Und das ist, das ist, glaube ich, das ist natürlich nicht der einzige Buchungsgrund. Das kann es ja nicht sein. Aber da kommt im Vorfeld, hat man die Chance über einen Podcast, die Menschen gut kennenzulernen. Und das, finde ich, ist eine Riesenchance. Denn wenn ich auch zum Beispiel gerade an Coaches denke, ich suche mir ja einen Coach für ein oft sehr persönliches Problem. Also selbst Business-Themen und Business-Coaches arbeiten ja mit ihren Klienten sehr schnell auch auf das Thema hin. Das hat ja immer was mit der Persönlichkeit zu tun, auch wenn ich meine Führungsrolle optimieren will.

Und das heißt, ich möchte, ich muss Vertrauen haben. Ich muss, ich muss den, den, muss ein Gespür dafür haben. Und ich muss es fühlen, dass dieser Mensch, dieser Coach der Richtige für mich ist. Und da kann ich, glaube ich, mit der Stimme im Podcast viel bewirken, weil es einfach direkt im Ohr ist. Also als ganz konkret, wenn die Menschen hören, hören, haben sie meist einen Knopf im Ohr. Und ich bin damit aber auch mit meiner Stimme eben in ihren Ohren und bin einfach auch schnell da. Und vor allen Dingen, was man auch kann, ich kann sagen, ich kann Vertrauen gewinnen, aber ich kann auch genauso schnell vielleicht bei Menschen, die Klarheit schaffen, nee, die ist nichts für mich.

Und das finde ich auch wertvoll. Also dieses mag ich, mag ich nicht, kann ich, glaube ich, bei einer Podcast-Stimme und bei der Art zu sprechen ganz schnell klar haben. Wahrscheinlich noch, das, glaube ich, geht auch schneller. Und besser als mit schriftlichen Texten. Mir geht das ganz oft so, ich höre in irgendeinen Podcast rein und denke nach drei Sätzen, no, nicht meins. Und bei anderen bleibe ich gleich hängen und denke, oh, das finde ich jetzt aber sympathisch oder freundliche Stimme oder nette Art zu kommunizieren, wenn es Interviews sind. Und zack, bleibe ich hängen. Das ist deswegen, also deswegen ist es auch jetzt vielleicht nochmal so die Frage, wie integriere ich es beispielsweise in mein Marketing?

Und ich mache manche Sachen doppelt. Also ich schreibe weiterhin Blogartikel, die schreibe ich aber nicht so ganz regelmäßig. Aber wenn ich einen Blog-Artikel schreibe, dann nehme ich den auch als Podcast und spreche das aber natürlich nicht wie einen abgelesenen Text, sondern versuche, das etwas dynamischer zu sprechen, sodass es eben auch gesprochen wirkt. Und habe da auch einfach beide Kanäle zu bedienen, weil manche hören lieber, andere lesen lieber. Das ist mir an der Stelle wichtig. Und ansonsten mache ich aber alle 14 Tage, regelmäßig eine Folge. Ich bin immer noch nebenberuflich selbstständig. Deswegen habe ich auch gesagt, ich muss gucken, was ich mir zumuten kann. Jede Woche wäre mir einfach zu viel. Deswegen alle 14 Tage. Aber das wirst du ja deinen Kundinnen auch erzählen.

Die Regelmäßigkeit ist einfach ganz, ganz wichtig. Und das erlebe ich auch, dass so eben sukzessive auch mehr Downloads kommen und die Reichweite größer wird. Das, ja, das glaube ich auch, wenn ich jetzt nochmal so überlege, mit welchem Zweck. Ich glaube, mein Podcast ist nicht so sehr dafür da, neue Leute reinzuholen, als vielmehr wirklich bei denen, die mir eh schon folgen, noch mehr von mir zu zeigen und da einfach noch mehr Vertrauen aufzubauen, sodass die dann auch über das, was ich im Podcast erzähle, überzeugt werden und irgendwann sagen, oh Mensch, da mit der Person könnte ich mir auch vorstellen, zu arbeiten.

Anika: Ja, ich sehe den Podcast auch immer, so als Kennenlern Instrument. Also du hast es ja eben auch schon so gesagt. Also die Podcast-Hörer die Möglichkeit, einen als Person auch kennenzulernen. Und das finde ich halt super machtvoll, also machtvoll ist vielleicht nicht das richtige Wort, aber super effektiv, sagen wir es mal so, weil das halt einfach wirklich ist anders. Weil wenn ich jetzt ein Video gucke beispielsweise, dann bin ich abgelenkt durch wie mir geht es, durch irgendwelche anderen Faktoren, auch andere Videos, die dann vielleicht aufblinken oder Werbung und beim Podcast höre ich wirklich nur die Stimme und kann mich darauf konzentrieren, was die Person mir erzählt. Und das ist schon echt so sehr intim.

Bettina Bergmann: Ja, ich nutze den Podcast ja auch für zwei Bereiche, also einmal mit Solo-Folgen und eben auch mit Interviews. Und das finde ich auch für mich persönlich, ist das eine charmante Mischung, weil ich das Gefühl habe, ich kann auch jetzt den Menschen, die mir da folgen, eine breitere Palette von Expertise bieten. Also ich habe beispielsweise im Interview gehabt, die Frau, die die Fotosession für meine Webseite gemacht hat, als Fotografin, die dann erzählt hat, worauf kommt es eigentlich an, wenn du gute Fotos für die Webseite brauchst? Oder du kommst zu mir auch in den Podcast zu der Frage, wofür kann ich den Podcast gebrauchen? Wie kann ich einen Podcast starten?

Ich hatte eine Frau im Interview, die über die Besonderheiten von Website-Design gesprochen hat. Worauf kann ich da achten, damit es auch die Persönlichkeit spiegelt? Da sind wir eben auch wieder bei dem Thema Persönlichkeit. Und ja, das sind alles Dinge, das sind so Randthemen, von denen ich insgesamt auch hier und da natürlich was gelernt habe, aber wo ich nicht die Expertin bin. Und wenn man dann so im Interview mit den Menschen spricht, die gerade das vertreten, das finde ich persönlich einfach sehr spannend. Also ich finde diese Interviews immer ganz inspirierend. Und ich denke eben auch, auch für die Menschen, die zuhören, erweitert es den Horizont.

Anika: Absolut. Also ich bin auch ein absoluter Fan von diesem Mix Solo-Episoden und Interviews, weil es einfach mehr Spielraum gibt und auch mehr Varianz innerhalb der Podcast-Folgen. Das ist schon echt cool. Und Podcast-Interviews sind halt auch einfach cool, weil du sprichst mit einer Person. Ich finde, da kann man als Hörer auch immer ganz gut mitnehmen, so ein bisschen, wie arbeitet die Person eigentlich und wie interagiert die mit einer anderen Person? Das ist auch immer ganz schön so zu erleben.

Bettina Bergmann: Ja, und das ist ja auch noch ein Plus im Vergleich zu reinen Texten. Wenn man so guckt, wie sind wir jetzt hier im Dialog? Jeder, der jetzt hier zuhört, der kann ein bisschen was davon erspüren, wie wir aufeinander reagieren. Und dann eben natürlich den Transfer leisten, so wie reagieren die Kundinnen und Kunden.

 

Tipps zur Verbreitung und Vermarktung von Podcasts

Anika: Wenn wir uns jetzt auch mal so dein Marketing anschauen rund um den Podcast, was sind da so für dich auch so wichtige, wichtige Schritte, damit dein Podcast quasi in die Ohren der Menschen kommt?

Bettina Bergmann: Ich habe seit Anfang der Selbstständigkeit sofort eine E-Mail-Liste aufgebaut und habe auch ein kostenfreies Angebot, so einen Fünf-Tage-Kurs-Start in die Selbstständigkeit. Und das ist sozusagen mein Newsletter. Und das ist für viele der Weg in meine E-Mail-Liste. Und wenn ich jetzt einen neuen Podcast, eine neue Podcast-Folge habe, ich schreibe jeden Mittwoch einen Newsletter, dann verweise ich in dem Newsletter auf die neue Folge. Also ich erzähle ein bisschen was, worum es da geht, was man davon zu erwarten hat und verlinke und kriege auf dem Weg die Menschen, die in meiner E-Mail-Liste sind, in meinen Podcast. Und ich finde dann auch, man kann ja auch so ein bisschen checken im E-Mail-System, so wie schnell sind die Reaktionen, wie viel Prozent öffnen die E-Mails, wie viel Prozent klicken.

Und das. .. So kriegt man auch eine ganz schöne Rückmeldung dann, wie interessant das Thema gerade ist. Also es gibt Themen, da wird ganz schnell sofort ganz viel geklickt. Ich habe jetzt gerade neulich eine Folge gehabt, aus dem Gefühl, nicht gut genug zu sein, beschäftigt offenbar sehr viele Frauen. Ich arbeite ja mit Frauen und da war sofort eine hohe Klickrate und dann gibt es Folgen, die sind dann vielleicht nicht ganz so prickelnd oder wie auch immer, aber das dann auch zu sehen, dann kann man natürlich auch gucken, was interessiert besonders und davon mache ich dann in Zukunft mehr. Deswegen ist das auch eine ganz schöne Rückmeldung dann für die Marketingstrategie mit dem Podcast.

Also das ist ein Weg. Dann habe ich als Social-Media-Kanal nur LinkedIn. Und auf Instagram habe ich vor einem guten Jahr meinen letzten Post zu Weihnachten geschrieben. Das ist nicht mein Kanal. Das ist mir da viel zu hektisch und was man heute postet, ist morgen Geschichte und das ist einfach nicht mein Kanal.

Zu schnell, zu hektisch und dabei noch mit hohem Aufwand für mich. Das wollte ich nicht. Und ja, bei LinkedIn bin ich aber mit einer, sagen wir mal, reduzierten Aktivität, aber regelmäßig. Das schreibe ich auch einmal die Woche Newsletter, wo ich das auch. .. .. . als Post habe und es gibt einen zweiten Post, den ich pro Woche habe und wenn es dann eine neue Podcast-Folge gibt, dann mache ich da entweder so einen Clip aus dem Podcast als Post oder ich verweise einfach in einem Text-Bild-Post auf den Podcast, sodass dann auch meine Follower bei LinkedIn informiert sind und dann auch Richtung Podcast gelenkt werden.

Anika: Ja, geil. Und das ist ja, da sieht man ja auch wieder schön, dass man gar nicht so viel Heckmeck machen muss, in Anführungszeichen, sondern dass es einfach, dass es auch einfach sein kann.

Bettina Bergmann: Ja, und ich finde auch wirklich Podcast, ich habe, als ich anfing, mich selbstständig zu machen, habe ich wirklich für alles einen Kurs gebucht. Ich habe unglaublich viel gelernt. Ich habe mir alles Mögliche angeeignet, technischer Art, Marketing, strategischer Art und, und, und. Und beim Podcast habe ich gedacht, ne. Das kriegst du jetzt auch irgendwie mal so hin. Da fängst du jetzt einfach mal an. Und dann habe ich mir das ein bisschen überlegt.

Was ist jetzt, was könnte der Host sein und wie kannst du das machen? Und dann kamen hinterher noch so ein paar Sachen dazu, die ich am Anfang nicht hatte. Ich habe mir dann einen Musiker noch organisiert, der mir ein Klavier-Intro und Outro komponiert hat, weil Klavier habe ich mal gespielt und irgendwie hatte ich einen Bezug zu dem Instrument und dachte, das könnte gut zu mir passen. Das wollte ich dann haben. Aber das muss ja alles von Anfang an nicht dabei sein.

Man kann auch erst mal schlicht starten. Und dann ausbauen. Und man kann auch sich dann später nochmal jemanden dazu holen, wenn man es perfektionieren will, wenn man es weiter auch an SEO, mit SEO optimieren will. Das sind ja auch alles wichtige Punkte. Das kann man natürlich auch alles von Anfang an machen. Aber ich erlebe so oft die, die Furcht, es ist so viel und ich kann das nicht alles gleichzeitig. Und deswegen würde ich auch empfehlen, klein anzufangen und, und erst mal vielleicht auch erste Schritte zu gehen. Mit einem kleinen Kanal erst mal. Vielleicht mit, wenn es passt, mit einer Zielgruppe mit LinkedIn. Und dann in einem nächsten Schritt zu sagen, wenn ich das jetzt am Laufen habe, dann nehme ich mir mein nächstes Projekt vor. Meinetwegen Podcast.

Anika: Das ist ganz, ganz wichtig. Und vor allen Dingen, einen Podcast zu starten. Ich meine, viele machen das super schnell. Das sehe ich auch. Aber ich finde, der Prozess darf gerne reifen. Das ist wie bei so einer Geburt. Das Baby ist ja auch nicht gleich da. Das braucht ja auch ein bisschen Zeit, um zu reifen. Und so sehe ich das auch beim Podcast und auch beim Business. Das ist ja auch genauso. Das muss halt nicht alles gleich schnell rausgeschossen werden. Manchmal braucht es halt einfach Zeit.

Bettina Bergmann: Ja, und kombiniert mit der Zeit wirklich auch so die innere Ruhe und auch letztlich das Selbstbewusstsein, sich zu sagen, das ist in Ordnung, dass es Zeit dauert. Also sich da die Erlaubnis auch zu geben. Und nicht den Abend auf dem Sofa bei Insta zu scrollen und zu gucken, wie weit die anderen schon.  Sondern dann wirklich zu sagen, nein, ich habe andere Bedingungen. Ich habe einen anderen Rahmen und ich mache es in meiner Zeit und in meinem Tempo. Das finde ich auch ganz wichtig, weil die Bedingungen sind nicht vergleichbar. Die sind höchst unterschiedlich. Und dann muss ich gucken, was ich leisten.

Anika: Das ist auch nochmal super wertvoll. Das ist Vergleichen. Das ist ja auch immer so ein Ding.

Bettina Bergmann: Ja, und dieses Vergleichen, das passiert immer ungesund. Wir vergleichen uns nämlich in der Regel mit denen, die irgendwie schöner, schneller, größer, besser, erfolgreicher sind. Und wir gucken selten nach denen, die da, ja, die weniger weit sind. Ich rede dann immer gerne von meiner Mutter. Meine Mutter ist 93 und ist noch einigermaßen fit. Und die vergleicht sich immer, ich sage mal, nach unten.

Die sagt, die muss schon mit Rollator laufen. Ich kann auch auf meinen eigenen Beinen stehen. Oder die hat ein Problem mit ihrer Makula und die kann nicht. Ich kann wunderbar lesen. Gerade hat sie die dicke Biografie von Frau Merkel gelesen. So mit 93. Finde ich klasse. Und daraus schöpft meine Mutter ganz viel Dankbarkeit für das, was sie noch kann. Und ich glaube, das würde uns auch gut tun, so im Business zu überlegen, was habe ich schon? Was gelingt mir? Wo bin ich einfach auch? Wo kann ich mit mir zufrieden sein und dafür auch dankbar sein? Das ist ein ganz kräftiges Gefühl. Und ich glaube, das hilft uns auch, dann die Geduld zu entwickeln für die nächsten Schritte.

Anika: Total. Finde ich sehr wertvoll. Ja, und wenn wir uns jetzt nochmal, Thema Podcast angucken, eine Frage, die mich immer brennend interessiert ist: Welche Podcasts hörst du denn selber gerne? Hast du da eine Empfehlung?

Bettina Bergmann: Ich höre, ich springe in verschiedene Podcasts rein. Ich selber habe das Problem, dass mir Podcasts häufig zu lange dauern und ich gar nicht weiß, wann ich sie hören soll. Ich habe so viel zu tun. Deswegen nutze ich manchmal beim Autofahren die Zeit zum Podcast hören. Da finde ich es ganz gut. Wenn ich im Wald bin, möchte ich es nicht, weil ich da bewusst sage, ich will jetzt hier Natur erleben. Und wenn ich hier so abends auf dem Sofa statt Fernsehen, das ist auch manchmal Podcast. Aber das sind nicht so jeden Tag viele Stunden. Das schaffe ich leider nicht.

Und wenn ich dann höre, ich bin die letzte Zeit viel hängen geblieben an Youri Keifens, der Copywriter für leckere Texte. Da kann ich unglaublich viel noch weiter lernen, weil der seine Art zu schreiben sehr fundiert hinterlegt mit Erkenntnissen aus dem NLP. Das finde ich also ganz, ganz spannend. Da höre ich gerne rein. Dann höre ich auch ab und zu die Coaching-Bande, weil ich auch denke, das ist ein Podcast, wo wahrscheinlich viele Coaches eben natürlich Zuhörerinnen sind. Und das lasse ich mich selber auch mal ein bisschen inspirieren. Was sind interessante Themen? Was sind wichtige Themen? Was habe ich noch? Eine ganze Reihe, die so Richtung Achtsamkeit gehen. Ich habe ja auch Resilienz als im Grunde Oberthema.

Ich bin ja auch Resilienz Trainerin und bin jetzt etwas weg von diesem Podcast, von dieser Denkrichtung oder dieser Themenrichtung. Aber so ab und zu höre ich da auch. Und da gibt es einen neuen Rethink Resilience von Sebastian Mauritz. Bei dem habe ich meine Ausbildung gemacht, eine Resilienztrainer-Ausbildung. Und der ist immer im Dialog mit Ruben Langwahrer. Und ja. Der entwickelt sehr anspruchsvoll auch seine Gedanken dazu Resilienz. Da muss man schon auch wach sein, den zu hören. Interessiert mich aber sehr. Finde ich auch total spannend. Dann folge ich auch Alexandra Polunin und Rini Pega mit dem Blick auf Achtsamkeit, achtsames Marketing. Das finde ich auch sehr spannend.

Anika: Ja, spannend. Ja, der Youri, der war auch schon mal zu Gast hier.

Bettina Bergmann: Ja, der kommt. Der kommt bei mir am Freitag. Der ist bei mir auch demnächst zu Gast. Freue ich mich auch sehr drauf.

Anika: Mega cool. Ja, ich habe auch gerade von ihm das Buch gelesen. Fällt mir ein dazu. Das Copywriting-Geheimrezept*. Das ist eine gute Empfehlung. Also da sind echt coole Tipps drin. Also wenn man sich für Copywriting interessiert oder sich weiterbilden möchte, ist das auf jeden Fall eine Anlaufstelle. Ja, ich danke dir. Das war ein richtig tolles Gespräch. Hat Spaß gemacht.

Bettina Bergmann: Ja, mir auch. Ich freue mich. Es war schön.

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Hi, ich bin Anika. Podcast Expertin & Gründerin von podcastwonder!

Ich unterstütze Selbstständige und Unternehmer, ihren eigenen Podcast zu starten sowie strategisch aufzubauen, damit sie sich als Experten sichtbar machen, mit ihrer Stimme Vertrauen schaffen und Menschen bewegen können.

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