Achtsames Storytelling: Wie du mit echten Geschichten Kundenherzen gewinnst – Mit Margot Maric

by | Aug 1, 2024 | Magazin, Podcast

Die Macht der Authentizität: Emotionale Verbindungen durch Storytelling
Achtsamkeit im Storytelling: Tipps für emotionale Verbindungen

Wann kaufen Menschen? Wenn sie spüren, dass der Mensch auf der anderen Seite der Dienstleistung weiß, was sie bewegt – weil er dasselbe erlebt hat! Was plumpes Überzeugen niemals erreichen kann, schafft eine persönliche Geschichte mit Leichtigkeit. Sie öffnet das Herz des Kunden. Und deshalb ist Storytelling heute gefragter denn je! Doch wie unser heutiger Gast Margot Maric, Mentorin für achtsames Storytelling und Business-Mutmacherin, weiß, kommt es auf eines an: dass du eine Geschichte erzählst, die wirklich zu dir passt. Erfahre in dieser Folge, wie du mit achtsamen Storytelling mutig deine Komfortzone verlässt und deine Kunden berührst und begeisterst!

Viel Spaß beim Hören 💛
deine Anika

 

In der Podcastfolge erfährst du, …

  • Storytelling – im Marketing höher gehandelt als je zuvor!
  • Grenzen wahren – was achtsames Storytelling dem klassischen voraus hat
  • Wie du mit deiner ehrlichen Geschichte Menschen anziehst und ermutigst
  • Über die Brand Story… und den Blick für die kleinen Storys des Alltags!
  • Techniken und Tipps für ein wirksames Storytelling
  • Mutig raus aus der Komfortzone? Ja, aber nur, wenn du…!
  • Wie du Storytelling in deinen Podcast integrieren kannst
  • Was es braucht, damit deine Geschichten lebendig und würzig werden
  • Keine bewegende Geschichte ohne Konflikt – mehr über die Heldenreise
    • Du möchtest deine Geschichten mit deinen Kunden teilen – aber wie machst du das, ohne dich zu verkaufen? Besuche Margot auf ihrer Website Margot Maric – Marketing & Storytelling für Selbstständige. Dort findest du ihre Angebote zum achtsamen Storytelling, darunter den Mindful Marketing Club, ihr Gruppenprogramm.

    TRANSKRIPT FOLGE #210

    Die Bedeutung von Storytelling im Marketing

    Anika: Warum ist Storytelling im Marketing heutzutage eigentlich so wichtig?

    Margot: Das ist eine schöne Frage und eigentlich erklärt das auch so ein bisschen, warum Storytelling zu so einem Hype wurde. Storytelling hat, glaube ich, vor 20 Jahren ungefähr so den Weg ins Marketing gefunden und zwar tatsächlich deswegen, weil die Werbelandschaft so extrem laut war und die Leute sich überlegen wollten, wie kommen wir trotzdem an die potenziellen Kunden ran, also jetzt ganz allgemein im Marketing.

    Ja, und warum? Weil Storytelling eben nicht nur auf einer rationalen Ebene funktioniert oder wirkt, sondern eben auch auf der emotionalen Ebene. Und da hatten die eben, also die Unternehmen damals und wir heutzutage haben wir eine sehr schöne Möglichkeit, uns mit den potenziellen Kundinnen und Kunden zu verbinden. Auf eine schöne, menschliche Art und Weise, finde ich.

    Anika: Ja, ich finde auch so das Wort Storytelling, wenn wir das jetzt so im Kontext, so im Online -Business hören, Podcast, Blog, Social Media, was auch immer, wo wir das nutzen können. Ich finde manchmal, dass es so ein großes Wort ist, man macht sich das so groß im Kopf.

     

    Aber eigentlich können wir Storytelling doch alle, oder?

    Margot: Absolut, das sehe ich genauso. Und ich bin jetzt auch kein Fan davon, da sofort mit der Helden-Reise die Ecke zu kommen und krasse Konstrukte aufzubauen und mich in erster Linie darauf zu fokussieren, welche Techniken wir jetzt ganz perfekt beherrschen müssen, Ziel X zu erreichen. Sondern ich bin ein großer Fan davon, uns darauf zu besinnen, wie wir als Menschen sowieso ticken.

    Und man muss sagen, ich komme auch aus einer harten Business Welt, könnte man so sagen. Ich habe über zwölf Jahre in Konzernen gearbeitet. Und ich hatte die große Sehnsucht, wieder Margot zu sein, mich wieder lockerer zu machen und vor allem auch nicht immer so dringend zwischen privat und geschäftlich unterscheiden zu müssen. Und fand in Storytelling einen schönen Weg, mich so zu zeigen, wie ich bin, mich so zu zeigen, mit meinen Fehlern, mit den Erkenntnissen, die ich hatte.

    Und verrückterweise hat das auch so funktioniert, dass meine Kunden genau das auch sehr gemocht haben und vor allem, dass sie das auch ermutigt seien, auch sie selbst zu sein und selbst auch menschlich zu sein und sich so zu zeigen, wie sie sind.

    Anika: Im Endeffekt hat das auch viel mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun, oder?

    Margot: Ja, absolut. Weil dieses sich so zu zeigen, wie man ist, hört sich ja einmal so schön romantisch an, überfordert aber sehr viele Menschen, je nachdem, wo man auch herkommt, welchen Beruf man vielleicht davor hatte oder wie man so von der Persönlichkeit ist. Ich bin ja auch nicht so die typische extrovertierte Person, die sich auf Bühnen stellt und allen von meinem eigenen Leben erzählt. Ich habe aber eben im Storytelling die Möglichkeit gefunden und gebe die auch gerne weiter auf eine achtsame Art und Weise.

    Auch mit der eigenen Verletzlichkeit umzugehen, auch mit dem, was einem gelungen ist, was nicht gelungen ist, was man gelernt hat. Und ja, ich navigiere das wirklich sehr achtsam, seitdem ich selbstständig bin und helfe da auch gerne meinen Kunden und Kundinnen dabei.

     

    Der Unterschied zum klassischen Storytelling

    Anika: Du stehst ja auch so für das achtsame Storytelling. Was ist denn der Unterschied zum klassischen normalen Storytelling? Was können wir uns darunter vorstellen?

    Margot: Ja, das ist tatsächlich im Laufe der Jahre entstanden. Ich habe schon, wenn ich ehrlich bin, vor vier Jahren mit dem klassischen Storytelling gestartet. Da war die Heldenreise auch immer als erstes mit dabei. Und es hat sich deswegen so entwickelt, weil ich freue mich sehr, dass im Markt die Stimmen immer lauter werden, Authentizität gewinnt und zeigt dich, wie du bist. Und ich finde es schön, dass wir alle uns eben locker machen, uns zeigen, wie wir sind.

    Aber mir ist aufgefallen, dass da sehr oft Grenzen verletzt wurden und zwar von verschiedenen Personengruppen. Zum einen von den Personen, die selbst die Geschichten erzählen, weil dieses ich erzähle authentische Geschichten und ich zeige mich wie ich bin. Also da geht es jetzt auch nicht darum, sich vollkommen zu entblößen und irgendwelche Sachen zu erzählen, die nicht ins Business gehören, vor allem mit dem es einem selbst irgendwann mal nicht gut geht.

    Ja, es geht ja gar nicht darum, sich so verletzlich wie möglich zu zeigen, damit man irgendwie erfolgreich ist, weil das kann wirklich krass was mit uns machen. Also wenn wir unsere Geschichte in einem Podcast erzählen, auf die Website packen und dann, weiß ich nicht, sprechen uns die Nachbarn jeden zweiten Tag darauf an, das kann einem sehr unangenehm sein. Da hatte ich selbst auch so eine Geschichte, wo ich über meine eigene Grenze gelatscht bin.

    Zum anderen ist es auch wichtig, nochmal zu bedenken, wer kommt in meiner Geschichte vor? Ist es wirklich notwendig, dass die Person vielleicht nicht in so einem guten Licht gestellt wird? Da bin ich auch immer sehr achtsam. In der Beratung brauchen wir wirklich den Bösewicht und wie böse sollte der Bösewicht dargestellt werden?

    Ich finde oft, wir brauchen für die Geschichten nicht unbedingt einen Bösewicht. Und Achtsamkeit auch gegenüber den Kunden und Kundinnen. Genau das. Wir müssen es nicht, aber ich rate dazu, die Rolle beizubehalten, die wir wirklich haben gegenüber den Kunden.

    Es geht jetzt auch nicht darum, alles zu erzählen, sondern schon zu überlegen, was für die Kunden relevant ist, was würde ihnen helfen? Das können durchaus persönliche Geschichten sein, sind das ist bei mir sehr, sehr oft. Aber das interessiert jetzt nicht meinen Kunden, dass ich mich heute früh mit meinem Mann gestritten habe, zum Beispiel. Also habe ich heute früh nicht, aber wenn es so wäre, genau.

    Deswegen diese Achtsamkeit, dass wir da nicht einfach alles erzählen, was auf dem Herzen ist, weil alle sagen, das wird funktionieren. Das kann ja auch, wie gesagt, Grenzen verletzen und vielleicht ein paar Menschen nicht gut tun, uns selbst inklusive.

    Anika: Ja, und das beobachte ich persönlich ziemlich oft. Oder ich habe so das Gefühl, wenn ich Menschen beobachte, speziell auch auf Social Media oder auch im Podcast oder auch auf YouTube oder so, dass manche Personen da draußen zu viel teilen. Und ich habe das Gefühl, die Person hat gerade für sich eine Grenze überschritten, weil die Person sich nicht wohlfühlt. Also irgendwie schwappt das schon drüber.

    Margot: Ja, absolut. Und ich kann auch sagen, dass meine Entwicklung, und dazu ermutige ich auch viele, also vielleicht sage ich erst mal den Satz zu Ende, ich habe festgestellt, dass sich das durchaus entwickeln kann. Also bei mir gibt es auch eine Entwicklung und ich habe mich zum Beispiel, so meine “Über Mich Seite” sah vor vier Jahren komplett anders aus als jetzt. Und jetzt gehe ich schon sehr offensiv mit meiner Geschichte zum Beispiel um.

    Das habe ich mich vor vier Jahren gar nicht getraut. Also, sich selbst zu erlauben, dass wir jetzt momentan denken, nee, da dreht sich alles in mir, wenn ich darüber nachdenke, davon und davon zu erzählen, das mache ich nicht. Das kann in ein paar Jahren anders sein. Oder vielleicht ist es niemals anders. Und auch das ist in Ordnung. Ich sage immer, unser Gefühl, also unser Widerstand, der manchmal auch hoch kommt, ist kein Quatsch, den wir wegdrücken sollen, sondern das ist berechtigterweise da.

    Und da können wir achtsam damit umgehen und sagen, hm, da habe ich gerade gar keinen Bock drauf. Ist das Quatsch oder ist das nicht Quatsch? Nein, das ist kein Quatsch. Wir gucken mal, möchtest du es wandeln, möchtest du es nicht wandeln? Vielleicht beinhaus sich das entführen. Aber vielleicht bleibt das einfach so, dass das deine Grenze ist. Und die ist valide, finde ich, und sehr gesund, dass wir so etwas spüren in uns.

     

    Grenzen überschreiten und Unwohlsein

    Anika: Ja. Und ich finde es auch so spannend, dass du das da auch mit diesen Grenzen gerade sagst, weil ich hatte das am Anfang meiner Selbstständigkeit auch mit dem Thema Podcasting und Social Media und wo ich mit diesem ganzen Kram quasi angefangen habe, habe ich manchmal das Gefühl gehabt, dass ich zu viel geteilt habe. Also damals hatte ich nicht das Gefühl. Aber wenn ich jetzt zurückblicke auf die Zeit, denke ich mir so, Anika. Ja. Aber gut.

    Margot: Ja, genau. Und das ist oft auch Ausprobieren. Wenn mich jemand fragt, so oder so, dann sag ich auch mal, ich glaube, wir können das nicht wirklich ausprobieren, ohne mal über die Grenze zu latschen. Aber da hilft es schon, vorher so zwischendurch mal innezuhalten, zu überlegen, ist da jetzt was oder ist es was nicht?

    Die Geschichte, die ich gerade hatte, die mir im Kopf kam, wo ich aber volle Kanone über meine Grenze gestolpert bin, da ist auch noch was schiefgegangen. Ich wurde mal interviewt, tatsächlich auch vor vier Jahren, das war sehr frisch zu meiner Geschichte, warum ich mich selbständig mache. Das war Gott sei Dank in einer lokalen Zeitung hier bei uns und ich habe eine Burnout-Geschichte geteilt. Und da wurden die Worte auch so krass umgedreht und irgendwann stand dann in so einer Zeitung hier bei uns, ein paar Orte daneben schon, in einer Großstadt: “Margot hatte eine Depression” und ich finde es nicht schlimm, wenn Menschen Depression haben, aber ich hatte niemals eine Depression.

    Und das ist etwas, da kann ich sagen, da habe ich echt eine Woche nicht geschlafen und habe gehofft, dass das niemanden, den ich kenne, liest, weil ich mich da auch so missverstanden gefühlt habe und auch sehr entblößt gefühlt habe. Und das stimmte eben gar nicht. Und das war tatsächlich etwas, das war Viel zu viel.

    Und später habe ich auch gelernt, man kann später auch mit den Journalisten nochmal darüber sprechen. Die haben das zumindest in der Online -Variante auch nochmal für mich verändert, weil das wirklich ein Missverständnis war. Aber deswegen sage ich, das kann wirklich was mit uns machen. Damals war ich gar nicht so weit, so offensiv mit dem Thema umzugehen. Plus, wenn da noch was verdreht wird, dann trifft dich das umso krasser, weil du da sehr sensibel bist.

    Anika: … geht ja auch schon irgendwie auch ein bisschen in so eine manipulative Richtung, oder? Also wenn sowas auch verdreht wird…

    Margot: Ja, also wie gesagt, die haben sich wirklich entschuldigt. Für manche ist das alles das Gleiche. Du sagst Burnout, dann denken die, ist ja das Gleiche wie eine Depression. Ist es für jemanden, der sich nicht auskennt. Und das war aber so eine Erfahrung, wo ich dachte, meine Güte, was hast du da gemacht oder wieso hast du dir das nicht davor zum Lesen kommen lassen. Also, da war mir ganz schlecht, als ich das in der Zeitung gesehen habe. Und das ist natürlich für mich so, Gott sei Dank war es nicht die Bild, aber da habe ich gedacht, ach, das sind die Sachen, wenn drüber gelatscht wird. Das ist es. Bei einem, ich bin so, wie ich bin und ich zeige mal alles, was in meinem Leben war. Das kann also passieren und das kann natürlich in viel größeren Wellen ausschlagen.

    Anika: Ja, also klar, wenn man mal so auch an das Thema “Prominente, Celebrities” denkt, ne? So wenn ich da manchmal was lese oder sehe, dann denke ich mir auch schon so, ist das jetzt wirklich wahr, was da passiert ist oder nicht? Oder was ist dazu gedichtet?

    Margot: Genau, genau das. Das stimmt. Und es ist ja auch eine Typ -Sache. Manchen fällt es wirklich leichter, viele Sachen zu teilen und sie machen sich da keine Gedanken. Manche sind sehr sensibel. Ich bin hochsensibel, damit gehe ich auch sehr offensiv um. Und das bedeutet, ich fühle viele Sachen öfter mehr, einfach so per se, weil ich sie so natürlich habe.

    Und das möchte ich berücksichtigen. Ich habe in meinem alten Leben, als ich quasi im Konzern gearbeitet habe, alles weggedrückt und dachte, nee, das musst du irgendwie, da musst du taffer werden. Und mittlerweile denke ich mir, nee, ich bin so. Es hat viele coole Seiten, auch ein paar Schattenseiten. Und die andere Schattenseite ist, wenn es dir da nicht gut geht, dann ist es vielleicht ein bisschen stärker. Und deswegen bin ich da besonders vorsichtig einfach.

    Anika: Ja, also ich hatte letztens auch so eine Situation, wo ich dachte, vielleicht sollte ich das mal überdenken. Ich hatte zwei Beratungsgespräche, innerhalb von einer Woche zwei unterschiedliche Beratungsgespräche, das ist total interessant. Und da ging es um eine Zusammenarbeit. Letzten Endes haben sich die zwei Personen meine Über -Mich -Seite, also jetzt nicht die von Podcastwonder, sondern ich habe noch eine andere Webseite zu meiner Person durchgelesen.

    Und beide haben mir so viele Infos in dem Gespräch wiedergegeben, also quasi meinen kompletten Lebenslauf runtergerattert. Und ich dachte mir, nach diesem Gespräch, ich so, hä? Krass, was die alles über mich wissen. Das ist eigentlich auch schon wieder krass.

    Margot: Ja, genau. Aber das ist es. Die Menschen interessieren sich dafür und connecten auf dieser Ebene. Und deswegen finde ich, wenn man das nicht so mit der Tür reinfällt, sondern wirklich da vorsichtig damit umgeht und immer wieder guckt, wie geht es mir damit und so weiter, ist das so cool, unsere Persönlichkeit und unsere Geschichten dafür zu nutzen, mit unseren Kunden zu connecten.

    Also die meisten Kennenlerngespräche, die ich habe, sind: “Ich finde das so geil, dass du immer schreibst, dass du hochsensibel bist. Oder wir haben was gemeinsam, ich hatte auch einen Burnout. Oder ich bin auch so introvertiert und ich bin auch so froh, dass du das und das nicht magst. Also da sind immer diese Sachen, die dann natürlich sagen, was oft auch passiert und deswegen hoffen die, dass ich sie verstehe. Und natürlich verstehe ich sie. Das ist meistens so.

    Das sind auf jeden Fall Überlappungen in unseren Persönlichkeiten, die durch diese Geschichten so lebendig werden, wo die Leute mir das auch abkaufen. Also wir können ja immer sagen, ich kann mich super gut in dich einfühlen und ich werde dich sehr, sehr gut beraten, weil ich so und so viele 100 Kunden schon betreut. Oder ich kann sagen, ich kenne das am Anfang, ich bin mal voll gestorben, wenn ich das und das machen sollte. Bei Social Media bin ich hundertmal, habe ich mich drum herum gedreht und dachte, Gott, wer bin ich denn eigentlich, dass ich mir anmasse, nicht da auf Instagram zu gehen.

    Und dann dachte ich mir, weißt du was, ich mache es nicht. Mit zitternden Knien habe ich XY gemacht und dann habe ich zum Beispiel gemerkt, das ist mein Weg. Und solche Sachen finde ich auch überzeugender auf eine coole menschliche Art und Weise. Also das ist keine schwierige, komische Technik, wo ich meine Kunden irgendwie rum bekomme, sondern ich erzähle, wie ich das gemacht habe oder welche Erfahrungen ich mit Kunden gemacht habe. Und das, weil wir Menschen sind, so bauen Menschen auch Vertrauen auf.

    So habe ich auch meine Mentorinnen und Mentoren gewählt, mit denen ich zusammengearbeitet habe. Ich dachte, ich glaube, der weiß vollkommen, welches Problem ich habe oder wo ich hin will oder wie auch immer.

     

    Vertrauen durch Podcasting

    Anika: Total und ich finde auch beim Thema Podcasting umso mehr weil wir hören da auch noch die Stimme, das ist ja erstmal auch so ein Vertrauens-Ding und dann wenn die Person auch ihre ihre Erfahrungen teilt ihre persönlichen Erfahrungen teilt, gerade in einem Umgang mit einer Herausforderung im business oder mit dem Thema das finde ich halt auch total cool, dass da die Möglichkeit auch erstmal besteht und dann zum anderen macht es auch meiner meinung nach den Podcast auch noch erfolgreicher statt nur Wissen und Fakten zu teilen

    Margot: Das kann ich total nachvollziehen. Ich höre auch wirklich gerne Podcasts. Es gibt, glaube ich, keinen Tag, an dem ich nicht mit den Kopfhörern im Ohr spazieren gehe oder abspüle oder so was. Und ich sehe das auch so. Und vor allem, wenn wir wirklich teilweise gucken, wie geht es mir davor und wie geht es mir danach, wenn Geschichten erzählt werden und wie viel Mut. Persönliche Geschichten und gerade auch Wandlungsgeschichten.

    Früher war ich da und da und später war ich da und da. Und damit muss es gar nicht so riesengroß sein. Das kann einfach auch sein, früher habe ich mich gar nichts getraut und dann habe ich meine Webseite online gestellt. Ich finde, das ist schon eine coole Geschichte, die manche in bestimmten Situationen hören müssen. Auch wirklich mit den Nuancen. Und dann dachte ich mir, Gott, viele Leute denken auch, wenn ich jetzt online gehe, da gehen Millionen von Menschen drauf und das passiert ja gar nicht und so weiter.

    Aber erst mal da durchzugehen und das von jemandem zu hören. Das kann auch sehr heilsam sein und vor allem sehr ermutigend. Und das brauchen wir, finde ich, heutzutage sehr. Also, das höre ich immer wieder von meinen Kunden und Kundinnen. Und so geht es mir auch, dass ich echt, ja, dass ich gerne ehrliche Geschichten höre, wo ich denke, ach, der kocht ja auch nur mit Wasser, ne. Sieht ja immer so super bei ihm von außen aus, aber guck mal, ne, vor fünf Jahren war es bei ihm auch noch nicht so, ne. Dann denke ich, glaube ich auch viel mehr an mich, dass ich auch bestimmte Sachen schaffen würde, zum Beispiel.

    Anika: Ja, total. Und ich hab auch manchmal das Gefühl, ich weiß nicht, wie es dir da geht, wenn ich mir so größere Persönlichkeiten in dieser Business Bubble angucke, dass manche Geschichten auch ein bisschen ausgeschlachtet werden. Also, dass ich eine Geschichte dann einfach zu oft höre. Ich kenne den Effekt dahinter, die Wiederholung. Aber manchmal denke ich mir so, das ist jetzt wie am Familienabend -Dinner -Tisch, wenn der Papa dieselbe Geschichte seit 20 Jahren erzählt.

    Margot: Ja, wo dein Verstand schon mit den Augen rollt oder so. Ja, das mag sein. Klar ist das manchmal so, sag ich immer wieder, weil dieser Vorwand kommt auch, ja, aber ist das nicht langweilig? Und ich hab das schon mal erzählt, dann sag ich, ja, es kommen ja aber auch immer neue Leute dazu. Ich glaube aber auch, es gibt ja immer meistens diese große Geschichte, die Origin Story oder die Brand Story.

    Die erzähle ich natürlich zugegebenermaßen auch am häufigsten, du wahrscheinlich auch. Vielleicht Leute, die das schon immer öfter bei dir gehört haben, haben die auch schon mehrmals gehört.

    Aber ich bin auch wirklich ein Fan von den kleinen Stories. Also in meinem Newsletter teile ich auch sehr, sehr oft Stories. Und die gehen jetzt… Also so mega aufregend ist mein Leben nicht. Aber mein inneres Leben ist ziemlich aufregend, finde ich, seitdem ich auch ausgestiegen bin aus dem Konzernleben und seitdem ich wirklich versuche, Margot zu sein. Ich sage immer bei allem, was ich mache…

    Es gibt ein Ziel, so sehr Margot zu sein, wie ich nur kann. Und dabei stoße ich an viele Sachen und denke mir, krass, oder ich lese etwas und denke mir, stimmt, das ist wie bei uns im Business. Ach, das habe ich noch nie so bedacht. Und ach, dann versuche ich das morgen anders. Das sind so mini, kleine Geschichten, wo man denken würde, pff, wen interessiert das? Es interessiert viele Menschen und das dockt an sehr viele Menschen an. Aber das ist auch das, was du vorhin gesagt hast. Ich habe mal früher etwas erzählt, wo ich später dachte, Gott.

    Das gehört auch ein Stück dazu, uns zu erlauben, dass wir mal irrelevante, langweilige, auch bescheuerte Stories erzählen. Also manchmal denke ich, ich habe jetzt so eine geile Story, die Idee ist sensationell und ich schreibe Newsletter und niemand schreibt mir zurück.

    Und manchmal schreibe ich einfach so drauf los, weil ich denke, ach, morgen ist ja Dienstag und kriege dann sehr viele Antworten da drauf. Also das wissen wir manchmal auch nicht. Das ist eben dieses Menschliche, wo ich irgendwann mal losgelassen habe und das ich auch meinen Kunden und Kundinnen empfehle.

    Einfach mal loszulassen und zu sagen, eigentlich weiß ich es nicht, ich versuche mein Bestes, ich versuche so zu sein, wie ich bin, ich versuche aufrichtig zu sein, ich versuche ehrlich zu sein, ich versuche meine Grenzen zu wahren und dann gucke ich einfach mal.

     

    Geschichten im Alltag erleben

    Anika: Ja, und das ist auch was du gerade sagst, wir erleben ja alle im Alltag ständig etwas. Ständig… im Business, im Alltag. Und das kann man ja auch immer wunderschön auch, wenn man das kombiniert und da auch so die Connections herstellt, kann man das ja auch einbringen ins Business Storytelling, letzten Endes. Wir haben ja dann auch alle etwas zu erzählen, das ist voll cool.

    Margot: Absolut. Das ist es wirklich, ja. Es gibt auch so ein cooles Buch von Matthew Dicks, das heißt Storyworthy. Und das finde ich so sensationell, weil er auch sagt, wenn du dir vornimmst, Geschichten zu erzählen, dann rennst du durch den Tag mit der Brille, was ist jetzt Storyworthy?

    Also wenn ich zum Beispiel weiß, am Dienstag gibt es einen Newsletter, gehe ich auch mit einer anderen Linse durch den Alltag. Bei mir passieren hundertprozentig nicht mehr Sachen als bei anderen Menschen. Aber dann gehe ich mit dieser Linse da durch und finde dann eben Sachen.

    Und denke mir, ach, das könnte für die Leser:Innen interessant sein, oder? Das ist vielleicht etwas, was spannend wäre. Also, dass man sich einfach den Blick dafür schärft. Und dann sind plötzlich viel mehr Geschichten da, als man denken würde.

     

    Übungen zur Verbesserung des Storytellings

    Anika: Gibt es da auch noch andere Übungen oder Techniken, wie wir jetzt das Storytelling ein bisschen für uns trainieren können?

    Margot: Ja, also es gibt eine Übung, die habe ich letztens auch mit kleinem Rahmen bei mir im Mindful Marketing Club durchgeführt, die war sehr erhellend für sehr viele, weil sie sehr einfach war.

    Und zwar, erstmal lade ich Leute dazu ein, neben den Themen, die wir bedienen, zum Beispiel bei mir, Achtsamkeit und Storytelling und authentisches Marketing, auch mal vielleicht sich so fünf oder, sagen wir mal, drei Adjektive oder Nomen zu nehmen, die sonst zu unserem Leben passen. Bei mir wäre das zum Beispiel Hochsensibilität oder Mutter von zwei oder Migrationshintergrund oder was auch immer. So Sachen, die mich ausmachen.

    Also Sachen, über die ich öfter spreche.

    Und dann können wir das quasi, wenn wir diese Themen haben, jedes dieser Themen beleuchten unter der Frage: 

    1. Was war das erste Mal?
    2. Was war das letzte Mal?
    3. Was war das beste Mal?
    4. Und was war das schlechteste Mal?

    Das bedeutet, wenn ich Marketing nehme, könnte ich sagen, was ist das geilste Marketing, was ich jemals irgendwo gesehen habe? Und dann geht es los. Ich ging die Straße runter und dann hat mich die Headline total gecatcht. Und dann dachte ich mir, wie genial, was ist das denn eigentlich? Und dann hättest du die Regner Story oder das schlechteste Mal. Ich scrollte durch Instagram und dachte, hä, das verstehe ich jetzt gar nicht.

    Und dann habe ich, und das Gleiche kannst du machen beim Das erste Mal, als ich von Marketing gehört habe, könnte ich erzählen. Ich habe sehr, sehr spät von Marketing gehört. Mir wurde das mal vorgeworfen, dass ich nicht schon mit 18 Marketing studieren wollte. Ich wusste mit 18 nicht mal, was das ist. Dann könnte ich die Geschichte erzählen. Das erste Mal, wo Marketing in mein Leben kam. Ich habe nämlich Marketing nur gewählt, weil mir nichts anderes einfiel, weil ich zufälligerweise im BWL -Studium war. Oder auch das letzte Mal, wo ich mich mit Marketing beschäftige… Zum Beispiel, wo ich gedacht habe, ach, wie krass, ich habe BWL studiert, International Business.

    Und habe über Marketing nachgedacht und wie krass das ist, wie ich jetzt auf Marketing schaue, wie krass ist, dass ich Marketing so persönlich genommen habe. Also das ist jetzt ein Beispiel, wie man Marketing auseinandernehmen kann, aber genau das, das könnte ich auch mit Storytelling machen, das könnte ich mit Achtsamkeit machen und so weiter.

    Und jeder für die Themen, für die er als Personenmarke steht, das dürfen diese Business -Themen sein, wie bei dir zum Beispiel Podcasts.

    Es kann aber auch sowas bei dir sein wie Bali oder ich weiß nicht, welche Sportart du vielleicht magst oder weiß ich nicht, auf welche Filme du besonders stehst. Also was das auch immer ist, wo du merkst, das teile ich immer wieder und dann gibt es so Leute, die sagen, hey, ich auch und daraus immer dieses best, worst, first, last. Das kann man sich vielleicht so ganz, ganz gut merken. Kanntest du die Übung schon, Anika?

    Anika: Nee, also so an sich noch nicht. Also so mit diesen Begriffen, so was in der Art habe ich schon mal gemacht oder das habe ich schon mal gehört. Aber jetzt so die Übung noch nicht, das ist cool.

    Margot: Ja, das ist sehr, sehr einfach. Und selbst wenn es Lücken gibt, ist egal, weil wenn wir uns vorstellen, wir haben fünf von den Begriffen, die uns ausmachen, die zu unserer Personenmarke fallen, und diese vier Kategorien, meine Güte, da haben wir so krass viele Geschichten, da dürfen auch Lücken sein. Aber die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Workshop sind da sehr, sehr gut ins Schreiben gekommen und waren sehr explosiv, weil dann kannst du immer wieder Begriffe dazu nehmen.

    Anika: Ja, und das ist auch eine geile Hilfe, da wirklich mal an dieses Schreiben zu kommen, weil ich glaube, dass für viele das oft erst mal anzufangen, das ist so die größte Hürde.

    Margot: Absolut, das stimmt. Genau. Aber das ist dieses Machen, Probieren, Schauen, wie die Resonanz ist. Oft auch, sage ich auch, zum Thema Relevanz. Also ich finde auch nicht, wir sollten Stories erzählen, um Stories zu erzählen. Sondern etwas, was uns zu einem sehr guten Storyteller macht, ist auch das Zuhören. Also, wenn ich weiß, die Menschen, die bei mir ins Kennenlern-Gespräch kommen, sagen, wie krass, du bist auch hochsensibel.

     

    Mut und das Verlassen der Komfortzone

    Dann erzähle ich natürlich super gerne viel mehr Geschichten über die Hochsensibilität. Das habe ich bisher nicht gemacht. Oder wenn ich sage, das und das mache ich gerne, dass die sagen, es gibt so verrückte Geschichten, worauf die Menschen so andocken. Also zuhören, was interessiert die Menschen, was sind deren Hürden.

    Zum Beispiel geht mir sehr oft auch das Thema Mut.

    Und da kann ich pro Woche etwas zum Thema Mut sagen, weil ich mich auch da drin übe. Das ist, sage ich immer, die wichtigste Frage in meiner Wochenreflektion. Wo kannst du nächste Woche fünf Minuten mutig sein? Meistens ist es bei mir Nein sagen, irgendwie auch zu erkunden, Deadlines verlängern, irgendwie bei einem Schulfest, doch den Kuchen nicht zu backen oder irgendwie sowas. Bei mir ist es immer das Nein. Und das wissen wir eigentlich alle. Wir sollten mutig sein und Nein sagen und zu uns einstehen. Aber es ist schon nicht verkehrt dann zwischendurch, das mal den anderen zu sagen, weil mir hilft es auch, wenn andere mir davon erzählen.

    Dass sie eigentlich auch mal dazu neigen, so ein People-Pleaser zu sein oder alles und allen recht zu machen und so weiter. Und dass ich mir denke, stimmt, gerade wenn wir erfolgreich in unserer Selbstständigkeit sein wollen, ist es wichtig, immer zu überlegen, was ist wichtig, wie geht es mir, wie kann ich nachhaltig das Unternehmen auch tragen. Und da ist es sehr wichtig, manchmal Nein zu sagen. Auch wenn wir das natürlich sehr für die Kunden gut meinen und gut wollen, ist das mittelfristig nur wichtig, wenn wir auch da unsere Grenzen wieder waren und immer gut auf uns aufpassen.

    Anika: Und ja, wenn man einmal diesen Schritt gewagt hat oder auch zweimal oder dreimal, dann fällt es einem das nächste Mal auch viel leichter.

    Margot: Ja, das ist wie mit, was ist storyworthy, wenn du dich das jede Woche fragst, weil du das im Newsletter machen möchtest, wenn du dich jede Woche fragst, wo kann ich die nächste Woche fünf Minuten mutig sein, da bist du auch schon mal am Überlegen, was schreibe ich denn da, das nehme ich mir wieder für eine kleine Challenge vor, wieder zurück zu mir zu kommen, mich zu stabilisieren, auch für mein Business.

    Anika: Das ist echt mega. Also, weil mutig können wir ja tagtäglich sein. Das ist halt die Komfortzone verlassen. Können wir auch ständig.

    Margot: Ja, genau, genau das ist auch so ein Lieblingsthema von mir, mit der Komfortzone. Ja, weil das ist, weißt du, dieses wie sei authentisch, erzähle Geschichten, am besten mit Ausrufezeichen, gefälligst, jetzt, und sei mutig, auch verlass die Komfortzone. Auch da finde ich, dass man sich vertun kann. Und ich sag ja auch immer, ich habe international Business studiert und zwölf Jahre im Konzern gearbeitet.

    Ich habe definitiv sehr oft meine Komfortzone verlassen. Aber wohin, habe ich mich nie gefragt. Ich bin andauernd höher, schneller, weiter. Ja, das musst du machen, das musst du machen, das ist gut für die Karriere, diese Sachen gemacht. Aber zu fragen, ist es das Ziel, wofür ich die Komfortzone verlasse, wofür ich mich vielleicht auch überwinde und mutig bin, ist es das, wer ich eigentlich bin oder worin ich besser werden möchte oder wo ich mein Leben eigentlich sehe?

    Und ich habe gemerkt, wenn wir die Komfortzone verlassen zu uns hin, ist das auch viel leichter. Das ist ein super krass starkes Warum. Also ich habe diesen Satz, verlasse die Komfortzone zu dir hin gelesen in diesem Buch, Happiness Project von Gretchen Rubin. Und ich konnte letztens sogar in diesem Buch dieses Zitat gar nicht mehr finden. Und ich finde das Buch sonst auch so ziemlich lame. Aber dieser Satz, da dachte ich mir, wie krass, darüber habe ich nie nachgedacht.

    Dass es auch eine Richtung geben könnte, wohin wir die Komfortzone verlassen oder bei welchen Sachen. Wir können jeden Tag voll die verrückten Sachen machen und uns mega destabilisieren, weil wir mutig sind. Oder wir können uns überlegen, nee, ich möchte lieber, ich weiß nicht, Schriftsteller sein, ich möchte lieber ruhiger arbeiten und deswegen verlasse ich meine Komfortzone und sage zum Beispiel auch nein. Oder wähle Marketingtechniken, die mir eher liegen.

    Ich wurde ja zu gequasselt vor vier Jahren mit, du musst die Komfortzone verlassen und zu Instagram gehen. Mit Insta hast du ja auch ein Thema. Und ich wollte es irgendwie nicht. Und da hat mir eine Freundin gesagt, ja, Margot, das ist schon ein Unterschied, ob du die Komfortzone nicht verlassen möchtest oder ob du es nicht willst. Und dann dachte ich mir, hm, spannend, stimmt. Ich wollte es nicht. Das hat ja nichts mit dem nicht tun wollen. Viele Menschen würden niemals in ein Interview gehen, aber ich mache das sehr, sehr gerne. Da verlasse ich manchmal auch meine Komfortzone.

    Aber da fühle ich mich wohl und das entspricht eher meinem Wesen, meinen Stärken, als wenn ich zu Insta gehen würde, was für mich und für mein Leben einfach nicht passt. Und das war zum Beispiel auch so eine revolutionäre Erkenntnis in meinem Leben, das mit der Komfortzone, wo ich dachte, seitdem geht es mir viel, viel besser. Ich kann das auch meinen Kindern zum Beispiel auch viel besser mitgeben. Nicht so sei mutig, überwinde dich mal, sei stark und mach das einfach so sinnfrei.

    Sondern was möchtest du denn später arbeiten? Dann wäre das ganz cool, vielleicht das zu machen und wenn du einem anderen jetzt nicht da so brillierst, das ist nicht schlimm, weil in dem bist du gut und da könnten wir nochmal gucken, dass du vielleicht ein bisschen mutiger wirst und so. Das finde ich eine ganz schöne Sicht.

    Anika: Macht auch voll Sinn. Also, das klickt auf jeden Fall. Weil ich auch finde, dass man nicht immer die Komfortzone verlassen muss. Also besonders nicht, wenn man es halt nicht will. Wenn es halt nicht zu einem passt. Also ich glaube, wir haben ja eh alle diese Intuition in uns, dass wir spüren, das ist jetzt nicht, was ich jetzt… Also wenn zu viel Widerstand dabei ist. Aber wenn es etwas ist, was ich will, wo ich weiß, okay, das will ich auf jeden Fall machen, aber ich merke, ich trau mich nicht, denn es ist auf jeden Fall was, was man gerne machen darf. Also ja, kann ich aus eigener Erfahrung auch sagen.

     

    Grenzen setzen und auf sich selbst aufpassen

    Margot: Absolut. Mega. Genau, sehe ich auch so. Und da kann man sich auch fragen, was würde mir denn helfen? Ich bin auch so ein Freund von kleinen Schritte Wellen. Ich habe ganz viele Leute, die starten oder ganz frisch in der Selbstständigkeit sind, die sich nicht trauen, zum Beispiel Workshops zu halten oder Webinare zu machen und so. Dann sage ich, komm, lass uns das jetzt hier mal in unseren Rahmen machen. Wir sind im Club ein paar Leute. Du weißt, wir sind dir alle wohlgesonnen. Machs erstmal klein.

    Alle Fehler wirst du dir mehr verzeihen können, weil du nicht das Gefühl hast, irgendwelche fremden Menschen beurteilen dich. Und man kann sich das immer fragen, was würde mir helfen? Würde mir helfen, dass jemand mal durch meine Folien geht und mir erstmal Feedback dazu gibt? Oder was kann mir denn helfen, mich vielleicht so ein ganz kleines bisschen anzunähern? Wir müssen nie mit der, also ich finde, wir müssen nicht mit der Brechstange mutig sein, sondern wir dürfen eben Widerstände wahrnehmen und sagen, krass, ich habe so Schiss, aber ich würde so gerne.

    Und dann hole ich mir vielleicht jemanden an die Seite und ich hole mir vielleicht eine Verbündete oder… Also als ich mein erstes Webinar gehalten habe, hatte ich auch eine Freundin, meine Business -Buddy, die mein Co -Host war, weil ich die panische Angst hatte, dass ich rausfliege aus der Leitung oder so. So ein Quatsch. Ich bin später irgendwann mal tatsächlich rausgeflogen, nicht dieses Mal, und habe auch gemerkt, auch da geht das Leben weiter. Alle Menschen sind noch da, die warten auf dich. Aber man macht sich manchmal, wenn man so Ängste hat, so verrückte Gedanken.

    Und da dürfen wir uns Unterstützung holen, uns Zeit geben und irgendwie gut zu uns sein und milde zu uns sein. Uns nicht dafür zu verurteilen, dass wir nicht ohne mit der Wimper zu zucken das und das machen. Das finde ich nicht notwendig.

    Anika: Ja, und auch nicht von der Angst leiten lassen. Vielleicht ist es auch immer ein bisschen kontraproduktiv letzten Endes. Angst ist okay, sie zu haben, aber nicht zu lange. Also, so meiner Erfahrung nach.

    Margot: Absolut. Aber die darf da sein, finde ich. Und die ist händelbar, weißt du, wenn du dir Hilfe holst. Wenn die da ist, dann kommt man auch auf so und so Prokrastination Mechanismen, dass man sagt, ach ja, wollte ich machen, ach egal. Und dann ein halbes Jahr später, ach so, genau, das wollte ich eigentlich machen. Das kann ja auch passieren. Wenn man denkt, entweder ich springe oder ich mache nichts, dann bleiben manche einfach in diesem, dann mache ich nichts und verdränge das.

    Anika: Und wenn man das so sieht, die Angst will einen ja immer nur beschützen. Das ist ja eigentlich nichts, was uns jetzt irgendwie wie in einem Horrorszenario mit einem Messer hinterherrennt, sondern die will uns eigentlich nur beschützen. Und das ist dann auch schon wieder okay.

    Margot: Das stimmt, aber da musst du auch schon die Erkenntnis haben, das verstanden zu haben. Ich weiß, dass ich im Konzern für alle Ängste, die ich hatte, mich selbst mega krass verurteilt habe und dachte, das geht nicht, das muss sie ausgemerzt werden, diese Unsicherheiten und so. Das ist nicht gut. Da waren auch viele Männer, die immer vorne standen, sehr taff aussahen und sehr selbstbewusst. Und ich dachte, dass ich mit meiner Zartheit und Sensibilität einfach abhärten muss. Das muss man sagen. Das war ja auch in manchen Bereichen bis heute eine sehr gängige Meinung.

    Und davon, sich zu lösen und zu erkennen auf eine ehrliche Art und Weise, weißt du was, ich bin so. Es ist jetzt nicht so ein Bereich, wo ich weiterhin irgendwie sein möchte, weil das will ich nicht. Ich passe da auch nicht rein. Und das passt vor allem nicht in mein Leben, weil da irgendwie nicht mein Herz für schlägt. Das finde ich ist auch super wichtig, sowas für sich zu erkennen. Ja, und das so sein zu lassen, wie man ist.

     

    Storytelling in Podcasts: Bilder und Emotionen

    Anika: Ja, wenn wir uns jetzt nochmal das Thema Podcasting so ein bisschen angucken.

    Hast du da vielleicht noch den einen oder anderen Tipp, wie man in seinen Podcasts Storytelling integrieren kann, was man da machen kann?

    Margot: Ja, da habe ich vielleicht so einen sehr pragmatischen Tipp, den ich eigentlich auch gerade zu dem Thema Newsletter auch genannt habe, dass man zu der Geschichte oder zu dem Thema, das man hat, sich auch gerne das letzte, beste, erste, letzte Mal nochmal vor die Augen führt. Was vielleicht bei Geschichten ganz cool ist zu wissen oder was die Geschichten so lebendig macht, dass wir zwischendurch bei manchen Sachen mit der Lupe herangehen.

    Also, dass wenn ich zum Beispiel etwas erzähle, dass ich nicht immer so an der Oberfläche bleibe. Ich bleibe jetzt mal bei diesem fiktiven Beispiel, den ich gerade hatte. Ich gehe die Straße runter und sehe diese Headline. Ich finde, man muss jetzt nicht übertreiben, dass man sagt, an einem verregneten Morgen, an einem November, weißt du, manche Leute treiben es dann so auch an die Spitze. Aber dass man manche Sachen sagt, dass ich blieb stehen und ich weiß, dass da lief sogar eine Frau an mir vorbei, die in mich rein, falls das so wäre, ich bin ja auch immer sehr für ehrliche Geschichten und für keine, die man sich überlegt hat, aber dass man für manche Momente entweder in das Inn oder außen mit der Lupe dran geht und sagt, und ich stand da und es stand auf einer neon -grünen Wand in krassen großen schwarzen Graffiti -Buchstaben, das und das und das und ich dachte, was für ein geiler Spruch, dass also, dass wir das mit der Lupe gehen.

    Manchmal kann man im Außen gar nicht mit der Lupe gehen, dann ist es gut bei sich zu bleiben, dass man sagt, ich merkte, wie mir die Schweißperlen irgendwie das Gesicht oder gerade auf meinen Tisch tropften oder was auch immer. Das finde ich immer ganz schön, damit die Menschen ein Bild haben, weil wir diese Bilder, erstmal weil die Bilder emotional schneller gespeichert werden und weil die Bilder, also erstmal macht das Spaß, man kann sich das vorstellen und das bleibt einfach nicht auf so einer Existenz abstrakten Geschichten Ebene.

     

    Die Heldenreise und Podcast Episoden

    Anika: Das ist auch noch mal ein cooler Tipp. Und bei Podcast-Interviews beispielsweise, da kann man das ja auch… Also ich finde, dafür macht sich auch immer die Heldenreise supergut. Oder? Wie siehst du das? Also gerade so bei Kunden -Interviews auch. Also so Testimonials und so. Ich finde, das macht sich auch immer gut.

    Margot: Ja, das stimmt. Ich habe tatsächlich mal vor drei Jahren auch mal so eine Reihe auf meinem Blog gehabt. Also ich habe ein paar Podcasts untersucht in Bezug auf Storytelling. Das müsste aber jetzt auch dringend mal überholt werden, dieser Artikel. Aber da habe ich auf jeden Fall auch ein paar neue, coole Podcasts dazu. Die Heldenreise ist gut. Meine Erfahrung ist, dass das sehr viele Kundinnen und Kunden erschreckt, weil das für die so komplex erscheint.

    Aber wenn einer wirklich startet und sagt, ich hätte trotzdem gerne eine coole Geschichte, wenn wir uns eine Sache aus der Heldenreise herausgreifen können, dann ist das der Konflikt. Also, keine Geschichte ist cool ohne den Konflikt. Also ohne, dass es einmal so stoppt, entweder im Innen, dass man sich denkt, hä, was mache ich hier? Oder, boah, ich habe so keinen Bock mehr, ich mache das nicht mehr. Oder was auch immer, welcher innere Konflikt da sein könnte. Oder dass im Außen etwas passiert.

     

    Der Konflikt als wichtiger Bestandteil einer Geschichte

    Wenn wir überhaupt eine Geschichte erzählen, dann dürfte meiner Meinung nach dort nie ein Konflikt sein, weil sonst ist das eigentlich auch keine Geschichte. Ich glaube, das ist auch die offizielle Definition von einer Story oder von einer Geschichte, dass da ein Konflikt immer drin vorkommen muss, weil es dann spannend ist und weil wir dann emotional einfach mitgehen und fühlen. Aber jetzt auch gar nicht, weil das ist die Technik und wir müssen das machen, sondern weil unser Leben so ist und weil wir nur dann wachsen können.

    Wenn wir diese Konflikte haben und sich daraus etwas ergibt. Und das ist, finde ich, die Essenz der Heldenreise. Und ja, da hast du recht, das ist im Podcast auf jeden Fall so, dass, auch wenn man frage, wie sind die Leute dazu gekommen, meistens, oder sagen wir mal so, das gibt es schon, dass alle Leute irgendwie so total super chillig waren, noch in dem chilligen Zustand eine Erleuchtung hatten und dann noch mehr cooleres Leben hatten.

    Aber meistens ist es so, dass man sich denkt, weißt du was, ich hab keinen Bock mehr ins Büro zu gehen oder nee, ich bin krank geworden, ich möchte das nicht mehr oder ich will mit meinen Kindern mehr sein oder ich möchte nicht mehr in Deutschland leben und ich möchte frei sein und was auch immer. Und da sind eben wiederum Geschichten, die Mut machen, auch den anderen nochmal hineinspüren. Worauf habe ich eigentlich keinen Bock? Wo habe ich Angst, etwas loszulassen?

    Und da loszugehen und in Podcasts ist das mega. Das liebe ich auch, diese Geschichten. Also deswegen liebe ich auch Podcasts, weil da sehr oft Geschichten drin sind.

    Anika: Ja, total. Also ich liebe auch wahnsinnig gerne so Interviews zu hören von anderen, wenn die uns quasi mitnehmen in ihrer Herausforderung, wie sie die gemeistert haben und was daraus entstanden ist. Also sowas inspiriert mich halt einfach immer und gibt einem auch wahnsinnig viel Kraft und Mut. Also ich finde es immer toll.

    Margot:  Ja, absolut. Und gerade finde ich, weil die schwierigen Sachen nicht weggelassen werden, sondern wenn die wirklich ehrlich erzählt werden, da denkt man oft, krass, das ist ja wie bei mir oder so. Weil wenn jemand sagt, ich weiß jetzt nicht, in Bezug auf Mutterdasein, und dann bin ich irgendwie aufgestanden und alles flog hier irgendwie durch die Gegend und ich dachte, wie soll ich das überhaupt mit diesem Business machen oder irgendwie sowas, dann denkt man sich, krass, das ist wie bei mir. Man sagt auch,

    Ich weiß nicht, ob du Brenè Brown kennst, das ist eine Schamforscherin, die du auch aus Amerika kennst. Und ich liebe so ein Zitat von ihr, das benutze ich auch öfter, sie sagt, dass die höchste Form der Empathie zwischen uns Menschen, zu sagen, ich auch  ist. Und deswegen finde ich, passt das sogar ins Storytelling, wenn wir diese ehrlichen, coolen Geschichten erzählen, weil man dann denkt, ach krass, ich auch.

    Und dann quasi selbst, wenn wir uns dazu entscheiden, etwas von uns zu teilen, ist das auch so eine Einladung, den anderen zu sagen, du bist nicht alleine, weißt du? Ich struggle auch und ich war auch auf dem Boden. Und mir hat das und das geholfen. Vielleicht kannst du dir zumindest eine Sache daraus nehmen, die dir Mut macht, jetzt gerade aufzustehen. Weil vielleicht ist die Person gerade am Boden. Wie tief der Boden auch sein kann. Das kann ja auch was, muss jetzt auch nicht immer so dramatisch sein, aber auch bei Business-Herausforderungen fühlt sich das manchmal auch schwer an oder man denkt, man wäre der Einzige, der mit ihnen etwas struggled.

    Anika: Ja, deswegen muss das mehr so Geschichten geben.

    Margot: Ja, genau. Dann sind die glaubwürdiger, finde ich, auf eine menschliche Art und Weise, nicht durch so eine ausgeklügelte Technik. Und dann kommen die nicht so daher wie die 100 Tricks und Hacks, die wir alle irgendwie auch nicht mehr hören wollen. Und da auch immer wieder so ein größeres Misstrauen herrscht, teilweise zurecht, dass man denkt, wir wollen irgendwie mehr Menschlichkeit und auch mal gucken, wie die anderen das gemacht haben und wir selbst sein können.

     

    Empfehlenswerte Podcasts

    Anika: Du hast uns ja jetzt schon verraten, dass du auch ein total großer Podcast-Fan bist. Magst du uns noch verraten, was so deine drei Lieblings-Podcasts sind?

    Margot: Ja, ich höre sehr gerne den relativ neuen Podcast von Alexandra Polunin, Social Media Frei, weil das auch ein Podcast ist, der Mut macht und der so ein bisschen einen anderen Weg zeigt. Ich arbeite mit Alexandra auch schon ein bisschen länger zusammen und finde das super, dass sie jetzt auch einen Podcast gestartet hat.

    Ein Podcast, den ich auch sehr gerne mag, ist Messy Marketing von der Caro Metz. Der ist auch sehr, sehr erfrischend und sehr cool. Die Caro kenne ich nämlich auch und ich finde das super gut, auch welche Themen sie da rein macht. Sie ist ja eine typische Launch-Copywriterin, die aber auch sich sehr dafür einsetzt, das Ganze sehr menschlich zu machen und achtsam zu machen. Das mag ich auch, sie erzählt auch sehr coole Geschichten.

    Ich überlege gerade zum Thema Interviews. Ich höre sehr gerne den Podcast On Purpose von Jay Shetty. Das sage ich immer so ein bisschen mit so, soll ich das erzählen? Weil die Interviews so sensationell sind. Also, das ist, glaube ich, auch der größte. Kennst du ihn?

    Anika: Ja klar, den kenne ich.

    Margot: Okay. Ich habe Jay Shetty mal in Berlin erlebt, live, und da war ich so ein bisschen, hm. Zum Thema Verletzlichkeit war ich dann so ein bisschen, ja, das war nicht so konform mit dem, wie ich Verletzlichkeit wahrnehme. Nichtsdestotrotz, Jay Shetty macht einen super guten Job und hat sehr spannende Gäste und das finde ich auch zum Thema Interviews und Geschichten sensationell. Und da höre ich auch immer wieder rein und lasse mich inspirieren und habe da auch super coole Leute gefunden, quasi, denen ich vielleicht folge oder wo ich mir Bücher bestellt habe. Ja, das sind so, glaube ich, ganz spontan fallen mir diese drei ein, ja.

    Anika: Ja, der Jay Shetty, also der hat doch immer sehr hochkarätige Menschen in seinem Podcast. Das ist immer krass wen der schon alles interviewt hat. Ja, ja. Ich glaube, Obama war auch schon mal da, oder?

    Margot: Ja, der Joe Biden war schon da.

    Bestimmt. Ich weiß nicht, wer da nicht da war. Aber ich mag trotzdem sehr, sehr gerne. Genau, also ne, finde ich total super, welchen Job er macht und welche Themen er da reinbringt und auch wie er das mixt und auch viel von sich erzählt und von seiner Frau. Das mag ich sehr gerne, ja.

    Anika: Die Frau mag ich auch total gerne. Die ist auf jeden Fall auch total cool.

    Margot: Ja, die sind voll süß. Sie hat auch einen ganz neuen Podcast. Ich weiß nicht, ob du das mitbekommen hast.

    Anika: Also ich hab noch nicht reingehört, aber ich habe mitbekommen, dass sie einen Podcast  hat.

    Margot: Ja. Ich auch nicht. Genau, ich habe da auch noch nicht rein gehört. Es gibt ja so viele coole.

    Anika: Ja, mega cool! Es hat total viel Spaß gemacht mit dir zu sprechen.

    Margot: Ja, das finde ich auch, liebe Anika..

    Diese Episoden könnten dich auch interessieren…

    Hi, ich bin Anika. Podcast Expertin & Gründerin von podcastwonder!

    Anika ist Gründerin von Podcastwonder, der Podcast rundum Service Agentur. Podcastwonder unterstützt Experten und Unternehmen im gesamten Prozess vor- und nach der Aufnahme eines Podcasts. Dabei nimmt sie ihre Kunden an die Hand, um den Marketingkanal Podcast erfolgreich für sich und ihr Unternehmen zu nutzen.

    Abonniere den Podcast

    auf Apple Podcasts und Spotify!

    JEDE WOCHE EIN

    NEUER PODCAST HACK

    So wirst du zu einem besseren Podcaster und

    bringst dein Business auf das nächste Level!

    Achtsames Storytelling: Wie du mit echten Geschichten Kundenherzen gewinnst – Mit Margot Maric

    by | Aug 1, 2024 | Magazin, Podcast

    Die Macht der Authentizität: Emotionale Verbindungen durch Storytelling

    Achtsamkeit im Storytelling: Tipps für emotionale Verbindungen

    Wann kaufen Menschen? Wenn sie spüren, dass der Mensch auf der anderen Seite der Dienstleistung weiß, was sie bewegt – weil er dasselbe erlebt hat! Was plumpes Überzeugen niemals erreichen kann, schafft eine persönliche Geschichte mit Leichtigkeit. Sie öffnet das Herz des Kunden. Und deshalb ist Storytelling heute gefragter denn je! Doch wie unser heutiger Gast Margot Maric, Mentorin für achtsames Storytelling und Business-Mutmacherin, weiß, kommt es auf eines an: dass du eine Geschichte erzählst, die wirklich zu dir passt. Erfahre in dieser Folge, wie du mit achtsamen Storytelling mutig deine Komfortzone verlässt und deine Kunden berührst und begeisterst!

    Viel Spaß beim Hören 💛
    deine Anika

    In der Podcastfolge erfährst du, …

    Storytelling – im Marketing höher gehandelt als je zuvor!

    Grenzen wahren – was achtsames Storytelling dem klassischen voraus hat.

    Wie du mit deiner ehrlichen Geschichte Menschen anziehst und ermutigst.

    Über die Brand Story… und den Blick für die kleinen Storys des Alltags!

    Techniken und Tipps für ein wirksames Storytelling.

    Mutig raus aus der Komfortzone? Ja, aber nur, wenn du…!

    Wie du Storytelling in deinen Podcast integrieren kannst.

    Was es braucht, damit deine Geschichten lebendig und würzig werden.

    Keine bewegende Geschichte ohne Konflikt – mehr über die Heldenreise

    Du möchtest deine Geschichten mit deinen Kunden teilen – aber wie machst du das, ohne dich zu verkaufen? Besuche Margot auf ihrer Website Margot Maric – Marketing & Storytelling für Selbstständige. Dort findest du ihre Angebote zum achtsamen Storytelling, darunter den Mindful Marketing Club, ihr Gruppenprogramm.

    TRANSKRIPT FOLGE #210

    Die Bedeutung von Storytelling im Marketing

    Anika: Warum ist Storytelling im Marketing heutzutage eigentlich so wichtig?

    Margot: Das ist eine schöne Frage und eigentlich erklärt das auch so ein bisschen, warum Storytelling zu so einem Hype wurde. Storytelling hat, glaube ich, vor 20 Jahren ungefähr so den Weg ins Marketing gefunden und zwar tatsächlich deswegen, weil die Werbelandschaft so extrem laut war und die Leute sich überlegen wollten, wie kommen wir trotzdem an die potenziellen Kunden ran, also jetzt ganz allgemein im Marketing.

    Ja, und warum? Weil Storytelling eben nicht nur auf einer rationalen Ebene funktioniert oder wirkt, sondern eben auch auf der emotionalen Ebene. Und da hatten die eben, also die Unternehmen damals und wir heutzutage haben wir eine sehr schöne Möglichkeit, uns mit den potenziellen Kundinnen und Kunden zu verbinden. Auf eine schöne, menschliche Art und Weise, finde ich.

    Anika: Ja, ich finde auch so das Wort Storytelling, wenn wir das jetzt so im Kontext, so im Online -Business hören, Podcast, Blog, Social Media, was auch immer, wo wir das nutzen können. Ich finde manchmal, dass es so ein großes Wort ist, man macht sich das so groß im Kopf.

    Aber eigentlich können wir Storytelling doch alle, oder?

    Margot: Absolut, das sehe ich genauso. Und ich bin jetzt auch kein Fan davon, da sofort mit der Helden-Reise die Ecke zu kommen und krasse Konstrukte aufzubauen und mich in erster Linie darauf zu fokussieren, welche Techniken wir jetzt ganz perfekt beherrschen müssen, Ziel X zu erreichen. Sondern ich bin ein großer Fan davon, uns darauf zu besinnen, wie wir als Menschen sowieso ticken.

    Und man muss sagen, ich komme auch aus einer harten Business Welt, könnte man so sagen. Ich habe über zwölf Jahre in Konzernen gearbeitet. Und ich hatte die große Sehnsucht, wieder Margot zu sein, mich wieder lockerer zu machen und vor allem auch nicht immer so dringend zwischen privat und geschäftlich unterscheiden zu müssen. Und fand in Storytelling einen schönen Weg, mich so zu zeigen, wie ich bin, mich so zu zeigen, mit meinen Fehlern, mit den Erkenntnissen, die ich hatte.

    Und verrückterweise hat das auch so funktioniert, dass meine Kunden genau das auch sehr gemocht haben und vor allem, dass sie das auch ermutigt seien, auch sie selbst zu sein und selbst auch menschlich zu sein und sich so zu zeigen, wie sie sind.

    Anika: Im Endeffekt hat das auch viel mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun, oder?

    Margot: Ja, absolut. Weil dieses sich so zu zeigen, wie man ist, hört sich ja einmal so schön romantisch an, überfordert aber sehr viele Menschen, je nachdem, wo man auch herkommt, welchen Beruf man vielleicht davor hatte oder wie man so von der Persönlichkeit ist. Ich bin ja auch nicht so die typische extrovertierte Person, die sich auf Bühnen stellt und allen von meinem eigenen Leben erzählt. Ich habe aber eben im Storytelling die Möglichkeit gefunden und gebe die auch gerne weiter auf eine achtsame Art und Weise.

    Auch mit der eigenen Verletzlichkeit umzugehen, auch mit dem, was einem gelungen ist, was nicht gelungen ist, was man gelernt hat. Und ja, ich navigiere das wirklich sehr achtsam, seitdem ich selbstständig bin und helfe da auch gerne meinen Kunden und Kundinnen dabei.

    Der Unterschied zum klassischen Storytelling

    Anika: Du stehst ja auch so für das achtsame Storytelling. Was ist denn der Unterschied zum klassischen normalen Storytelling? Was können wir uns darunter vorstellen?

    Margot: Ja, das ist tatsächlich im Laufe der Jahre entstanden. Ich habe schon, wenn ich ehrlich bin, vor vier Jahren mit dem klassischen Storytelling gestartet. Da war die Heldenreise auch immer als erstes mit dabei. Und es hat sich deswegen so entwickelt, weil ich freue mich sehr, dass im Markt die Stimmen immer lauter werden, Authentizität gewinnt und zeigt dich, wie du bist. Und ich finde es schön, dass wir alle uns eben locker machen, uns zeigen, wie wir sind.

    Aber mir ist aufgefallen, dass da sehr oft Grenzen verletzt wurden und zwar von verschiedenen Personengruppen. Zum einen von den Personen, die selbst die Geschichten erzählen, weil dieses ich erzähle authentische Geschichten und ich zeige mich wie ich bin. Also da geht es jetzt auch nicht darum, sich vollkommen zu entblößen und irgendwelche Sachen zu erzählen, die nicht ins Business gehören, vor allem mit dem es einem selbst irgendwann mal nicht gut geht.

    Ja, es geht ja gar nicht darum, sich so verletzlich wie möglich zu zeigen, damit man irgendwie erfolgreich ist, weil das kann wirklich krass was mit uns machen. Also wenn wir unsere Geschichte in einem Podcast erzählen, auf die Website packen und dann, weiß ich nicht, sprechen uns die Nachbarn jeden zweiten Tag darauf an, das kann einem sehr unangenehm sein. Da hatte ich selbst auch so eine Geschichte, wo ich über meine eigene Grenze gelatscht bin.

    Zum anderen ist es auch wichtig, nochmal zu bedenken, wer kommt in meiner Geschichte vor? Ist es wirklich notwendig, dass die Person vielleicht nicht in so einem guten Licht gestellt wird? Da bin ich auch immer sehr achtsam. In der Beratung brauchen wir wirklich den Bösewicht und wie böse sollte der Bösewicht dargestellt werden?

    Ich finde oft, wir brauchen für die Geschichten nicht unbedingt einen Bösewicht. Und Achtsamkeit auch gegenüber den Kunden und Kundinnen. Genau das. Wir müssen es nicht, aber ich rate dazu, die Rolle beizubehalten, die wir wirklich haben gegenüber den Kunden.

    Es geht jetzt auch nicht darum, alles zu erzählen, sondern schon zu überlegen, was für die Kunden relevant ist, was würde ihnen helfen? Das können durchaus persönliche Geschichten sein, sind das ist bei mir sehr, sehr oft. Aber das interessiert jetzt nicht meinen Kunden, dass ich mich heute früh mit meinem Mann gestritten habe, zum Beispiel. Also habe ich heute früh nicht, aber wenn es so wäre, genau.

    Deswegen diese Achtsamkeit, dass wir da nicht einfach alles erzählen, was auf dem Herzen ist, weil alle sagen, das wird funktionieren. Das kann ja auch, wie gesagt, Grenzen verletzen und vielleicht ein paar Menschen nicht gut tun, uns selbst inklusive.

    Anika: Ja, und das beobachte ich persönlich ziemlich oft. Oder ich habe so das Gefühl, wenn ich Menschen beobachte, speziell auch auf Social Media oder auch im Podcast oder auch auf YouTube oder so, dass manche Personen da draußen zu viel teilen. Und ich habe das Gefühl, die Person hat gerade für sich eine Grenze überschritten, weil die Person sich nicht wohlfühlt. Also irgendwie schwappt das schon drüber.

    Margot: Ja, absolut. Und ich kann auch sagen, dass meine Entwicklung, und dazu ermutige ich auch viele, also vielleicht sage ich erst mal den Satz zu Ende, ich habe festgestellt, dass sich das durchaus entwickeln kann. Also bei mir gibt es auch eine Entwicklung und ich habe mich zum Beispiel, so meine “Über Mich Seite” sah vor vier Jahren komplett anders aus als jetzt. Und jetzt gehe ich schon sehr offensiv mit meiner Geschichte zum Beispiel um.

    Das habe ich mich vor vier Jahren gar nicht getraut. Also, sich selbst zu erlauben, dass wir jetzt momentan denken, nee, da dreht sich alles in mir, wenn ich darüber nachdenke, davon und davon zu erzählen, das mache ich nicht. Das kann in ein paar Jahren anders sein. Oder vielleicht ist es niemals anders. Und auch das ist in Ordnung. Ich sage immer, unser Gefühl, also unser Widerstand, der manchmal auch hoch kommt, ist kein Quatsch, den wir wegdrücken sollen, sondern das ist berechtigterweise da.

    Und da können wir achtsam damit umgehen und sagen, hm, da habe ich gerade gar keinen Bock drauf. Ist das Quatsch oder ist das nicht Quatsch? Nein, das ist kein Quatsch. Wir gucken mal, möchtest du es wandeln, möchtest du es nicht wandeln? Vielleicht beinhaus sich das entführen. Aber vielleicht bleibt das einfach so, dass das deine Grenze ist. Und die ist valide, finde ich, und sehr gesund, dass wir so etwas spüren in uns.

    Grenzen überschreiten und Unwohlsein

    Anika: Ja. Und ich finde es auch so spannend, dass du das da auch mit diesen Grenzen gerade sagst, weil ich hatte das am Anfang meiner Selbstständigkeit auch mit dem Thema Podcasting und Social Media und wo ich mit diesem ganzen Kram quasi angefangen habe, habe ich manchmal das Gefühl gehabt, dass ich zu viel geteilt habe. Also damals hatte ich nicht das Gefühl. Aber wenn ich jetzt zurückblicke auf die Zeit, denke ich mir so, Anika. Ja. Aber gut.

    Margot: Ja, genau. Und das ist oft auch Ausprobieren. Wenn mich jemand fragt, so oder so, dann sag ich auch mal, ich glaube, wir können das nicht wirklich ausprobieren, ohne mal über die Grenze zu latschen. Aber da hilft es schon, vorher so zwischendurch mal innezuhalten, zu überlegen, ist da jetzt was oder ist es was nicht?

    Die Geschichte, die ich gerade hatte, die mir im Kopf kam, wo ich aber volle Kanone über meine Grenze gestolpert bin, da ist auch noch was schiefgegangen. Ich wurde mal interviewt, tatsächlich auch vor vier Jahren, das war sehr frisch zu meiner Geschichte, warum ich mich selbständig mache. Das war Gott sei Dank in einer lokalen Zeitung hier bei uns und ich habe eine Burnout-Geschichte geteilt. Und da wurden die Worte auch so krass umgedreht und irgendwann stand dann in so einer Zeitung hier bei uns, ein paar Orte daneben schon, in einer Großstadt: “Margot hatte eine Depression” und ich finde es nicht schlimm, wenn Menschen Depression haben, aber ich hatte niemals eine Depression.

    Und das ist etwas, da kann ich sagen, da habe ich echt eine Woche nicht geschlafen und habe gehofft, dass das niemanden, den ich kenne, liest, weil ich mich da auch so missverstanden gefühlt habe und auch sehr entblößt gefühlt habe. Und das stimmte eben gar nicht. Und das war tatsächlich etwas, das war Viel zu viel.

    Und später habe ich auch gelernt, man kann später auch mit den Journalisten nochmal darüber sprechen. Die haben das zumindest in der Online -Variante auch nochmal für mich verändert, weil das wirklich ein Missverständnis war. Aber deswegen sage ich, das kann wirklich was mit uns machen. Damals war ich gar nicht so weit, so offensiv mit dem Thema umzugehen. Plus, wenn da noch was verdreht wird, dann trifft dich das umso krasser, weil du da sehr sensibel bist.

    Anika: … geht ja auch schon irgendwie auch ein bisschen in so eine manipulative Richtung, oder? Also wenn sowas auch verdreht wird…

    Margot: Ja, also wie gesagt, die haben sich wirklich entschuldigt. Für manche ist das alles das Gleiche. Du sagst Burnout, dann denken die, ist ja das Gleiche wie eine Depression. Ist es für jemanden, der sich nicht auskennt. Und das war aber so eine Erfahrung, wo ich dachte, meine Güte, was hast du da gemacht oder wieso hast du dir das nicht davor zum Lesen kommen lassen. Also, da war mir ganz schlecht, als ich das in der Zeitung gesehen habe. Und das ist natürlich für mich so, Gott sei Dank war es nicht die Bild, aber da habe ich gedacht, ach, das sind die Sachen, wenn drüber gelatscht wird. Das ist es. Bei einem, ich bin so, wie ich bin und ich zeige mal alles, was in meinem Leben war. Das kann also passieren und das kann natürlich in viel größeren Wellen ausschlagen.

    Anika: Ja, also klar, wenn man mal so auch an das Thema “Prominente, Celebrities” denkt, ne? So wenn ich da manchmal was lese oder sehe, dann denke ich mir auch schon so, ist das jetzt wirklich wahr, was da passiert ist oder nicht? Oder was ist dazu gedichtet?

    Margot: Genau, genau das. Das stimmt. Und es ist ja auch eine Typ -Sache. Manchen fällt es wirklich leichter, viele Sachen zu teilen und sie machen sich da keine Gedanken. Manche sind sehr sensibel. Ich bin hochsensibel, damit gehe ich auch sehr offensiv um. Und das bedeutet, ich fühle viele Sachen öfter mehr, einfach so per se, weil ich sie so natürlich habe.

    Und das möchte ich berücksichtigen. Ich habe in meinem alten Leben, als ich quasi im Konzern gearbeitet habe, alles weggedrückt und dachte, nee, das musst du irgendwie, da musst du taffer werden. Und mittlerweile denke ich mir, nee, ich bin so. Es hat viele coole Seiten, auch ein paar Schattenseiten. Und die andere Schattenseite ist, wenn es dir da nicht gut geht, dann ist es vielleicht ein bisschen stärker. Und deswegen bin ich da besonders vorsichtig einfach.

    Anika: Ja, also ich hatte letztens auch so eine Situation, wo ich dachte, vielleicht sollte ich das mal überdenken. Ich hatte zwei Beratungsgespräche, innerhalb von einer Woche zwei unterschiedliche Beratungsgespräche, das ist total interessant. Und da ging es um eine Zusammenarbeit. Letzten Endes haben sich die zwei Personen meine Über -Mich -Seite, also jetzt nicht die von Podcastwonder, sondern ich habe noch eine andere Webseite zu meiner Person durchgelesen.

    Und beide haben mir so viele Infos in dem Gespräch wiedergegeben, also quasi meinen kompletten Lebenslauf runtergerattert. Und ich dachte mir, nach diesem Gespräch, ich so, hä? Krass, was die alles über mich wissen. Das ist eigentlich auch schon wieder krass.

    Margot: Ja, genau. Aber das ist es. Die Menschen interessieren sich dafür und connecten auf dieser Ebene. Und deswegen finde ich, wenn man das nicht so mit der Tür reinfällt, sondern wirklich da vorsichtig damit umgeht und immer wieder guckt, wie geht es mir damit und so weiter, ist das so cool, unsere Persönlichkeit und unsere Geschichten dafür zu nutzen, mit unseren Kunden zu connecten.

    Also die meisten Kennenlerngespräche, die ich habe, sind: “Ich finde das so geil, dass du immer schreibst, dass du hochsensibel bist. Oder wir haben was gemeinsam, ich hatte auch einen Burnout. Oder ich bin auch so introvertiert und ich bin auch so froh, dass du das und das nicht magst. Also da sind immer diese Sachen, die dann natürlich sagen, was oft auch passiert und deswegen hoffen die, dass ich sie verstehe. Und natürlich verstehe ich sie. Das ist meistens so.

    Das sind auf jeden Fall Überlappungen in unseren Persönlichkeiten, die durch diese Geschichten so lebendig werden, wo die Leute mir das auch abkaufen. Also wir können ja immer sagen, ich kann mich super gut in dich einfühlen und ich werde dich sehr, sehr gut beraten, weil ich so und so viele 100 Kunden schon betreut. Oder ich kann sagen, ich kenne das am Anfang, ich bin mal voll gestorben, wenn ich das und das machen sollte. Bei Social Media bin ich hundertmal, habe ich mich drum herum gedreht und dachte, Gott, wer bin ich denn eigentlich, dass ich mir anmasse, nicht da auf Instagram zu gehen.

    Und dann dachte ich mir, weißt du was, ich mache es nicht. Mit zitternden Knien habe ich XY gemacht und dann habe ich zum Beispiel gemerkt, das ist mein Weg. Und solche Sachen finde ich auch überzeugender auf eine coole menschliche Art und Weise. Also das ist keine schwierige, komische Technik, wo ich meine Kunden irgendwie rum bekomme, sondern ich erzähle, wie ich das gemacht habe oder welche Erfahrungen ich mit Kunden gemacht habe. Und das, weil wir Menschen sind, so bauen Menschen auch Vertrauen auf.

    So habe ich auch meine Mentorinnen und Mentoren gewählt, mit denen ich zusammengearbeitet habe. Ich dachte, ich glaube, der weiß vollkommen, welches Problem ich habe oder wo ich hin will oder wie auch immer.

    Vertrauen durch Podcasting

    Anika: Total und ich finde auch beim Thema Podcasting umso mehr weil wir hören da auch noch die Stimme, das ist ja erstmal auch so ein Vertrauens-Ding und dann wenn die Person auch ihre ihre Erfahrungen teilt ihre persönlichen Erfahrungen teilt, gerade in einem Umgang mit einer Herausforderung im business oder mit dem Thema das finde ich halt auch total cool, dass da die Möglichkeit auch erstmal besteht und dann zum anderen macht es auch meiner meinung nach den Podcast auch noch erfolgreicher statt nur Wissen und Fakten zu teilen

    Margot: Das kann ich total nachvollziehen. Ich höre auch wirklich gerne Podcasts. Es gibt, glaube ich, keinen Tag, an dem ich nicht mit den Kopfhörern im Ohr spazieren gehe oder abspüle oder so was. Und ich sehe das auch so. Und vor allem, wenn wir wirklich teilweise gucken, wie geht es mir davor und wie geht es mir danach, wenn Geschichten erzählt werden und wie viel Mut. Persönliche Geschichten und gerade auch Wandlungsgeschichten.

    Früher war ich da und da und später war ich da und da. Und damit muss es gar nicht so riesengroß sein. Das kann einfach auch sein, früher habe ich mich gar nichts getraut und dann habe ich meine Webseite online gestellt. Ich finde, das ist schon eine coole Geschichte, die manche in bestimmten Situationen hören müssen. Auch wirklich mit den Nuancen. Und dann dachte ich mir, Gott, viele Leute denken auch, wenn ich jetzt online gehe, da gehen Millionen von Menschen drauf und das passiert ja gar nicht und so weiter.

    Aber erst mal da durchzugehen und das von jemandem zu hören. Das kann auch sehr heilsam sein und vor allem sehr ermutigend. Und das brauchen wir, finde ich, heutzutage sehr. Also, das höre ich immer wieder von meinen Kunden und Kundinnen. Und so geht es mir auch, dass ich echt, ja, dass ich gerne ehrliche Geschichten höre, wo ich denke, ach, der kocht ja auch nur mit Wasser, ne. Sieht ja immer so super bei ihm von außen aus, aber guck mal, ne, vor fünf Jahren war es bei ihm auch noch nicht so, ne. Dann denke ich, glaube ich auch viel mehr an mich, dass ich auch bestimmte Sachen schaffen würde, zum Beispiel.

    Anika: Ja, total. Und ich hab auch manchmal das Gefühl, ich weiß nicht, wie es dir da geht, wenn ich mir so größere Persönlichkeiten in dieser Business Bubble angucke, dass manche Geschichten auch ein bisschen ausgeschlachtet werden. Also, dass ich eine Geschichte dann einfach zu oft höre. Ich kenne den Effekt dahinter, die Wiederholung. Aber manchmal denke ich mir so, das ist jetzt wie am Familienabend -Dinner -Tisch, wenn der Papa dieselbe Geschichte seit 20 Jahren erzählt.

    Margot: Ja, wo dein Verstand schon mit den Augen rollt oder so. Ja, das mag sein. Klar ist das manchmal so, sag ich immer wieder, weil dieser Vorwand kommt auch, ja, aber ist das nicht langweilig? Und ich hab das schon mal erzählt, dann sag ich, ja, es kommen ja aber auch immer neue Leute dazu. Ich glaube aber auch, es gibt ja immer meistens diese große Geschichte, die Origin Story oder die Brand Story.

    Die erzähle ich natürlich zugegebenermaßen auch am häufigsten, du wahrscheinlich auch. Vielleicht Leute, die das schon immer öfter bei dir gehört haben, haben die auch schon mehrmals gehört.

    Aber ich bin auch wirklich ein Fan von den kleinen Stories. Also in meinem Newsletter teile ich auch sehr, sehr oft Stories. Und die gehen jetzt… Also so mega aufregend ist mein Leben nicht. Aber mein inneres Leben ist ziemlich aufregend, finde ich, seitdem ich auch ausgestiegen bin aus dem Konzernleben und seitdem ich wirklich versuche, Margot zu sein. Ich sage immer bei allem, was ich mache…

    Es gibt ein Ziel, so sehr Margot zu sein, wie ich nur kann. Und dabei stoße ich an viele Sachen und denke mir, krass, oder ich lese etwas und denke mir, stimmt, das ist wie bei uns im Business. Ach, das habe ich noch nie so bedacht. Und ach, dann versuche ich das morgen anders. Das sind so mini, kleine Geschichten, wo man denken würde, pff, wen interessiert das? Es interessiert viele Menschen und das dockt an sehr viele Menschen an. Aber das ist auch das, was du vorhin gesagt hast. Ich habe mal früher etwas erzählt, wo ich später dachte, Gott.

    Das gehört auch ein Stück dazu, uns zu erlauben, dass wir mal irrelevante, langweilige, auch bescheuerte Stories erzählen. Also manchmal denke ich, ich habe jetzt so eine geile Story, die Idee ist sensationell und ich schreibe Newsletter und niemand schreibt mir zurück.

    Und manchmal schreibe ich einfach so drauf los, weil ich denke, ach, morgen ist ja Dienstag und kriege dann sehr viele Antworten da drauf. Also das wissen wir manchmal auch nicht. Das ist eben dieses Menschliche, wo ich irgendwann mal losgelassen habe und das ich auch meinen Kunden und Kundinnen empfehle.

    Einfach mal loszulassen und zu sagen, eigentlich weiß ich es nicht, ich versuche mein Bestes, ich versuche so zu sein, wie ich bin, ich versuche aufrichtig zu sein, ich versuche ehrlich zu sein, ich versuche meine Grenzen zu wahren und dann gucke ich einfach mal.

    Geschichten im Alltag erleben

    Anika: Ja, und das ist auch was du gerade sagst, wir erleben ja alle im Alltag ständig etwas. Ständig… im Business, im Alltag. Und das kann man ja auch immer wunderschön auch, wenn man das kombiniert und da auch so die Connections herstellt, kann man das ja auch einbringen ins Business Storytelling, letzten Endes. Wir haben ja dann auch alle etwas zu erzählen, das ist voll cool.

    Margot: Absolut. Das ist es wirklich, ja. Es gibt auch so ein cooles Buch von Matthew Dicks, das heißt Storyworthy. Und das finde ich so sensationell, weil er auch sagt, wenn du dir vornimmst, Geschichten zu erzählen, dann rennst du durch den Tag mit der Brille, was ist jetzt Storyworthy?

    Also wenn ich zum Beispiel weiß, am Dienstag gibt es einen Newsletter, gehe ich auch mit einer anderen Linse durch den Alltag. Bei mir passieren hundertprozentig nicht mehr Sachen als bei anderen Menschen. Aber dann gehe ich mit dieser Linse da durch und finde dann eben Sachen.

    Und denke mir, ach, das könnte für die Leser:Innen interessant sein, oder? Das ist vielleicht etwas, was spannend wäre. Also, dass man sich einfach den Blick dafür schärft. Und dann sind plötzlich viel mehr Geschichten da, als man denken würde.

    Übungen zur Verbesserung des Storytellings

    Anika: Gibt es da auch noch andere Übungen oder Techniken, wie wir jetzt das Storytelling ein bisschen für uns trainieren können?

    Margot: Ja, also es gibt eine Übung, die habe ich letztens auch mit kleinem Rahmen bei mir im Mindful Marketing Club durchgeführt, die war sehr erhellend für sehr viele, weil sie sehr einfach war.

    Und zwar, erstmal lade ich Leute dazu ein, neben den Themen, die wir bedienen, zum Beispiel bei mir, Achtsamkeit und Storytelling und authentisches Marketing, auch mal vielleicht sich so fünf oder, sagen wir mal, drei Adjektive oder Nomen zu nehmen, die sonst zu unserem Leben passen. Bei mir wäre das zum Beispiel Hochsensibilität oder Mutter von zwei oder Migrationshintergrund oder was auch immer. So Sachen, die mich ausmachen.

    Also Sachen, über die ich öfter spreche.

    Und dann können wir das quasi, wenn wir diese Themen haben, jedes dieser Themen beleuchten unter der Frage: 

    1. Was war das erste Mal?
    2. Was war das letzte Mal?
    3. Was war das beste Mal?
    4. Und was war das schlechteste Mal?

    Das bedeutet, wenn ich Marketing nehme, könnte ich sagen, was ist das geilste Marketing, was ich jemals irgendwo gesehen habe? Und dann geht es los. Ich ging die Straße runter und dann hat mich die Headline total gecatcht. Und dann dachte ich mir, wie genial, was ist das denn eigentlich? Und dann hättest du die Regner Story oder das schlechteste Mal. Ich scrollte durch Instagram und dachte, hä, das verstehe ich jetzt gar nicht.

    Und dann habe ich, und das Gleiche kannst du machen beim Das erste Mal, als ich von Marketing gehört habe, könnte ich erzählen. Ich habe sehr, sehr spät von Marketing gehört. Mir wurde das mal vorgeworfen, dass ich nicht schon mit 18 Marketing studieren wollte. Ich wusste mit 18 nicht mal, was das ist. Dann könnte ich die Geschichte erzählen. Das erste Mal, wo Marketing in mein Leben kam. Ich habe nämlich Marketing nur gewählt, weil mir nichts anderes einfiel, weil ich zufälligerweise im BWL -Studium war. Oder auch das letzte Mal, wo ich mich mit Marketing beschäftige… Zum Beispiel, wo ich gedacht habe, ach, wie krass, ich habe BWL studiert, International Business.

    Und habe über Marketing nachgedacht und wie krass das ist, wie ich jetzt auf Marketing schaue, wie krass ist, dass ich Marketing so persönlich genommen habe. Also das ist jetzt ein Beispiel, wie man Marketing auseinandernehmen kann, aber genau das, das könnte ich auch mit Storytelling machen, das könnte ich mit Achtsamkeit machen und so weiter.

    Und jeder für die Themen, für die er als Personenmarke steht, das dürfen diese Business -Themen sein, wie bei dir zum Beispiel Podcasts.

    Es kann aber auch sowas bei dir sein wie Bali oder ich weiß nicht, welche Sportart du vielleicht magst oder weiß ich nicht, auf welche Filme du besonders stehst. Also was das auch immer ist, wo du merkst, das teile ich immer wieder und dann gibt es so Leute, die sagen, hey, ich auch und daraus immer dieses best, worst, first, last. Das kann man sich vielleicht so ganz, ganz gut merken. Kanntest du die Übung schon, Anika?

    Anika: Nee, also so an sich noch nicht. Also so mit diesen Begriffen, so was in der Art habe ich schon mal gemacht oder das habe ich schon mal gehört. Aber jetzt so die Übung noch nicht, das ist cool.

    Margot: Ja, das ist sehr, sehr einfach. Und selbst wenn es Lücken gibt, ist egal, weil wenn wir uns vorstellen, wir haben fünf von den Begriffen, die uns ausmachen, die zu unserer Personenmarke fallen, und diese vier Kategorien, meine Güte, da haben wir so krass viele Geschichten, da dürfen auch Lücken sein. Aber die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Workshop sind da sehr, sehr gut ins Schreiben gekommen und waren sehr explosiv, weil dann kannst du immer wieder Begriffe dazu nehmen.

    Anika: Ja, und das ist auch eine geile Hilfe, da wirklich mal an dieses Schreiben zu kommen, weil ich glaube, dass für viele das oft erst mal anzufangen, das ist so die größte Hürde.

    Margot: Absolut, das stimmt. Genau. Aber das ist dieses Machen, Probieren, Schauen, wie die Resonanz ist. Oft auch, sage ich auch, zum Thema Relevanz. Also ich finde auch nicht, wir sollten Stories erzählen, um Stories zu erzählen. Sondern etwas, was uns zu einem sehr guten Storyteller macht, ist auch das Zuhören. Also, wenn ich weiß, die Menschen, die bei mir ins Kennenlern-Gespräch kommen, sagen, wie krass, du bist auch hochsensibel.

    Mut und das Verlassen der Komfortzone

    Dann erzähle ich natürlich super gerne viel mehr Geschichten über die Hochsensibilität. Das habe ich bisher nicht gemacht. Oder wenn ich sage, das und das mache ich gerne, dass die sagen, es gibt so verrückte Geschichten, worauf die Menschen so andocken. Also zuhören, was interessiert die Menschen, was sind deren Hürden.

    Zum Beispiel geht mir sehr oft auch das Thema Mut.

    Und da kann ich pro Woche etwas zum Thema Mut sagen, weil ich mich auch da drin übe. Das ist, sage ich immer, die wichtigste Frage in meiner Wochenreflektion. Wo kannst du nächste Woche fünf Minuten mutig sein? Meistens ist es bei mir Nein sagen, irgendwie auch zu erkunden, Deadlines verlängern, irgendwie bei einem Schulfest, doch den Kuchen nicht zu backen oder irgendwie sowas. Bei mir ist es immer das Nein. Und das wissen wir eigentlich alle. Wir sollten mutig sein und Nein sagen und zu uns einstehen. Aber es ist schon nicht verkehrt dann zwischendurch, das mal den anderen zu sagen, weil mir hilft es auch, wenn andere mir davon erzählen.

    Dass sie eigentlich auch mal dazu neigen, so ein People-Pleaser zu sein oder alles und allen recht zu machen und so weiter. Und dass ich mir denke, stimmt, gerade wenn wir erfolgreich in unserer Selbstständigkeit sein wollen, ist es wichtig, immer zu überlegen, was ist wichtig, wie geht es mir, wie kann ich nachhaltig das Unternehmen auch tragen. Und da ist es sehr wichtig, manchmal Nein zu sagen. Auch wenn wir das natürlich sehr für die Kunden gut meinen und gut wollen, ist das mittelfristig nur wichtig, wenn wir auch da unsere Grenzen wieder waren und immer gut auf uns aufpassen.

    Anika: Und ja, wenn man einmal diesen Schritt gewagt hat oder auch zweimal oder dreimal, dann fällt es einem das nächste Mal auch viel leichter.

    Margot: Ja, das ist wie mit, was ist storyworthy, wenn du dich das jede Woche fragst, weil du das im Newsletter machen möchtest, wenn du dich jede Woche fragst, wo kann ich die nächste Woche fünf Minuten mutig sein, da bist du auch schon mal am Überlegen, was schreibe ich denn da, das nehme ich mir wieder für eine kleine Challenge vor, wieder zurück zu mir zu kommen, mich zu stabilisieren, auch für mein Business.

    Anika: Das ist echt mega. Also, weil mutig können wir ja tagtäglich sein. Das ist halt die Komfortzone verlassen. Können wir auch ständig.

    Margot: Ja, genau, genau das ist auch so ein Lieblingsthema von mir, mit der Komfortzone. Ja, weil das ist, weißt du, dieses wie sei authentisch, erzähle Geschichten, am besten mit Ausrufezeichen, gefälligst, jetzt, und sei mutig, auch verlass die Komfortzone. Auch da finde ich, dass man sich vertun kann. Und ich sag ja auch immer, ich habe international Business studiert und zwölf Jahre im Konzern gearbeitet.

    Ich habe definitiv sehr oft meine Komfortzone verlassen. Aber wohin, habe ich mich nie gefragt. Ich bin andauernd höher, schneller, weiter. Ja, das musst du machen, das musst du machen, das ist gut für die Karriere, diese Sachen gemacht. Aber zu fragen, ist es das Ziel, wofür ich die Komfortzone verlasse, wofür ich mich vielleicht auch überwinde und mutig bin, ist es das, wer ich eigentlich bin oder worin ich besser werden möchte oder wo ich mein Leben eigentlich sehe?

    Und ich habe gemerkt, wenn wir die Komfortzone verlassen zu uns hin, ist das auch viel leichter. Das ist ein super krass starkes Warum. Also ich habe diesen Satz, verlasse die Komfortzone zu dir hin gelesen in diesem Buch, Happiness Project von Gretchen Rubin. Und ich konnte letztens sogar in diesem Buch dieses Zitat gar nicht mehr finden. Und ich finde das Buch sonst auch so ziemlich lame. Aber dieser Satz, da dachte ich mir, wie krass, darüber habe ich nie nachgedacht.

    Dass es auch eine Richtung geben könnte, wohin wir die Komfortzone verlassen oder bei welchen Sachen. Wir können jeden Tag voll die verrückten Sachen machen und uns mega destabilisieren, weil wir mutig sind. Oder wir können uns überlegen, nee, ich möchte lieber, ich weiß nicht, Schriftsteller sein, ich möchte lieber ruhiger arbeiten und deswegen verlasse ich meine Komfortzone und sage zum Beispiel auch nein. Oder wähle Marketingtechniken, die mir eher liegen.

    Ich wurde ja zu gequasselt vor vier Jahren mit, du musst die Komfortzone verlassen und zu Instagram gehen. Mit Insta hast du ja auch ein Thema. Und ich wollte es irgendwie nicht. Und da hat mir eine Freundin gesagt, ja, Margot, das ist schon ein Unterschied, ob du die Komfortzone nicht verlassen möchtest oder ob du es nicht willst. Und dann dachte ich mir, hm, spannend, stimmt. Ich wollte es nicht. Das hat ja nichts mit dem nicht tun wollen. Viele Menschen würden niemals in ein Interview gehen, aber ich mache das sehr, sehr gerne. Da verlasse ich manchmal auch meine Komfortzone.

    Aber da fühle ich mich wohl und das entspricht eher meinem Wesen, meinen Stärken, als wenn ich zu Insta gehen würde, was für mich und für mein Leben einfach nicht passt. Und das war zum Beispiel auch so eine revolutionäre Erkenntnis in meinem Leben, das mit der Komfortzone, wo ich dachte, seitdem geht es mir viel, viel besser. Ich kann das auch meinen Kindern zum Beispiel auch viel besser mitgeben. Nicht so sei mutig, überwinde dich mal, sei stark und mach das einfach so sinnfrei.

    Sondern was möchtest du denn später arbeiten? Dann wäre das ganz cool, vielleicht das zu machen und wenn du einem anderen jetzt nicht da so brillierst, das ist nicht schlimm, weil in dem bist du gut und da könnten wir nochmal gucken, dass du vielleicht ein bisschen mutiger wirst und so. Das finde ich eine ganz schöne Sicht.

    Anika: Macht auch voll Sinn. Also, das klickt auf jeden Fall. Weil ich auch finde, dass man nicht immer die Komfortzone verlassen muss. Also besonders nicht, wenn man es halt nicht will. Wenn es halt nicht zu einem passt. Also ich glaube, wir haben ja eh alle diese Intuition in uns, dass wir spüren, das ist jetzt nicht, was ich jetzt… Also wenn zu viel Widerstand dabei ist. Aber wenn es etwas ist, was ich will, wo ich weiß, okay, das will ich auf jeden Fall machen, aber ich merke, ich trau mich nicht, denn es ist auf jeden Fall was, was man gerne machen darf. Also ja, kann ich aus eigener Erfahrung auch sagen.

    Grenzen setzen und auf sich selbst aufpassen

    Margot: Absolut. Mega. Genau, sehe ich auch so. Und da kann man sich auch fragen, was würde mir denn helfen? Ich bin auch so ein Freund von kleinen Schritte Wellen. Ich habe ganz viele Leute, die starten oder ganz frisch in der Selbstständigkeit sind, die sich nicht trauen, zum Beispiel Workshops zu halten oder Webinare zu machen und so. Dann sage ich, komm, lass uns das jetzt hier mal in unseren Rahmen machen. Wir sind im Club ein paar Leute. Du weißt, wir sind dir alle wohlgesonnen. Machs erstmal klein.

    Alle Fehler wirst du dir mehr verzeihen können, weil du nicht das Gefühl hast, irgendwelche fremden Menschen beurteilen dich. Und man kann sich das immer fragen, was würde mir helfen? Würde mir helfen, dass jemand mal durch meine Folien geht und mir erstmal Feedback dazu gibt? Oder was kann mir denn helfen, mich vielleicht so ein ganz kleines bisschen anzunähern? Wir müssen nie mit der, also ich finde, wir müssen nicht mit der Brechstange mutig sein, sondern wir dürfen eben Widerstände wahrnehmen und sagen, krass, ich habe so Schiss, aber ich würde so gerne.

    Und dann hole ich mir vielleicht jemanden an die Seite und ich hole mir vielleicht eine Verbündete oder… Also als ich mein erstes Webinar gehalten habe, hatte ich auch eine Freundin, meine Business -Buddy, die mein Co -Host war, weil ich die panische Angst hatte, dass ich rausfliege aus der Leitung oder so. So ein Quatsch. Ich bin später irgendwann mal tatsächlich rausgeflogen, nicht dieses Mal, und habe auch gemerkt, auch da geht das Leben weiter. Alle Menschen sind noch da, die warten auf dich. Aber man macht sich manchmal, wenn man so Ängste hat, so verrückte Gedanken.

    Und da dürfen wir uns Unterstützung holen, uns Zeit geben und irgendwie gut zu uns sein und milde zu uns sein. Uns nicht dafür zu verurteilen, dass wir nicht ohne mit der Wimper zu zucken das und das machen. Das finde ich nicht notwendig.

    Anika: Ja, und auch nicht von der Angst leiten lassen. Vielleicht ist es auch immer ein bisschen kontraproduktiv letzten Endes. Angst ist okay, sie zu haben, aber nicht zu lange. Also, so meiner Erfahrung nach.

    Margot: Absolut. Aber die darf da sein, finde ich. Und die ist händelbar, weißt du, wenn du dir Hilfe holst. Wenn die da ist, dann kommt man auch auf so und so Prokrastination Mechanismen, dass man sagt, ach ja, wollte ich machen, ach egal. Und dann ein halbes Jahr später, ach so, genau, das wollte ich eigentlich machen. Das kann ja auch passieren. Wenn man denkt, entweder ich springe oder ich mache nichts, dann bleiben manche einfach in diesem, dann mache ich nichts und verdränge das.

    Anika: Und wenn man das so sieht, die Angst will einen ja immer nur beschützen. Das ist ja eigentlich nichts, was uns jetzt irgendwie wie in einem Horrorszenario mit einem Messer hinterherrennt, sondern die will uns eigentlich nur beschützen. Und das ist dann auch schon wieder okay.

    Margot: Das stimmt, aber da musst du auch schon die Erkenntnis haben, das verstanden zu haben. Ich weiß, dass ich im Konzern für alle Ängste, die ich hatte, mich selbst mega krass verurteilt habe und dachte, das geht nicht, das muss sie ausgemerzt werden, diese Unsicherheiten und so. Das ist nicht gut. Da waren auch viele Männer, die immer vorne standen, sehr taff aussahen und sehr selbstbewusst. Und ich dachte, dass ich mit meiner Zartheit und Sensibilität einfach abhärten muss. Das muss man sagen. Das war ja auch in manchen Bereichen bis heute eine sehr gängige Meinung.

    Und davon, sich zu lösen und zu erkennen auf eine ehrliche Art und Weise, weißt du was, ich bin so. Es ist jetzt nicht so ein Bereich, wo ich weiterhin irgendwie sein möchte, weil das will ich nicht. Ich passe da auch nicht rein. Und das passt vor allem nicht in mein Leben, weil da irgendwie nicht mein Herz für schlägt. Das finde ich ist auch super wichtig, sowas für sich zu erkennen. Ja, und das so sein zu lassen, wie man ist.

    Storytelling in Podcasts: Bilder und Emotionen

    Anika: Ja, wenn wir uns jetzt nochmal das Thema Podcasting so ein bisschen angucken.

    Hast du da vielleicht noch den einen oder anderen Tipp, wie man in seinen Podcasts Storytelling integrieren kann, was man da machen kann?

    Margot: Ja, da habe ich vielleicht so einen sehr pragmatischen Tipp, den ich eigentlich auch gerade zu dem Thema Newsletter auch genannt habe, dass man zu der Geschichte oder zu dem Thema, das man hat, sich auch gerne das letzte, beste, erste, letzte Mal nochmal vor die Augen führt. Was vielleicht bei Geschichten ganz cool ist zu wissen oder was die Geschichten so lebendig macht, dass wir zwischendurch bei manchen Sachen mit der Lupe herangehen.

    Also, dass wenn ich zum Beispiel etwas erzähle, dass ich nicht immer so an der Oberfläche bleibe. Ich bleibe jetzt mal bei diesem fiktiven Beispiel, den ich gerade hatte. Ich gehe die Straße runter und sehe diese Headline. Ich finde, man muss jetzt nicht übertreiben, dass man sagt, an einem verregneten Morgen, an einem November, weißt du, manche Leute treiben es dann so auch an die Spitze. Aber dass man manche Sachen sagt, dass ich blieb stehen und ich weiß, dass da lief sogar eine Frau an mir vorbei, die in mich rein, falls das so wäre, ich bin ja auch immer sehr für ehrliche Geschichten und für keine, die man sich überlegt hat, aber dass man für manche Momente entweder in das Inn oder außen mit der Lupe dran geht und sagt, und ich stand da und es stand auf einer neon -grünen Wand in krassen großen schwarzen Graffiti -Buchstaben, das und das und das und ich dachte, was für ein geiler Spruch, dass also, dass wir das mit der Lupe gehen.

    Manchmal kann man im Außen gar nicht mit der Lupe gehen, dann ist es gut bei sich zu bleiben, dass man sagt, ich merkte, wie mir die Schweißperlen irgendwie das Gesicht oder gerade auf meinen Tisch tropften oder was auch immer. Das finde ich immer ganz schön, damit die Menschen ein Bild haben, weil wir diese Bilder, erstmal weil die Bilder emotional schneller gespeichert werden und weil die Bilder, also erstmal macht das Spaß, man kann sich das vorstellen und das bleibt einfach nicht auf so einer Existenz abstrakten Geschichten Ebene.

    Die Heldenreise und Podcast Episoden

    Anika: Das ist auch noch mal ein cooler Tipp. Und bei Podcast-Interviews beispielsweise, da kann man das ja auch… Also ich finde, dafür macht sich auch immer die Heldenreise supergut. Oder? Wie siehst du das? Also gerade so bei Kunden -Interviews auch. Also so Testimonials und so. Ich finde, das macht sich auch immer gut.

    Margot: Ja, das stimmt. Ich habe tatsächlich mal vor drei Jahren auch mal so eine Reihe auf meinem Blog gehabt. Also ich habe ein paar Podcasts untersucht in Bezug auf Storytelling. Das müsste aber jetzt auch dringend mal überholt werden, dieser Artikel. Aber da habe ich auf jeden Fall auch ein paar neue, coole Podcasts dazu. Die Heldenreise ist gut. Meine Erfahrung ist, dass das sehr viele Kundinnen und Kunden erschreckt, weil das für die so komplex erscheint.

    Aber wenn einer wirklich startet und sagt, ich hätte trotzdem gerne eine coole Geschichte, wenn wir uns eine Sache aus der Heldenreise herausgreifen können, dann ist das der Konflikt. Also, keine Geschichte ist cool ohne den Konflikt. Also ohne, dass es einmal so stoppt, entweder im Innen, dass man sich denkt, hä, was mache ich hier? Oder, boah, ich habe so keinen Bock mehr, ich mache das nicht mehr. Oder was auch immer, welcher innere Konflikt da sein könnte. Oder dass im Außen etwas passiert.

    Der Konflikt als wichtiger Bestandteil einer Geschichte

    Wenn wir überhaupt eine Geschichte erzählen, dann dürfte meiner Meinung nach dort nie ein Konflikt sein, weil sonst ist das eigentlich auch keine Geschichte. Ich glaube, das ist auch die offizielle Definition von einer Story oder von einer Geschichte, dass da ein Konflikt immer drin vorkommen muss, weil es dann spannend ist und weil wir dann emotional einfach mitgehen und fühlen. Aber jetzt auch gar nicht, weil das ist die Technik und wir müssen das machen, sondern weil unser Leben so ist und weil wir nur dann wachsen können.

    Wenn wir diese Konflikte haben und sich daraus etwas ergibt. Und das ist, finde ich, die Essenz der Heldenreise. Und ja, da hast du recht, das ist im Podcast auf jeden Fall so, dass, auch wenn man frage, wie sind die Leute dazu gekommen, meistens, oder sagen wir mal so, das gibt es schon, dass alle Leute irgendwie so total super chillig waren, noch in dem chilligen Zustand eine Erleuchtung hatten und dann noch mehr cooleres Leben hatten.

    Aber meistens ist es so, dass man sich denkt, weißt du was, ich hab keinen Bock mehr ins Büro zu gehen oder nee, ich bin krank geworden, ich möchte das nicht mehr oder ich will mit meinen Kindern mehr sein oder ich möchte nicht mehr in Deutschland leben und ich möchte frei sein und was auch immer. Und da sind eben wiederum Geschichten, die Mut machen, auch den anderen nochmal hineinspüren. Worauf habe ich eigentlich keinen Bock? Wo habe ich Angst, etwas loszulassen?

    Und da loszugehen und in Podcasts ist das mega. Das liebe ich auch, diese Geschichten. Also deswegen liebe ich auch Podcasts, weil da sehr oft Geschichten drin sind.

    Anika: Ja, total. Also ich liebe auch wahnsinnig gerne so Interviews zu hören von anderen, wenn die uns quasi mitnehmen in ihrer Herausforderung, wie sie die gemeistert haben und was daraus entstanden ist. Also sowas inspiriert mich halt einfach immer und gibt einem auch wahnsinnig viel Kraft und Mut. Also ich finde es immer toll.

    Margot:  Ja, absolut. Und gerade finde ich, weil die schwierigen Sachen nicht weggelassen werden, sondern wenn die wirklich ehrlich erzählt werden, da denkt man oft, krass, das ist ja wie bei mir oder so. Weil wenn jemand sagt, ich weiß jetzt nicht, in Bezug auf Mutterdasein, und dann bin ich irgendwie aufgestanden und alles flog hier irgendwie durch die Gegend und ich dachte, wie soll ich das überhaupt mit diesem Business machen oder irgendwie sowas, dann denkt man sich, krass, das ist wie bei mir. Man sagt auch,

    Ich weiß nicht, ob du Brenè Brown kennst, das ist eine Schamforscherin, die du auch aus Amerika kennst. Und ich liebe so ein Zitat von ihr, das benutze ich auch öfter, sie sagt, dass die höchste Form der Empathie zwischen uns Menschen, zu sagen, ich auch  ist. Und deswegen finde ich, passt das sogar ins Storytelling, wenn wir diese ehrlichen, coolen Geschichten erzählen, weil man dann denkt, ach krass, ich auch.

    Und dann quasi selbst, wenn wir uns dazu entscheiden, etwas von uns zu teilen, ist das auch so eine Einladung, den anderen zu sagen, du bist nicht alleine, weißt du? Ich struggle auch und ich war auch auf dem Boden. Und mir hat das und das geholfen. Vielleicht kannst du dir zumindest eine Sache daraus nehmen, die dir Mut macht, jetzt gerade aufzustehen. Weil vielleicht ist die Person gerade am Boden. Wie tief der Boden auch sein kann. Das kann ja auch was, muss jetzt auch nicht immer so dramatisch sein, aber auch bei Business-Herausforderungen fühlt sich das manchmal auch schwer an oder man denkt, man wäre der Einzige, der mit ihnen etwas struggled.

    Anika: Ja, deswegen muss das mehr so Geschichten geben.

    Margot: Ja, genau. Dann sind die glaubwürdiger, finde ich, auf eine menschliche Art und Weise, nicht durch so eine ausgeklügelte Technik. Und dann kommen die nicht so daher wie die 100 Tricks und Hacks, die wir alle irgendwie auch nicht mehr hören wollen. Und da auch immer wieder so ein größeres Misstrauen herrscht, teilweise zurecht, dass man denkt, wir wollen irgendwie mehr Menschlichkeit und auch mal gucken, wie die anderen das gemacht haben und wir selbst sein können.

    Empfehlenswerte Podcasts

    Anika: Du hast uns ja jetzt schon verraten, dass du auch ein total großer Podcast-Fan bist. Magst du uns noch verraten, was so deine drei Lieblings-Podcasts sind?

    Margot: Ja, ich höre sehr gerne den relativ neuen Podcast von Alexandra Polunin, Social Media Frei, weil das auch ein Podcast ist, der Mut macht und der so ein bisschen einen anderen Weg zeigt. Ich arbeite mit Alexandra auch schon ein bisschen länger zusammen und finde das super, dass sie jetzt auch einen Podcast gestartet hat.

    Ein Podcast, den ich auch sehr gerne mag, ist Messy Marketing von der Caro Metz. Der ist auch sehr, sehr erfrischend und sehr cool. Die Caro kenne ich nämlich auch und ich finde das super gut, auch welche Themen sie da rein macht. Sie ist ja eine typische Launch-Copywriterin, die aber auch sich sehr dafür einsetzt, das Ganze sehr menschlich zu machen und achtsam zu machen. Das mag ich auch, sie erzählt auch sehr coole Geschichten.

    Ich überlege gerade zum Thema Interviews. Ich höre sehr gerne den Podcast On Purpose von Jay Shetty. Das sage ich immer so ein bisschen mit so, soll ich das erzählen? Weil die Interviews so sensationell sind. Also, das ist, glaube ich, auch der größte. Kennst du ihn?

    Anika: Ja klar, den kenne ich.

    Margot: Okay. Ich habe Jay Shetty mal in Berlin erlebt, live, und da war ich so ein bisschen, hm. Zum Thema Verletzlichkeit war ich dann so ein bisschen, ja, das war nicht so konform mit dem, wie ich Verletzlichkeit wahrnehme. Nichtsdestotrotz, Jay Shetty macht einen super guten Job und hat sehr spannende Gäste und das finde ich auch zum Thema Interviews und Geschichten sensationell. Und da höre ich auch immer wieder rein und lasse mich inspirieren und habe da auch super coole Leute gefunden, quasi, denen ich vielleicht folge oder wo ich mir Bücher bestellt habe. Ja, das sind so, glaube ich, ganz spontan fallen mir diese drei ein, ja.

    Anika: Ja, der Jay Shetty, also der hat doch immer sehr hochkarätige Menschen in seinem Podcast. Das ist immer krass wen der schon alles interviewt hat. Ja, ja. Ich glaube, Obama war auch schon mal da, oder?

    Margot: Ja, der Joe Biden war schon da.

    Bestimmt. Ich weiß nicht, wer da nicht da war. Aber ich mag trotzdem sehr, sehr gerne. Genau, also ne, finde ich total super, welchen Job er macht und welche Themen er da reinbringt und auch wie er das mixt und auch viel von sich erzählt und von seiner Frau. Das mag ich sehr gerne, ja.

    Anika: Die Frau mag ich auch total gerne. Die ist auf jeden Fall auch total cool.

    Margot: Ja, die sind voll süß. Sie hat auch einen ganz neuen Podcast. Ich weiß nicht, ob du das mitbekommen hast.

    Anika: Also ich hab noch nicht reingehört, aber ich habe mitbekommen, dass sie einen Podcast  hat.

    Margot: Ja. Ich auch nicht. Genau, ich habe da auch noch nicht rein gehört. Es gibt ja so viele coole.

    Anika: Ja, mega cool! Es hat total viel Spaß gemacht mit dir zu sprechen.

    Margot: Ja, das finde ich auch, liebe Anika…

     

    Zum Mitlesen als Blogartikel

    Hi, ich bin Anika. Podcast Expertin & Gründerin von podcastwonder!

    Anika ist Gründerin von Podcastwonder, der Podcast rundum Service Agentur. Podcastwonder unterstützt Experten und Unternehmen im gesamten Prozess vor- und nach der Aufnahme eines Podcasts. Dabei nimmt sie ihre Kunden an die Hand, um den Marketingkanal Podcast erfolgreich für sich und ihr Unternehmen zu nutzen.

    Abonniere den Podcast auf Apple Podcasts und Spotify!

    JEDE WOCHE EIN NEUER PODCAST HACK

    So wirst du zu einem besseren Podcaster und bringst dein Business auf das nächste Level!