Bereits 2019 hat Google verkündet, dass Podcasts und Podcast Episoden direkt in den Google-Suchergebnissen zu finden sein werden, die auch direkt angehört werden können.
Das bezog sich zunächst nur auf Suchanfragen zu einer bestimmten Podcast-Show (z.B: “Podcastwonder Podcast”) oder Podcasts zu einem bestimmten Thema (z.B. “Energiewende Podcast”).
Damals wurde aber ebenfalls angekündigt, dass in nächster Zeit auch einzelne Podcast-Folgen basierend auf dem eigentlichen Inhalt in den Suchergebnissen platziert würden.
Was ist seitdem passiert? Wie gut versteht Google Podcasts wirklich und wie kannst Du Deine Chancen erhöhen, direkt über die Suchergebnisse gefunden zu werden? Und welchen Einfluss hat das Google MUM Update?
Deinen Podcast bei Google Podcast anmelden
Die Podcasts, die in den Google-Suchergebnissen erscheinen, kommen direkt von Googles eigenen Plattform “Google Podcast”.
Das ist Googles eigenes Podcast Verzeichnis. Nur wenn dein Podcast dort gelistet ist, kann er auch in den Suchergebnissen erscheinen.
Anders als bei anderen Podcast-Verzeichnissen wie Spotify oder Apple Podcast, kannst Du Deinen Podcast dort nicht manuell einreichen. Stattdessen nutzt Google einen Web-Crawler, der das Internet nach Podcasts durchsucht, die die Google Podcast-Richtlinien sowie die Voraussetzungen für das Erscheinen in Google Podcast erfüllen. Erst dann wird der Podcast ins Verzeichnis aufgenommen.
Bei den meisten Podcast-Hosting-Anbietern wie Podigee, Libsyn oder Buzzfeed, sind die technischen und inhaltlichen Voraussetzungen bereits automatisch aktiviert. Meistens erstellt der Hosting-Anbieter eine eigene Website bzw. Unterseite nur für Deinen Podcast. Diese Website sowie der Podcast können wiederum von Google gefunden und indexiert werden.
Eine der technischen Voraussetzungen, um einen Podcast ins Google Podcast Verzeichnis aufzunehmen, ist, dass Google auf den RSS-Feed des Podcasts zugreifen kann, also das dieser öffentlich zugänglich ist. Genau das (und alle weiteren Kriterien) stellen die Hosting-Anbieter mit dieser Website bereit.
Beispiel:
Die “Website” für den Podcastwonder Podcast des Hosting-Anbieters Libsyn findest Du unter:
https://podcastwonder.libsyn.com/
Alternativ ist das Podcast-Hosting auch über eine eigene WordPress-Website möglich, beispielsweise mit dem Web-Hosting-Anbieter Squarespace oder Amazon Web Services. Hier gelten die gleichen Voraussetzungen, die allerdings nicht immer automatisch aktiviert sind.
Schauen wir uns an, wie du prüfen kannst, ob dein Podcast schon gelistet ist und wie du nachhelfen kannst.
Ein einfacher Check: Ist Dein Podcast schon gelistet?
Um zu prüfen, ob dein Podcast schon bei Google Podcast gelistet ist, gib den RSS-Feed Deines Podcasts hier ein unter:
https://search.google.com/devtools/podcast/preview
Dieses Tool ist eigentlich dazu gedacht, die Google Podcast Seite Deines Podcasts zu teilen, beispielsweise mit einem Android-Nutzer. Gleichzeitig kannst Du darüber aber prüfen, ob diese Seite überhaupt existiert, also ob Google Deinen Podcast überhaupt gelistet hat.
Und so sieht die Google Podcast Seite für den Podcastwonder Podcast aus:
Was tun, wenn dein Podcast nicht bei Google Podcast erscheint?
Wenn dein Podcast nicht bei Google Podcast erscheint, gibt es eine Reihe an Dingen die Du tun kannst.
Prüfe zunächst, ob dein Podcast-Hosting-Anbieter Informationen und Einstellungen zu Google Podcast bereitstellt, sodass Du dort die technischen Voraussetzungen erfüllst. Es dauert dann einige Wochen, bis Google Deinen Podcast in sein Verzeichnis aufnimmt.
Um den Prozess etwas zu beschleunigen, gibt es die Möglichkeit das Crawlen einer URL manuell zu beantragen. Gib hierzu den RSS-Feed Deines Podcasts hier ein:
https://pubsubhubbub.appspot.com/publish
Nicht wundern, da kommt keine Bestätigungsmeldung.
Für welche Suchanfragen erscheinen Google Podcast Suchergebnisse am häufigsten?
Aktuell ist es noch so, dass vor allem die aktuellsten Folgen von den beliebtesten Podcasts angezeigt werden oder ganze Podcast-Shows wenn es zur Suchanfrage passt.
Einzelne Podcast-Folgen, die besonders relevant zu einer Suchanfrage wären, werden bisher kaum angezeigt.
Der Bereich Google Podcast ist noch relativ jung. Es ist zu erwarten, dass Google in der Zukunft einzelne Podcast-Folgen so anzeigt, wie jetzt Videos angezeigt werden. Außerdem plant Google Audio-Inhalte mehr mit Sprachsuchen und dem Google Assistant zu verknüpfen.
Google MUM Update
Ein wichtiger Schritt in dieser Entwicklung ist das Google MUM Update, dass ab Q4 2021 ausgerollt wird. MUM ist eine neue AI Technologie (Künstliche Intelligenz), die Inhalte und Suchintention besser versteht. Damit wird nicht nur Text besser verstanden, sondern auch Videos, Bilder und Podcasts in 75 Sprachen. Eine immer natürlichere Konversation mit den Nutzern wird dadurch möglich.
Google beschreibt das Konzept von MUM in einem Blogartikel:
Aktuell ist es so, dass für komplexere Suchen, um die acht Suchanfragen benötigt werden, bis der Nutzer das beste Ergebnis erhält.
MUM ist nicht nur in der Lage natürliche Sprache zu verstehen, sondern diese auch selbst in 75 Sprachen zu erzeugen. Die AI entwickelt ein umfassendes Verständnis des weltweit verfügbaren Wissens, um komplexe Anfragen im richtigen Kontext und im passenden Format (Text, Bild, Video, Audio/Podcast) zu beantworten. Dazu werden auch Inhalte in anderen Sprachen in die Sprache des Nutzers übersetzt.
Daraus ergeben sich große Chancen aber auch Risiken für Podcaster und Inhaltsersteller.
Der Vorteil ist, dass man sich in Zukunft stärker auf Formate stützen kann, die in der Vergangenheit von Google weniger beachtet wurde, sei es Podcast, Video oder Bilder. Außerdem kann ein Suchergebnis auch in anderen Sprachen, also theoretisch weltweit erscheinen.
Auf der anderen Seite bedeutet das aber auch mehr Konkurrenz. Denn zukünftig können auch amerikanische Artikel, Podcast-Folgen, Videos oder Bilder auf deutsch übersetzt in den Suchergebnissen erscheinen – und mit Deinen Inhalten konkurrieren!
Best Practices: Wie sollten Suchbegriffe für den Podcast verwendet werden?
Die wichtigsten Tipps, wie Du Deine Podcast-Folgen inhaltlich für die Suchmaschinen optimierst, findest Du im Blogartikel zu Podcast SEO.
Zum aktuellen Zeitpunkt ist es besonders wichtig, dass das Hauptthema Deines Podcasts Durch die richtige Platzierung des Suchbegriffs bzw. Keyword klar wird. Damit kannst Du in den Google-Suchergebnissen aber auch in Podcast-Verzeichnissen wie Spotify oder Apple Podcast erscheinen, wenn jemand nach Podcasts zu Deinem Thema sucht.
Hierzu ist es hilfreich ein Thema zu wählen, dass nicht zu breit ist, denn sonst gibt es zu viel Konkurrenz.
Statt als Hauptthema “Kochen” zu wählen, ist es besser einen Teilmarkt bzw. spezifische Nische zu wählen, z.B. “Vegan Kochen”.
Dieses Keyword sollte nun direkt im Namen Deines Podcasts vorkommen, im Titel oder Untertitel, also beispielsweise:
“Der Pflanzen-Koch – Vegan Kochen für jedermann”
Um die Positionierung für veganes Kochen zu stärken, sollte das Keyword oder Synonyme ebenfalls in den Titeln einiger Podcast-Folgen vorkommen, z.B. “5 Tipps für Anfänger der veganen Küche”. In anderen Folgen werden wiederum noch spezifischere Suchbegriffe zum Thema verwendet, beispielsweise “5 Tipps für traumhafte vegane Nudelgerichte”. Das exakte Keyword des Podcasts bzw. der Folgen soll außerdem in der jeweiligen Beschreibung vorkommen.
Um sicherzustellen, dass der Podcast-Inhalt zum jeweiligen Titel passt, ist es sinnvoll diese Keyword- und Themen-Planung zu machen, bevor die einzelnen Folgen erstellt werden.
Googles Audio-Verständnis wird immer besser und schon jetzt ist es bei YouTube-Videos ein Rankingfaktor, dass das exakte Keyword mehrmals im Video ausgesprochen wird. Es ist also wahrscheinlich, dass es auch für Podcasts immer wichtiger wird.
Außerdem kann Google recht genau messen, ob eine Suchanfrage mit Deinem Inhalt beantwortet wurde. Wenn der Nutzer Deinen Podcast in den Suchergebnissen findet und recht schnell wieder zu Google zurückkehrt, um eine passendere Antwort zu finden, wird dich Google schlechter oder gar nicht mehr anzeigen. Das kannst Du verhindern, in dem Du zunächst das Thema und dann den Umriss der Podcast-Folge planst, und erst dann den Inhalt produzierst und eine möglichst vollständige Antwort lieferst.
Schnell mehr Google-Reichweite für Deinen Podcast: Erstelle einen Blogartikel für Deinen Episoden
Bis zum jetzigen Zeitpunkt (12/2021) erscheinen einzelne Podcast-Folgen eher selten als Google-Suchergebnis.
Du willst nicht noch Monate oder Jahre warten, bis das Google MUM Update Ergebnisse zeigt und deine Podcast-Folgen als Suchergebnis präsentiert?
Ein Weg, um relativ sicher Google-Nutzer für Deinen Podcast zu gewinnen, ist es, Blogartikel aus Deinen Podcast-Folgen zu erstellen. Denn aktuell ist Text immer noch das favorisierte Inhaltsformat von Google. Beachte auch hier wieder, dass der Inhalt zu dem passen muss, was der Nutzer wirklich sucht.
Solche Blogartikel lassen sich beispielsweise aus einem Transkript (Verschriftlichung) oder Zusammenfassung Deiner Podcast-Folgen erstellen, die Du auf Deiner Website veröffentlichst. In diesen Blogartikeln bindest Du dann zusätzlich die Podcast-Folge zum Anhören ein.
Nutze Social Media um Deinen Podcast zu promoten
Eine weitere gute Traffic-Quelle für Deinen Podcast ist Social Media. Auf Pinterest lassen sich einzelne Pins zu den Podcast-Folgen erstellen, die mit einem Link zur Folge hinterlegt werden. Für Instagram eignen sich kurze Teaser-Videos (meist < 1 min), um das Interesse der Nutzer zu erzeugen und diese zur Podcast-Folge weiterzuleiten.
Als angenehmen Nebeneffekt erzeugt dies Signale für Google, dass Deine Inhalte beliebt und gefragt sind. Eine wichtige Grundlage, um später als Podcast sowie mit den Podcast-Folgen in den Google-Suchergebnissen zu erscheinen.
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Kathrin Grasemann
Kathrin betribt mehrere Webprojekte, die monatlich insgesamt über 50.000 Seitenaufrufe über die Suchmaschinen erreichen. Sie hilft Bloggern, Coaches, Dienstleistern sowie Online-Shops das Gleiche zu erreichen und ihre Kundenakquise mithilfe der Suchmaschinen zu automatisieren, um wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge zu haben!
Mehr über Kathrin findest Du hier.
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